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laufspass.com -  Bericht vom Erlangen Marathon am 21.4.02
von Thomas Schmidtkonz

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Bericht vom Erlangen Marathon am 21.4.02 von Thomas Schmidtkonz 

Einführung

Nicht nur Joey Kelly hatte so seine Probleme ...

Vor dem Start

Nachdem ich beim Team Bittel Meetingpoint mit den anderen meine Vorfreude auf meinem 10. Marathon und damit Jubiläumsmarathon ausgetauscht habe, gehe ich mit meiner Schwester Petra noch etwas im schönen Schlosspark warmlaufen.

Als wir dann schon zum Start wollen, drückt uns beide noch mal die Blase.
Da es nun nur noch drei Minuten bis zum Startschuss sind, entschließen wir uns beide uns im Startblock ganz hinten einzureihen und erst dann über die Matten zugehen, wenn sich das Gedrängel an der ersten engen Stelle beim Kaufhof aufgelöst hat.

Der Lauf

So gesagt getan. Während die ersten wohl schon Kilometer 1 passiert haben, albern wir beide noch mit den Zuschauern rum, um das Überschreiten der Startmatten möglichst lange hinauszuzögern.

Trotzdem gibt es immer noch einen kleinen Stau, als wir endlich die Startlinie überschreiten. Also heize ich noch etwas die Zuschauer an, damit die auch ihren Spaß haben.
Nun setzen wir beide uns erst in Gang und kommen die ersten Kilometer besser voran als befürchtet, indem wir ganze Massen von Läufern überholen. Nur an manchen Engestellen verlieren wir etwas Zeit.

Bei Kilometer 3 überholen wir Andy und Jürgen, denen ich noch ein paar Tipps mit auf den Weg gebe.

Hinter Kilometer 4 trenne ich mich von meiner Schwester, die nicht viel trainiert hat und so etwas langsamer laufen will.
Ich gehe nun in den 4:55 - Takt über und muss leider sehr schnell mit Schrecken feststellen, dass mein Puls dabei viel zu hoch ist.
Leider machen mir heute Sonnenschein, Hitze und Pollenflug zu schaffen. Ja lieber Leser, alles was über 15 Grad  ist für mich schreckliche Hitze. Unter optimalen Bedingungen verstehe ich bewölktes, windstilles Wetter zwischen 5 und maximal 10 Grad!
So beschließe ich bereits bei KM 9 wieder Tempo herauszunehmen.

Jedenfalls weiß ich bereits sehr früh, dass es mit den angepeilten 3:35 nichts wird, aber eine Zeit unter 3:40 wäre doch wenigstens schön, denke ich mir.

Bei KM 6 spüre ich dann auch noch, dass ich mir Blasen laufen werde. Du Depp hast die falschen Strümpfe anzogen, schimpfe ich mich und freue mich schon auf die restlichen 36 km mit Blasen an den Füßen.

Im weiteren Streckenverlauf bin ich immer wieder angenehm überrascht, dass selbst auf abgelegenen Stellen so viele Zuschauer sind, die uns so begeistert anfeuern. Eine wahrlich angenehme Überraschung.

Als wir schließlich den Wiesengrund queren spurte ich grüßend an Robert vorbei, der den GfK Vorstandsvorsitzenden begleitet. 
Ich will mich im weiteren Verlauf von ihnen absetzen. Aber irgendwie klappt das zu meinem Ärger nicht. 
:-( Immer wieder höre ich sie in meinem Nacken herumalbern, als wäre so ein Lauf das einfachste von Welt!
Nun wird es auch noch richtig warm, die Sonne brennt gnadenlos und obwohl ich einen Halbliterbecher über meinen Kopf ausschütte, geht es mir nicht so gut wie sonst zwischen KM 10 und 20.
Als dann auch noch die Strecke im weiteren Verlauf gewellt wird, holt mich Robert wieder ein. Er gibt mir den guten Tipp die gute Atmosphäre mit den vielen Zuschauern zu genießen und nicht auf jede Minute zu achten.
Ich lauf nun ein kleines Stück mit seiner Gruppe zusammen. Als aber dann der Vorstand beginnt über Aktien zu reden,  werde ich so unangenehm an mein eigenes Aktiendepot erinnert, dass ich mich lieber etwas zurückfallen lasse.

