| 24. Podgorica Marathon am 29. Oktober 2017 - 
Laufbericht von Jürgen Sinthofen 
 Podgorica, die Hauptstadt des kleinen Landes 
Montenegro mit ca. 630.000 
Einwohnern liegt nördlich von Albanien und hat neben vielen „schwarzen Bergen“ 
auch eine sehr schöne Küste mit der bekannten Bucht von Kotor.
 Für mich war der 24. Podgorica Marathon der drittletzte Marathon, der mir zur 
Vervollständigung meiner Sammlung der europäischen Länder in denen ich Marathon 
gelaufen bin, fehlte.
 Die Anreise war eigentlich ganz einfach, ein WIZZ Air Flug von Memmingen direkt 
nach Podgorica für 9,99 €, aber wenn man erst zur geplanten Ankunftszeit des 
Fliegers in Podgorica am Flughafen eintrifft, gestaltet sich alles etwas 
komplizierter. Ja, wenn man so viel reist wird man wohl etwas leichtsinnig. Na 
ja, muss ja nicht wieder passieren, ich flog dann am nächsten Tag von München 
für über 200 € nach Podgorica über Istanbul. Witzig, dort traf ich Lauffreunde 
aus Höchstadt, die nach Dubai unterwegs waren – die Welt ist klein. Meinen 
reservierten Leihwagen erhielt ich trotz eintägiger Verspätung problemlos und 
das Hotel Ideal in Podgorica war tatsächlich ideal und eine echte Empfehlung.
 
 Nach einem schönen Tagesausflug zum Skadarsee und an die Adriaküste fuhr ich am 
Samstag Spätnachmittag zum City Hotel, ca. 2 km vom Platz der Republik entfernt, 
wo die Startnummernausgabe war. Mit der Startnummer einschließlich Zeitmesschip 
gab es noch ein schönes Baumwoll-T-Shirt sowie ein Programmheft. Die Startgebühr 
betrug 10 €, welche vor Ort bezahlt wurde – noch vor wenigen Jahren war der 
Marathon umsonst.
 Zudem stellte der Veranstalter ohne Mehrkosten für die serbischen LäuferInnen 
einen Bustransfer von Belgrad (ca. 10 Stunden Fahrt), Übernachtung in der Schule 
sowie ein reichhaltiges Pastaessen (offen für alle LäuferInnen) am City Hotel 
kurz vor der Abfahrt der Busse zurück nach Belgrad um 17 Uhr nach dem Lauf!
 Man fragte sich, wie all dies und die recht guten Preisgelder aus den 10 € 
Startgeld generiert werden – meine Erklärung ist, dass der Staat und die Stadt 
die Beziehungen mit Serbien pflegen möchten und auch die im Rahmen des Marathons 
stattfindende Landesmeisterschaft substituieren.
 Bei der Startnummernausgabe traf ich Lauffreunde vom Country Club aus Österreich 
und der Schweiz. In einem schönen Lokal direkt am „Clocktower“ ließen wir den 
Abend bei einem schönen Essen und angeregten Gesprächen ausklingen.
 Sonntag, RenntagSonnenschein, blauer Himmel und windstill bei ca. 16°C, ideales Wetter für einen 
schönen Marathonlauf. Die Stimmung auf dem Platz der Republik, dem Herzen 
Podgoricas, war sehr gut, viel Smalltalk, Fotos wurden gemacht, die 
verschiedenen Siegerpokale bewundert. Die Kleiderbeutelabgabe war problemlos. 
  Startnummernausgabe im City Hotel
 
  Um diese Preise geht es
 
  Kleiderbeutelabgabe
 
  Die späteren Marathonsieger (1066 und 1062)
 
  Was wird der Tag bringen?
 
