Neue Wege im Sport - Mentaltraining
Nur wer bereit ist, alte und ausgetretene Wege zu verlassen,
wird sich verbessern. Mein Schlüsselerlebnis in dieser Beziehung hatte ich vor
ein paar Jahren beim Alpin Marathon in
Oberstaufen. Bis zu diesem Berglauf feilte ich vor allem an meinen
Trainingsplänen, trainierte immer effektiver und effizienter, um mehr Leistung
zu bringen.
Ein paar Monate vor dem Lauf ergab sich für mich die Gelegenheit,
Interventionstechniken aus der psychologischen Beratung kennen zu lernen. Die
Methode überzeugte mich und ich sah das Potential für einen Einsatz im Sport.
Der Berglauf in Oberstaufen sollte für mich die Probe sein, ob mit
Mentaltraining wirklich eine Leistungssteigerung realisierbar ist.
In der Vorbereitungsphase setzte ich damals 2 Techniken ein, die
Zielformulierung und -visualisierung und das Ankern von mentalen Ressourcen.
Wettkampfziele festzulegen war für mich nichts Neues. Bilder von erfolgreichen
Zieleinläufen entstanden dabei von alleine. Das macht wohl jeder ambitionierte
Sportler, ohne groß darüber nachzudenken.
Mit der strukturierten Zielformulierung und einer bewusst durchgeführten
Visualisierung des Ergebnisses, nicht nur als Bild, sondern mit allen
verfügbaren Sinnen, entstand allerdings eine neue Qualität. Die Einbeziehung der
gefühlten Emotionen stellte sich als der wesentliche Unterschied zu meinem
früheren Vorgehen heraus. Dadurch wurde meinem Ziel erst wirklich Leben
eingehaucht. Das Ziel entwickelte für mich eine größere Attraktivität, was mich
schon im Training unterstützte und für den Wettkampf großer Anreiz bedeutete.
Meine Zielformulierung lautete damals: "Ich laufe den Alpin Marathon mit
Leichtigkeit und Spaß in 4:30 Stunden". Das dazugehörige Bild war der
Zieleinlauf, mit vielen, anfeuernden Menschen und die Uhr im Zieltor mit der
Finisher-Zeit. In der Brust hatte ich dabei ein stolzes und euphorischen Gefühl.
Um die geplante Zeit zu schaffen, stellte ich mir einen maßgeschneiderten
Trainingsplan zusammen. Neben langen Einheiten, war viel Berglauf und intensives
Intervalltraining angesagt. Für den Wettkampf war mir wichtig, locker und leicht
zu laufen und bis zum letzten Kilometer Spaß zu haben. In der Vergangenheit
erlebte ich in langen Rennen immer wieder mal Tiefpunkte und die zusätzlichen
Qualitäten "Leichtigkeit" und "Spaß" in meiner Zielformulierung sollten mich in
dieser Beziehung unterstützen.
Das Ankern von mentalen Ressourcen war der Weg, diese Energiequellen zu
erschließen und im Wettkampf abrufbar zu machen. Beide Zustände hatte ich in der
Vergangenheit schon im Wettkampf erlebt und so konnte ich mir durch das
Visualisieren der entsprechenden Situation und dem Widererleben der Gefühle
einen Zugang verschaffen. Das Ankern, man könnte auch von einem Schalter
sprechen, mit dem man die Ressourcen speicher- und abrufbar macht, geschah durch
eine Berührung am Ohrläppchen. Durch diese so genannte
kinästhetische Ankerung
waren die Ressourcen im Rennen leicht für mich aktivierbar. Ich griff unterwegs
nur an mein Ohrläppchen und fühlte Leichtigkeit und Spaß.
Mit dieser aufeinander abgestimmten, körperlichen und mentalen Vorbereitung ging
ich ins Rennen. Der Unterschied zu vorhergehenden Wettkämpfen war enorm. Ich
lief mit Leichtigkeit steile Passagen und hatte stets ein Grinsen auf dem
Gesicht, während links und rechts von mir verbissen gekämpft wurde. Die Zeiten
für 10 und 21 km waren überraschend gut und ich machte mir schon Gedanken zu
schnell angegangen zu sein. Doch das Hochgefühl blieb das ganze Rennen über
bestehen und ich lief mit einem langen Endspurt in 4:10 Stunden auf Platz
24 ins Ziel.
Mit diesem überzeugenden Erfolg stürzte ich mich tiefer in die Thematik und
testete weitere mentale Trainingsformate. Die investierte Zeit war gut angelegt,
da ich nun bei gleichem Zeitaufwand bessere Trainingsergebnisse erziele,
Leistungsreserven, die mir bisher verschlossen waren, nutze und mehr Spaß bei
Training und Wettkampf erlebe. Über die letzten Jahre entstand auf Basis der
eigenen Erfahrungen und dem Feedback von betreuten Sportlern ein mentaler
Trainingsplan, der in vielen Sportarten anwendbar und auf die Bedürfnisse der
Sportler anpassbar ist.
Mentales Training hat mich mit folgenden Vorteilen überzeugt: |
- starke Identifikation mit dem Sport und dem definierten Ziel
- hohe Motivation durch starke Zielorientierung im Training
- klarer Weg zum Ziel
- Beschleunigung des Lernprozesses sportlicher Bewegungsabläufe
- optimale Wettkampfeinstellung
- Überwindung von Leistungsblockaden
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Weitere Infos dazu:
Christian Sterr - Neue Wege im Sport
Über
Christian Sterr
Christian Sterr arbeitet als Führungskraft im IT-Bereich eines international
tätigen Unternehmens. Als vielseitiger Sportler setzt er seine umfangreichen
sportartspezifischen Erfahrungen bei seiner Coaching-Tätigkeit ein.
Seine
langjährigen Wettkampferfahrungen werden durch Aus- und Weiterbildungen in den
Bereichen Neurolinguistische Programmierung (NLP), Sport-Mentaltrainer,
Sportkinesiologie, Leistungsanalyse und Trainingsplanung ergänzt.
Er pflegt eine
besondere Vorliebe für lange und nicht ganz alltägliche Rennen wie:
Grand Raid
Christalp (CH), Swiss Bike Masters (CH), Iditasport (USA, 24 Stunden von
Seefeld (A), Crocodile Trophy (AUS), Zugspitz Berglauf (D), Alpin Marathon
Oberstaufen (D), Iditarod Invitational (USA), Styrkeproven (NO). |
Links zum Thema Mentaltraining
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