In Niederndorf ist wieder eine kleine Steigung, wo wir von einer Zuschauermenge frenetisch "hochgetragen" werden.
Am tollsten ist der Empfang dann in Herzogenaurach. Da kommt die Stimmung ja schon fast an Hamburg ran. Da gefällt es mir  das ganze wieder sehr gut. Bloß wo sind die groß angekündigten Sambatänzerinnen?

Bei KM 23 ist dann auch die Wende erreicht. Leider bewegen wir uns nun durch einen Teil von Herzogenaurach, wo wenige Zuschauer zu sehen sind. Prompt fällt meine Leistung schon wieder ab.

Nun rechne ich mal durch wo ich etwa liegen werde. Ich komme auf eine Zeit zwischen 3:45 und 3:50. 
Schließlich entscheide ich mich, dass ich heute wenigstens knapp unter 3:50 laufen will und da habe ich noch einen Puffer, dass ich mich nicht so "hetzen" muss.

Auf den Rückweg sehe ich einige unserer Teammitglieder entgegenkommen wie Jürgen und Thomas. Ich habe etwas Mitleid mit ihnen, weil sie ja noch ein Stückchen mehr als ich vor sich haben. Na ja die Jungs schaffen das schon sage ich mir und ich werde Recht behalten!

Im folgenden Verlauf verschwindet wenigstens die Sonne und ein laues Lüftchen kühlt angenehm.  Als dann so etwa bei KM 29 eine gar nicht so leichte Steigung kommt, bin ich froh, dass ich nicht mehr auf Zeit laufen muss und nehme stoisch die Steigung entgegen.

Nun erreichen wir den Kanal. Aber anfangs nehmen wir die Parallelstraße, die auch nicht gerade eben ist. Sei es drum sage ich mir.

Unangenehmer wird es dann für mich auf dem steinigen Kanalweg. Die Blasen machen sich da sehr unangenehm bemerkbar und meine nächsten 7 Kilometer wären eine wahre Freude für Masochisten gewesen.

Beim Verpflegungspunkt bei KM 35 lasse ich mir Zeit und guck, ob ich ein bekanntes Gesicht entgegenkommen sehe. Leider sehe ich niemand und trotte so weiter. Hinter der Wende geht es nun noch mal 2,5 km am Kanal zurück. Dabei sehe ich meine Schwester, die so vertieft ist, dass sie nicht reagiert und schließlich Andy mit dem ich ein paar Worte austausche.

Nun geht es endlich Richtung Innenstadt. An dieser Stelle, wo wir vom Kanal abbiegen, säumen wieder viele Zuschauer den Weg.

Von Kilometer 39 bis 40 bin ich ziemlich langsam, da ich mir am nächsten Verpflegungspunkt ziemlich viel Zeit lasse. Ich wage es sogar ein kleinen Schluck Cola zu trinken. Aber so recht will mir das süße Zeugs nicht schmecken.

Auf den letzten Kilometer empfängt uns dann ein tolles Publikum. Mit ein paar Hüpfer und ähnliche Showeinlagen sorge ich für etwas Unterhaltung und beginne zu spurten, da ich vorher etwas zuviel getrödelt habe und ich doch unter 3:50 bleiben möchte. 

Endlich ist Kilometer 42 geschafft und ich spurte die letzten 200 m in 56 Sekunden durchs Ziel und bin happy, wo ich dann bald viele weitere glückliche Team Bittelmitglieder treffen werde.

Der heutige Marathon war gar nicht so einfach stelle ich fest, als der erfahrene Ironman Joey Kelly fast eine Stunde nach mir eintrudelt...


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