Der nördlichste Straßenlauf Marathon der Welt
Da mittlerweile am Nordpol auch ein Marathon gelaufen
wird, allerdings in Schneeschuhen, ist die Aussage des veranstaltenden
Sportvereins auf
Spitzbergen nicht ganz richtig. Sie bewerben ihren Marathon noch
immer als den nördlichsten der Welt, doch das ist er nur noch unter den
Straßenläufen. Trotzdem war es für die gut 30 Starterinnen und Starter,
aus ca. 10 Nationen, etwas ganz besonderes, als am 09.Juni 2007 um 10
Uhr der Startschuss zum 13. Spitzbergen Marathon ertönte. Start und Ziel
sind an der Sporthalle von
Longyearbyen,
dem Hauptort auf Spitzbergen, mit ca. 1.500 Einwohnern.
Mit +7°C und wenig Wind, hatten wir für den arktischen Sommeranfang ein
perfekten Tag erwischt, so das die ganz dicken Winterlaufsachen im Hotel
bleiben konnten. Der Kurs, eine Halbmarathonrunde, kann zwar nicht als
absolut flach bezeichnet werden, stellt aber auch keine sehr große
Herausforderung da. Halbmarathon und 10km werden auch angeboten. |
Nach dem Start kam erstmal eine große Runde durch den
Ort, bevor es an den Adventfjord ging. Von nun an liefen wir immer am
Wasser entlang, bis wir nach gut 3,5km den ersten Wendepunkt erreichten.
Die Stimmung unter den Aktiven war so entspannt, wie ich es vorher noch
nie erlebt hatte. Ein Teilnehmer aus New York z.B. hielt direkt an, als
ich ihm nach meiner ersten Wende entgegen kam, um Fotos von unserer
Laufgruppe zu machen. Hinterher erfuhr ich das er wirklich jeden
fotografiert hatte. Die Zeit spielte sicher für die Meisten keine große
Rolle, eher galt es das Erlebnis „Arktismarathon“ voll zu genießen.
Jetzt ging es wieder am Fjord entlang zurück nach Longyearbyen, und dann
hinaus bis zum Flughafen, wo der zweite Wendepunkt liegt. Damit war
Kilometer 15,5 passiert und es ging wieder zurück zum Start/Ziel.
Mir ging es prima, und ich lief zusammen mit Josef
Wiedl, der Österreicher aus unserer Reisgruppe, nach 1:49Std. über die
Halbmarathonmarke. Leider bekam ich dann leichte Probleme mit der
rechten Wade, so das ich erst einmal das Tempo verlangsamte. Die Zeit
war mir bei so einem außergewöhnlichen Marathon nicht so wichtig, aber
ins Ziel wollte ich auf jeden Fall kommen. Außerdem war nach der ersten
Runde klar, für km 37-41 braucht man noch ein paar Reserven, denn dann
geht es vom letzten Wendepunkt am Flughafen stetig leicht bergauf.
Dieses Teilstück war schon etwas ganz Besonderes, denn wir liefen hier
oberhalb des Kohlekraftwerkes von Longyearbyen, auf einer Straße aus gut
befestigtem Kohleschotter. Das hatte ich vorher noch nie, einen Lauf
über Kohlen.
Es dauerte schon einige Kilometer bis sich meine Wade
besserte, aber dann konnte ich doch wieder ganz locker laufen. Am Ende
war es dann der 7. Gesamtplatz und Rang 4 in der M-45 in einer Zeit von
3:50:54 Std. Unser Österreicher gewann das erste Mal seine Altersklasse
M-45, und belegte in 3:33:42 Std. den 4. Gesamtplatz. Mit Hans Vogel aus
Stuttgart war noch ein weiterer Deutscher aus unserer Gruppe am Start.
Er kam nach 4:00:07 Std. ins Ziel, und freute sich über Rang 10 gesamt
und Platz 3 in der M-50. Es siegte der Norweger Ola Mellem in mäßigen
3:12:22 aber für einen Läufer der M-50 noch eine recht gute Siegerzeit. |