| 46. GutsMuths-Rennsteig-Marathon am 26.05.2018 - 
Laufbericht und Bilder von Birgit Riedl 
 "Einmal Rennsteig, immer Rennsteig". So heißt es. Warum eigentlich? Weil 
wirklich alles passt! Die perfekte Organisation, die freundlichen Helfer, viel 
und leckere Verpflegung, die tolle Landschaft des Thüringer Waldes.
 Von meinem Marathondebüt 2011 hier am Rennsteig habe ich die Kloßparty noch in 
bester Erinnerung. Also reisen wir dieses Mal schon am Freitag an. Bereits auf 
dem Weg zur GutsMuths-Halle lesen wir die Schilder "Neuhaus begrüßt alle 
Rennsteig Läufer". Die Startnummernausgabe ist gewohnt gut organisiert und 
entspannt, noch ist nicht viel los. Wir bekommen einen Stift, um unsere 
Startnummern auf die Kleiderbeutel zu schreiben und einen Locher, um die 
Startnummern zu lochen. Auf zur Kloßparty! Vor der Halle gibt es schon 
Bratwürste, Steaks, Getränke, Thüringer Pfannkuchen, Eis. In der Halle ist eine 
überschaubare Marathonmesse, jeder schaut, viele kaufen. Auch die 
Funktions-Shirts zum diesjährigen Lauf und andere Erinnerungsstücke finden guten 
Absatz. Mittlerweile ist es 18 Uhr, die Kloßparty wird eröffnet, die Halle füllt 
sich. Wie in den Vorjahren unterhält die Tanzband Hess die Teilnehmer, 
dazwischen übernimmt Hans-Peter Müller. Er singt und moderiert, spricht mit den 
Gästen, begrüßt die Teilnehmer jedes Bundeslandes, lässt uns zu Schneewalzer und 
Rennsteiglied schunkeln. Trotz all der Ablenkung lassen wir uns die Klöße, 
Blaukraut und Rouladen schmecken.
 
  Am Freitag Nachmittag ist es bei der
Startnummernausgabe noch ziemlich leer
 
  Nicht nur Bratwürste gibt es, wir können gar nicht alles probieren
 
  
  
  Bei diesen Portionen bleibt niemand hungrig
 
  Es wird getanzt, geschunkelt, gehüpft zur Musik der Tanzband Hess
 Am Samstag sind wir rechtzeitig da. Schon vor 8 Uhr ist es warm. In der 
GutsMuths-Halle gibt es Frühstück für die Läufer und Gäste. An den Kleider-LKWs 
und auf dem Weg in den Startgarten gibt es das übliche Gedränge, aber jeder 
wuselt sich durch. Eine Volksmusikgruppe spielt, Hans-Peter Müller informiert 
noch darüber, dass dieses Jahr erstmals Läufer und Wanderer/Walker gleichzeitig 
starten. Es sind 38 Nationen am Start, der älteste Teilnehmer ist 84 Jahre alt, 
später sehen wir in der Ergebnisliste, dass 10 Männer über 80 den Marathon 
gefinisht haben. Wahnsinn! Eine Viertelstunde vor dem Start werden traditionell die Geburtstagskinder des 
Lauftages geehrt, alle singen "Zum Geburtstag viel Glück". Der Thüringer 
Ministerpräsident Bodo Ramelow hält eine kurze Ansprache, dankt allen Helfern 
und Organisatoren und der ganzen Region, die diesen Traditionslauf möglich 
machen. Zum Rennsteiglied und zum Schneewalzer schunkeln wir 3300 Teilnehmer Arm 
in Arm, alle Hände gehen nach oben. Der Hubschrauber zieht seine Kreise, 
Gänsehautfeeling. Bodo Ramelow gibt den Startschuss und los geht's.
 Nach der Startlinie geht es gleich gut aufwärts. Rechts und links der Straße 
stehen Zuschauer, feuern uns an. Am Ortsausgang wird die Straße breit, der 
Läuferpulk sortiert sich. Sonst sind wir immer ganz hinten gestartet, es ist 
schön, diesmal in der Gruppe zu laufen. Schnell gehen die ersten Kilometer 
vorbei, es geht abwärts und die erste Getränkestelle, Steinheider Hütte, kommt 
in Sicht. Es stehen wie überall viele gut gefüllte Becher mit verschiedenen 
Getränken bereit, die Helfer reichen zu, nach der Getränkestelle stehen genügend 
Abfallbehälter und Helfer sammeln auf, was trotzdem daneben liegt. Danach geht 
es rechts weg, ab in den Wald.
 
  Noch ist viel Platz in den Transport-LKWs
 
  3300 Läufer schunkeln gemeinsam das Rennsteiglied...
 
  ... während der Hubschrauber über uns kreist
 
  Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow gibt den Startschuss
 
  
  
  
  
  
  
