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      Teil 2 - Der Lauf
      Rodenbach ist bekannt für seine schnelle Strecke, welche 
      auf durchgehend geteerten Wegen durch den Forst von Wolfgang führt und 
      somit auch bei Wind und Wetter Schutz bietet. Vor einem Sonnenbrand 
      mussten die Bäume heuer keinen schützen, aber in meiner zweiten und 
      siebten Runde doch mal vor heftigen Graupelschauern gepaart mit einem 
      kalten, schneidenden Wind.   | 
       
    
      
       
      Michael-Klaus Bergmann aus Solingen (138), Carsten Mattejiet aus 
      Osterholz (122), Michael Klob aus Scheßlitz (85), Jürgen Teichert aus 
      Nürnberg mit dem gelben Marathon 100 Club Shirt (sicheres 
      Erkennungszeichen laufverrückter Zeitgenossen) und Ulrich Zach aus Coburg 
      (67) noch frisch nach 2 km laufen  | 
       
    
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       In der ersten Runde wurde naturgemäß noch viel mit Lauffreunden über 
      vergangene und bevorstehende Laufabenteur gesprochen. So erzählte Franz 
      Feller, der mit seinen 66 Lenzen bereits seinen 115. Lauf über 100km 
      absolviert und dabei auch an allen bisher durchgeführten 19 
      Meisterschaften über 100 km erfolgreich teilnahm, seinem Lauffreund Ottmar Witzko aus Wiesentheid dies und das Erwähnenswerte aus dem Laufgeschehen. 
      Ottmar, welcher felsenfest davon überzeugt ist, derjenige zu sein, welcher 
      die meisten verschiedenen Länder in Verbindung mit seinen 100km Läufen 
      kennen gelernt hat, diskutierte mit Jürgen Teichert über das 
      Austragungsjahr einer Veranstaltung in Italien. Jürgen und ich tauschten 
      unsere Saisonpläne aus, wobei die Gemeinsamkeit der vielen verschiedenen 
      geplanten Läufe neben der Einigkeit darin, dass zu teure 
      Laufveranstaltungen gemieden werden, darin enden, dass Jürgen an jedem 
      Laufwettbewerb grundsätzlich nur einmal teilnimmt und ich die 
      „Erstveranstaltungen“ bevorzuge.    | 
       
    
      
       
      Franz Feller aus Marpingen (111) und Ottmar Witzko aus Wiesentheid 
      (440), unsere 100km Vielläufer  | 
       
    
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       So vergeht die erste Runde wie im Fluge, nach der zweiten 
      verliere ich meinen Laufpartner an eine Toilette im Stadion. Da das 
      Läuferfeld schon recht auseinandergezogen war, ergab sich 
      für mich kein neuer passender Anschlussgesprächspartner, so dass ich von 
      nun an meinen eigenen Stiefel lief. Eigentlich schade, da ich viel lieber 
      weit über die Hälfte eines Laufes in geselliger Begleitung bevorzuge. Nun 
      denn, da kann man sich halt auch mal mehr die Strecke ansehen, welche nach 
      einer fast 2 km langen Geraden zwischen km 4 und 6 von einem gut 2 km 
      langen Pendelabschnitt abgelöst wird. Dieser Pendelabschnitt ist für mich 
      wie Kino, da man hier von Runde zu Runde die Verschiebungen im Läuferfeld, 
      aber auch die Spitzenkräfte im Feld, allen voran Michael Sommer, den 
      viermaligen 100km Deutschen Meister, auch mal in Aktion sehen konnte. Nur 
      dass er mich zweimal überrundet hat, ist zum einen meinem mäßigen 
      Trainingszustand, aber vor allem seiner Ausnahmestellung seit mehr als 10 
      Jahren im deutschen Ultrasport zu verdanken. Auch dieses Jahr wurde 
      Michael wieder souverän Meister, und zwar mit seinem Markenzeichen, 
      nämlich mit einer Zeit unter 7 Stunden. Für die es genau wissen möchten, 
      er war 2 Min, 41 sec. schneller. Für alle weiteren Ergebnisse 
      bitte 
      hier 
      anklicken, dann spare ich eine Menge Tinte.   | 
       
    
      
       
      Wendepunkt bei km 7 mit Karl Graf (22) dem 24h Laufspezialisten (249km) 
      und Ulrike Steeger (208)  | 
       
    
      
       
      Lieblingsverpflegungsstelle bei km 2 mit Schokolade  | 
       
    
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       Aber auch so manch andere Geschichte kann man im Laufe der Runden, und die 
      werden speziell so von km 60 bis 80 sehr hart, in diesem Kino sehen. So 
      den laut schnaubenden Läufer, den Blödmann, der direkt neben der 
      Wasserstelle auch noch sein Wässerchen lassen muss, den Franz Feller der 
      lauthals „Oh du schöner Westerwald“ intoniert oder Alois Zech aus 
      Scheßlitz, der mit eingezogenem Kopf und etwas vorgebeugt ein weiteres 
      seiner sehr guten Rennen durchzieht. Bekannte welche mich grüßen, 
      verzerrte, entspannte und sonst was aussagende Gesichtsausdrücke kommen 
      mir entgegen. Also ein Kaleidoskop aller im Ultrasport vorkommender 
      Stimmungen, welche den steten Wandel der Gemütslage während eines solchen 
      10 Rundenrennens widerspiegeln.  | 
       
