Das Starterfeld kurz vor dem Start |
Nur ganz langsam, immer wieder mit Stockungen, kommen
wir in Bewegung, so dass wir wohl fast 10 Minuten brauchen bis wir
die Startlinie überschreiten.
Auch hinter dem Start geht es sehr gemächlich weiter bis wir in die
Linkskurve Richtung Stadtmitte abbiegen, wo sich plötzlich alles
sehr schnell in Gang setzt und viele, die es nicht sollten, einfach
losrasen.
Da wir uns Zeit lassen, sind wir bald im hintersten Feld. |
Als wir dann schließlich den " Palast der
Republik" passieren, habe wir bereits drohend das
Polizeiaufgebot und den Besenwagen im Nacken |
Polizei, Besenwagen und der Palast der Republik |
Als ich dann ein Foto mache und zurückfalle und dann
mit einem Spurt meine Frau Gaby wieder einhole, geht sie schon
fremd.
Sie hat einen netten Läufer aus Münster kennen gelernt mit dem
wir uns fast auf der ganzen Strecke gut unterhalten werden: |
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Wir nähern uns nun einem Höhepunkt der Strecke, dem
Brandenburger Tor.
Oh je: Was ist denn mit dem Tor passiert?
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Das verhüllte Brandenburger Tor |
Hinter dem Brandenburger Tor erreichen der
"Münsteraner" und Gaby den "Westsektor" |
Tja da wir halt noch immer rumgebaut.
Der schmale Durchgang war ja gerade beim letzten Berlin Marathon ein
gefürchtetes Nadelöhr.
Da wir aber so weit hinten sind, haben wir diesbezüglich keine
Probleme.
Nun geht es in den Tiergarten. Dort sieht man aber heute keine
Tiere, sondern höchstens Zuschauer und mal versteckt 'nen
"Läufer" der Wasser lassen muss.
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Am Tiergarten. Dahinter die Siegessäule |
Nun umrunden wir die Siegessäule und es geht immer
weiter den schönen Tiergarten entlang.
Da sich Gaby sehr wohl füllt und sie viel überschüssige Energie
zum Herumalbern mit den Zuschauern hat, steigern wir das Tempo und
lassen so bald das hinterste Feld hinter uns.
Unterwegs holen wir dabei eine Läuferin ein, die zu schnell
losgeschossen ist und schon jetzt mit ihren Kräften am Ende ist.
Wir versuchen sie aufzumuntern und sie läuft dann auch ein Stück
mit uns mit.
Aber leider fällt sie dann doch etwa 2 km weiter wieder zurück.
Als wir den Flohmarkt am Tiergarten passieren, glotzen uns die
Flohmarkthändler mit Unverständnis an, wie man nur an einem so
schönen Sonntag 21 km laufen kann...
Auf den folgenden Kilometern haben wir viel Spaß mit den
Zuschauern, die richtig schön mit uns herumalbern.
Bei Kilometer 9 als wir wie "Schwarzafrikaner" einen
nach dem anderen überholen muss ich meine beiden
"Schützlinge" etwas bremsen, da ich Angst habe, dass sie
mir dann jenseits der 15 km zu "schwächeln" anfangen.
Ich sage ihnen ab km 16 könnt ihr so schnell laufen wie ihr wollt
und ;-) ich sollte recht behalten... |
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Mittlerweile haben wir den Wendepunkt bei Schloss Charlottenburg
längst passiert und biegen schließlich in den Kurfürstendamm ein,
wo selbst uns Nachzüglern die Zuschauern gehörig einheizen.
Und schon folgt mit der Gedächtniskirche der nächste Höhepunkt
der Strecke |
Immer noch sind meine beiden Schützlinge gut drauf.
Als ich jedoch nach dem Passieren von Kilometer 16 ihre Gesichter
anschaue und sie verdächtig "kleinlaut" geworden sind
weiß ich, dass nun doch ein paar harte Restkilometer für sie
folgen werden.
Unser netter Läufer aus Münster fällt dazu auch noch etwas
zurück und ich laufe nun mit Gaby alleine, deren Knie zu schmerzen
beginnt. |
Noch gut gelaunt, kurz vor dem leichten "Einbruch" |
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Wie gut passen nun in diese Situation die beiden
Gruselgestalten am Streckrand rein (siehe Bild links).
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Kurz hinterm Gruselkabinett queren wir in den
ehemaligen russischen Ostsektor am berühmten Checkpoint Charlie.
Von bis zu den Zähnen bewaffneten Sowjets ist jedoch weit und
breit nichts zu sehen. Dafür feuern uns nette Zuschauer auf den
letzten Kilometern an.
Das haben auch viele von uns hier hinten nötig...
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Am schönen Gendarmenmarkt heizt uns eine Gruppe von
Trommlern ein, während Gaby mit ihrem Knie kämpft.
Sie sagt ich soll sie ablenken und ich versuche sie krampfhaft
aufzumuntern, was mir aber nicht so recht gelingen will.
Gut dass es nun nur noch 2-3 Kilometer bis zum Ziel sind. |
Während Gaby gegen den inneren Schweinehund kämpft,
bewundere ich die Architektur des Roten Berliner Rathauses am
Streckenrand.
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Ausschnitt vom Roten Berliner Rathaus |
Da wir uns nun endgültig dem Ziel nähern, sehen wir
immer mehr Zuschauer am Streckenrand, die uns gehörig anfeuern.
Schon geht es auch Gaby wieder viel besser! |
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Und endlich als das ersehnte Ziel in unser Blickfeld
fällt, rast Gaby wie eine Blitz los und überquert nach 2:36 furios
die Ziellinie.
Ich schieß derweil noch seelenruhig ein Foto, albere etwas mit
den Zuschauern rum und muss mir Berlinerische Sprüche vom Moderator
am Ziel mit anhören, der sich über meinen Laufrucksack und noch
mehr in aller Öffentlichkeit lustig macht.
Schließlich wird es auch mir zu bunt und überschreite mit
hocherhobenen Armen wie ein kleiner Sieger etwa 56 Minuten über
meiner bisherigen Bestzeit die Ziellinie. |