  Kurz vor dem Start
 
Kurz nach 9 Uhr gingen ca. 140 Marathonis, 120 10km LäuferInnen und 160 5km 
LäuferInnen auf die Strecke. Nach unserem Start wurden die ca. 260 
HalbmarathonläuferInnen mit Bussen nach Danilovgrad zu ihrem Start gefahren.  Start
 Bereits wenige Meter nach dem Start konnten wir in unserem eigenen Tempo durch 
die Altstadt laufen. Nach passieren der Burgruine und dem Theater überquerten 
wir den Fluss Ribnica, um dann das Wahrzeichens von Podgorica, die 
Milleniumsbrücke, zu erreichen. Nach überqueren der Moraca ging es auf breiten 
Ausfallstraßen vorbei an der neu errichteten riesigen orthodoxen Kathedrale in 
Richtung Westen. Kurz vor dem ultramodernen Capital Plaza bogen dann schon die 
5km LäuferInnen nach links ab. Die 10km LäuferInnen begleiteten uns noch bis 
kurz vor die E80 auf die wir bei ca. km 6 nach rechts in Richtung Flugplatz 
abbogen.
 Die Straßen waren alle vorbildlich für den Autoverkehr abgesperrt. Ja, es ging 
sogar soweit, dass die doppelspurige E80 in Richtung Flugplatz völlig gesperrt 
wurde – und das für ein 160 läuferstarkes, auseinander gezogenes Feld. Auch der 
Transitverkehr wurde konsequent gestoppt. Erstaunlich, mit welcher Gelassenheit 
die Verkehrsteilnehmer dies aufnahmen. Keiner hupte, dafür traf man sich an der 
Laufstrecke und unterhielt sich und applaudierte uns.
 
 Ich lief mit einer kleinen serbischen Gruppe und unterhielt mich mit Aca, einem 
Läufer aus Nis, der seit 15 Jahren Veganer ist und nur Wasser trinkt. Er lief 
unter 4h …
 Nach ungefähr 9km auf dieser Hauptstraße ging es wieder durch einen Kreisverkehr 
und dann auf einer Nebenstraße nach Golubovci. Hier gab es mal wieder kleine 
Stimmungsnester. Musik wurde vom Veranstalter an keiner Stelle an der Strecke 
organisiert. Dafür waren aber die vielen Kinder quicklebendig, viele liefen ein 
Stück mit uns, die meisten wollten aber abgeklatscht werden.
 In Golubovci bogen wir links in Richtung Osten ab. Nun ging es auf kleinen 
Landstraßen 5km nach Mataguzi immer mit Blick auf eine ca. 600 m hohe Bergkette. 
Über uns die Einflugschneise zum Flughafen, die recht frequentiert war, und auch 
die Halbmarathonmarke passierten wir hier.
 
 Verpflegung gab es in Form von Wasser entweder in kleinen Flaschen oder Bechern, 
sowie Zuckerwürfel und Zitronenstückchen alle 2,5 km und zwei mal auch Schwämme. 
Meist waren es SchülerInnen die uns engagiert verpflegten. An den Ständen gab es 
kein Gedränge.
 Die fehlende Markierung eines jeden Kilometers wurde von mir nicht vermisst, 
dafür waren ja alle 2,5km die Verpflegungsstände mit einem km-Schild versehen.
 
  Auf dem Platz der Republik
 
  Wohl behütet in die erste Kurve
 
  Am Stadtpark
 
  Podgoricas Wahrzeichen, die Milleniumbrücke
 
  Der Fluss Moraca ist überquert
 
  Die orthodoxe Kathedrale
 
  Beste Laune bei den 5km Läuferinnen
 
  Das Capital Plaza
 
  Ich bin nicht der Einzige, der laufend fotografiert
 
  Jetzt biegen auch die 10km LäuferInnen ab
 
  Auf der E80
 
  Immer geradeaus
 
  Meine serbischen Mitläufer
 
  Es wird ländlich
 
  Die Fahrer haben trotz Vollsperrung die Ruhe weg
 
  In Golubvci
 
  Viel Schatten gab es nicht
 
  Die meist kleinen HelferInnen an den Verpflegungsstationen waren voll dabei
 
  Zaungäste
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