  Nach der ersten Verpflegungsstelle Steinfelder Hütte geht es in den Wald
 
  Nach Limbach geht es stramm nach oben
 
  Die Ausblicke belohnen uns
 
  Höhepunkt bei km 9
 
  Am Dreistromstein
 
  Unsere Wegmarkierung ist übersichtlicher
 
  
  Die Werrataler Musikanten machen gute Laune
 
  
  Ein Drittel ist geschafft
 Auf schönen Wald- und Wiesenwegen nähern wir uns dem Eselsberg mit der Turmbaude 
Masserberg, mit 841 Metern der höchste Punkt der Marathonstrecke und einer 
gigantischen Verpflegungsstation. Es gibt Obst, Brote mit allerlei Belag, 
Haferschleim und verschiedene Getränke. Doch es nützt nichts, wir müssen uns 
losreißen. Ein wenig hilft der Hinweis, dass es bereits in 3,9 km die nächste 
Getränkestelle gibt, die Schwalbenhauptwiese. Etwa bei km 20 beginnt der Abstieg 
durch einen Hohlweg. Feucht und über Wurzeln und Steine ist das nicht wirklich 
eine Erholung für die Beine. Schon denke ich, geschafft, doch nein, es geht 
weiter bergab. Kurz nach dem km 22-Schild sind wir unten und erreichen die 
Getränkestelle Schwalbenhauptwiese. Auch hier ist alles gut organisiert und 
bestückt, die Helfer reichen mit freundlichen Worten die Becher. Das folgende Stück bis Neustadt mag mein Mann nicht so sehr, weil es so wellig 
ist. Sagt er. Aber dann ist er doch wieder begeistert. Am Ortseingang Neustadt 
empfängt uns ein Zitherspieler. Einige ältere Herren mit Rennsteig-Jacken sitzen 
gemütlich an der Straße und geben uns einige aufmunternde Worte mit auf den Weg. 
Viel Aufmunterung brauche ich nicht, kann ich mich doch noch gut an die 
Verpflegungsstelle Neustadt erinnern. Mit einer Helferin komme ich ins Gespräch, 
der Haferschleim wird nur mit Wasser aufgekocht, aber sie gibt für den Geschmack 
noch Kirschsirup dazu. Die Geheimzutat! Es gibt Bänke zum Ausruhen und viel gute 
Verpflegung. Jetzt brauche ich Aufmunterung, um weiter zu laufen.
 
  Auf dem Eselsberg mit 841 Metern und der Verpflegungsstelle Masserberg
 
  Von allen Seiten reichen die Helfer Getränke und Verpflegung
 
  
  
  An jeder Verpflegungsstelle steht bereits ein Hinweis auf die nächste
 
  
  
  
  Auf diesem Stück geht bergab genauso sehr in die Beine wie bergauf
 
  
  Die Bergwacht passt auf, dass niemand verloren geht
 
  
  Schwalbenhauptwiese bei km 22
 
  Jeder greift gerne zu
 
  
  
  
  In Neustadt, km 28
 
  
  
Neustadt ist bei km 28, zwei Drittel habe ich geschafft. Hinter Neustadt geht es 
erst schön weiter, Doch kurz nach km 30 beginnt der Anstieg zum Dreiherrenstein. 
Den mag ich gar nicht. Irgendwann japst eine Läuferin neben uns, "das geht ja 
immer noch weiter bergauf". Ja, tut es. Um so schöner, der Drehorgelspieler 
steht an der bekannten Stelle, spielt "Ein Bett im Kornfeld". Oben an der 
Verpflegungsstelle Dreiherrenstein werden wir wieder bestens versorgt. Ein 
Schornsteinfeger als Glücksbringer stempelt uns den Wanderstempel auf die 
Startnummern. Danach geht es weiter auf breiten geschotterten Forstwegen zur 
letzten Verpflegungsstelle, Frauenwald bei km 37. Ab hier geht mir die Kraft 
aus, ich gehe mehr als ich trabe. Aber damit bin ich nicht alleine. Die Erholung 
vom Fotostopp beim Gedenkstein "nur noch lumpige 5 km bis zum Ziel" hält nicht 
lange an, es wird mühsam. Aber diese lumpigen 5 km schaffe ich auch noch! Die 
ersten Häuser von Schmiedefeld kommen in Sicht, Teilnehmer mit Medaillen um den 
Hals und Kleiderbeuteln über der Schulter kommen uns entgegen. Es geht wieder 
ganz nach unten und über die abgesperrte Straße, ehe es den heftigen letzten 
Anstieg zum Zielbereich nach oben geht. Die vielen aufmunternden Zurufe der 
bereits gefinishten Läufer, die auf dem Weg zu den Shuttlebussen sind, helfen 
ein wenig. Oben sehen wir schon den Zielbogen, müssen aber erst noch rechts 
abbiegen, um den Sportplatz herum. Kaum kommen wir auf die Zielgerade, begrüßt 
uns der Sprecher mit Namen, heißt uns im Ziel willkommen, in Schmiedefeld, im 
schönsten Ziel der Welt! Viele, viele Helfer gratulieren, reichen die Medaillen 
und Getränke, schauen sich die Läufer genau an, helfen wenn nötig. Alex und ich 
legen uns ins Gras, schauen uns die hereinkommenden Läufer an, zumindest ich 
grinse ziemlich blöd und glücklich in die Gegend. 2011 war der Rennsteig mein 
erster Marathon, heute ist es mein 10. Einmal Rennsteig, immer Rennsteig? 
Vielleicht nicht, aber zumindest immer wieder Rennsteig.  Ich kann mich kaum losreißen
 
  
  
  Kurz nach km 30, der Anstieg beginnt
 
  
  
  Glücksbringer an der Verpflegungsstelle Dreiherrenstein, km 33
 
  
  In Allzunah ist das Ziel nicht mehr allzuweit
 
  Die letzte Verpflegung Frauenwald bei km 37
 
  "... und nur noch lumpige fünf Kilometer bis zum Ziel"
 
  Kunst bei km 39
 
  In Schmiedefeld
 
  Der Sprecher begrüßt uns namentlich auf der Zielgeraden
 
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