    
      
       
      Krötenwanderung, das mag mancher von sich gedacht haben  | 
       
    
      
       
      Verpflegung bei km 8  | 
       
    
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       Nach dem Kino noch mal ca. 2 km, dann der Einlauf ins 
      Stadion, Stimmung brandet von ca. 50 Zuschauern auf der Tribüne auf, der 
      Ansager weiß von deinem Namen zu berichten, halt bei mir als Starter für 
      die LG Bamberg war eine Ausnahme – er erwähnt den
      Weltkulturerbelauf in Bamberg. Die 
      Zwischenzeit wird registriert und auf der Gegengeraden die Betreuer der 
      Läufer in der Verpflegungszone ob der aufmunternden Worte freundlich 
      angelächelt. Dann wieder raus aus dem Stadion in den Wald mit der 
      Vorfreude auf den Verpflegungsstand bei km 2, denn hier gibt es neben der 
      sonst schon recht guten Verpflegung in Form von Tee, Iso, Cola, Wasser, 
      Apfelschorle, Salztabletten, Keksen und Bananen auch noch Schokolade. Ihr 
      seht, ein weiterer Vorteil von einem 10 Rundenlauf ist neben dem nicht 
      hoch genug einzuschätzenden Vorteil sich nicht verlaufen zu können, Land 
      und Leute kennen zulernen sicherlich auch die intime Kenntnis der 
      Bestückung der mit 4 Verpflegungsstellen ausreichend versorgten Ultras. 
      Aber irgendwann gehen 9 Runden auch vorbei, die letzte Runde gibt noch mal 
      einen richtigen Kick fürs Wohlbefinden, ein „Runner’s high“? Jedenfalls, 
      die Aussicht die Geschichte mit einigermaßen Anstand im Rahmen des 
      erwarteten Zeitaufwandes über die Bühne zu bringen lässt einen doch im 
      Ziel die Arme leicht heben, ein lächeln löst die Anspannung und ein Gefühl 
      der Zufriedenheit stellt sich ein.   | 
       
    
      
       
      Endlich im Ziel  | 
       
    
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       Sofort nach dem Lauf suche ich mir eine Hauswand um meine 
      in über 100 Marathons und Ultras angewöhnte Prozedur des 
      „Muskelkaterverhinderns“ mittels gymnastischer Übungen vorzunehmen.  
      Die anschließende Labung mit viel, viel trinken und Kekse futtern bei 
      Sonnenschein hellt das Gemüt doch wieder auf und es stellt sich ein wenig 
      die Frage, ob der Lauf nicht doch auch ein wenig Spaß gemacht hat.   | 
       
    
      
       
      Verpflegung im Zielbereich. In der Mitte der Autor Jürgen Sinthofen.  | 
       
    
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       Mit Abgabe meiner Startnummer erhielt ich für bezahlte 45 
      Euro Startgeld einen Pokal für meine Bemühungen, Nudeln gab es Vor- oder 
      nachher keine und ein T-Shirt wäre für 13 Euro käuflich zu erwerben 
      gewesen. Auf die Ergebnisliste und die Urkunde, welche noch zugeschickt 
      wird, werde ich hinfiebern, auf die Siegerehrung, geplant für 18.15 Uhr 
      habe ich verzichtet.  
       
      Hubert Karl traf mich bereits geduscht, er verteilte schon Handzettel für 
      den 3. Zeiler Waldmarathon im November. Ich duschte noch schnell, das 
      Wasser war auch noch heiß, plünderte die moderat bepreiste Finnische Theke 
      noch um 2 Pötte Kaffee und zwei Stück Kuchen und dann ging es mit dem Auto 
      wieder heim.  
       
      Unterwegs lernte ich vom Fachmann noch über Mineralwasser, ich trank von 
      meinem Mineralwasser aus der Plastikflasche mit nur 15,9 mg/l Magnesium 
      und 35 mg/l Calcium, dass ein Mineralwasser aus dem Steigerwald hier 
      löblich Erwähnung und Verbreitung in den lokalen Getränkehandlungen finden 
      sollte, welches mit 100 bzw. 500mg/l glänzt, was ein gesundheitsbewusstes 
      Läuferherz doch höher schlagen lassen sollte. 
       
      Um 20 Uhr war ich dann wieder zu Hause und wenn schon das Mineralwasser 
      nicht passt und die Beine nach der Exkursion doch was steif waren, so hat 
      uns unsere Tochter, aus Frankreich vom Schüleraustausch zurückkommend, 
      eine Kiste Austern mitgebracht, welche als Vorspeise zu einem Fischgericht 
      zumindest den über den Tag doch nicht richtig gefüllten Magen wieder ins 
      Lot gebracht hat.  
      Beim Schlürfen der Austern dachte ich jedenfalls, dass der Spaß am 100km 
      Lauf wohl weniger im Lauf und den daraus gewonnenen Erkenntnissen 
      herrührt, sondern, zumindest für mich, aus der Vorfreude für das 
      Nachkommende besteht.  | 
       
    
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      <== Teil 1 | 
       
    
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      Website des 
      Veranstalters | 
       
    
  
     
     
    
  
 
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