10. Amberger Halbmarathon am 04.04.04
Bereits zum 10. Mal wurde dieser schöne Lauf vom CIS
Amberg in Zusammenarbeit mit der SGS Amberg gestartet. Diese Mal wollte
man das Starterfeld auf 500 Teilnehmer begrenzen, da sowohl die
Verpflegung an der Strecke, als auch die Organisation drumherum an ihre
Grenzen gestoßen ist.
Jedoch kommt es meist anders, als man denkt. Laut dem
Veranstalter meldeten sich 550 Läufer dafür an – von denen letztendlich
aber nur knapp 500 das Ziel erreichten.
Für mich war es eine Premiere, obwohl ich aus der
Nachbarstadt komme und die Anreise von 15 Km eigentlich kein Problem
darstellen sollte.
Meine Vorgabe für diesen Lauf lautete: Sehen, wo ich
stehe. Ich konnte den Winter über gar nicht trainieren, da mich eine
Virusinfektion und ein gebrochener Zeh ziemlich zurückwarfen. Seit 4
Wochen befinde ich mich Intensiv-Training für den Regensburgmarathon und
dieser Lauf passt sehr gut in mein Trainingsprogramm.
Die Startnummer holte ich bereits frühmorgens ab, um
dem Stress der Nachmelder zu entgehen und so noch ein paar Aufwärm- und
Lockerungsübungen zu machen. Das Wetter war heute optimal (bewölkt, etwa
12° und kein Wind, sowie keine Regen, obwohl der für den heutigen Tag
gemeldet wurde). Pünktlich um 10 Uhr fiel der Startschuss und die Läufer
setzten sich in Bewegung. Wie immer bei solchen Läufen sind ganz vorne die
schnelleren Läufer, und leider auch die, die meinen, weit vorne zu stehen
würde helfen, letztlich auch eine bessere Platzierung zu erreichen. Dass
man dabei aber den schnelleren Läufern im Weg steht, scheint nicht zu
interessieren. Ich ordnete mich im hinteren Drittel ein, da ich die Stärke
des restlichen Feldes nur schlecht einschätzen konnte – es gab auch ein
Zeitlimit, das bei 2:15 h lag.
Die Strecke in Amberg ist in 3 Teile gegliedert. Zuerst
läuft man etwa 3 KM auf Asphalt, um dann im ehemaligen
Landesgartenschaugelände auf wechselndem Untergrund 2 KM zu laufen. Dort
muss man dann noch 3 weitere Runden á 5,1 KM, ebenfalls auf wechselndem
Untergrund, zurücklegen um schließlich die letzten 800m wieder auf Asphalt
und im Stadion zum Ziel zu kommen. Der erste Kilometer wurde uns noch von
einem „Streckenposten“ mitgeteilt – glatte 5 Minuten. Ich lag mit meinem
Tempo also goldrichtig. Auch die weiteren 4 KM hielt ich mich konstant an
die 5 Minuten.
Nach 3,5 Kilometern passierten wir bereits die erste
Trinkstation – seit meinem Marathontrauma in München laufe ich mit der
Maßgabe, nicht zu viel zu trinken. Ich wartete also auf die nächste
Gelegenheit, die dann bei Kilometer 7 zu finden war. Hier ein
ausdrückliches Lob an die Veranstalter: es gab auf den 5,1 Kilometern 2
Trinkstationen. Damit ist eine optimale Versorgung gewährleistet und das
Wasser war gut temperiert.
Das Profil in Amberg ist eher anspruchslos, da es sich
um eine sehr flache Strecke handelt. Problematisch sind jedoch die
angesprochenen wechselnden Untergründe. Ich laufe liebend gerne Asphalt
und habe mit den geschotterten und weichen Waldwegen meine Probleme.
Überraschenderweise gibt es bei diesem Lauf auch einen kleinen Abschnitt,
der über Kopfsteinpflaster geht. Die zweite Runde verlief ziemlich
unspektakulär und ich hielt mich weiter an meine 5 min/km. Ab Kilometer 9
gab ich dann jedoch Gas und lief in 4:30/km die nächste Runde. Obwohl ich
nur von den 6 erstplatzierten überholt wurde, und selbst etliche Läufer
hinter mir ließ (siehe oben!), sollte ich kurz vor Schluss feststellen,
dass ich zu früh begann, das Tempo zu forcieren.
Ein Wort zu den Zuschauern: Das Wetter war wirklich
nicht optimal, die Strecke verlief aber im Stadtgebiet (bis auf den
Wendepunkt) – es hätten vielleicht noch ein paar mehr an der Strecke sein
können. Es gab etwa 3 Punkte, die man gerne passierte, da dort Stimmung
aufkam. Die wenigen, die noch an der Strecke standen, munterten trotzdem
die Läufer auf. Danke an alle. Aber ein so begeisterungsfähiges Publikum
sollte noch zahlreicher vertreten sein. Störend empfand ich allerdings,
dass, auch wenn es über öffentliche Wege ging, sehr viele Fahrradfahrer
und Sonntagmorgen-Spaziergänger unterwegs waren. Ach ja: Hunde bitte
anleinen!
Mein Zeitplan sah vor, in weniger als 1:40 h im Ziel
anzukommen. Als ich in die letzte Runde einbog (KM 15), hätte ich dieses
Ziel noch erreichen können. Beim letzten Wendepunkt musste ich aber schon
feststellen, dass es wohl nichts mehr werden würde, meine angestrebte Zeit
zu erreichen, bzw. zu unterbieten. Immerhin würde ich aber nur wenig über
meiner eingeplanten Zeit liegen. Der Einlauf ins Stadion war noch einmal
ein kleines Highlight und in der letzten Kurve wurde ich dann doch noch
überholt – das einzige Mal auf meinen letzten 10 Kilometern. Ich war mit
meiner Zielzeit (1:41 h) äußerst zufrieden und kam trotz des kleinen
Einbruchs doch entspannt und keineswegs erschöpft im Ziel an. Die
Verpflegung (Obst, Tee, Powerriegel, Schokolade) im Zielbereich war
ebenfalls höchst zufriedenstellend und das anschließende Alkoholfreie
Weizen war zwar etwas schaumig, aber schmeckte trotzdem sehr gut und war
absolut verdient!
Alles in allem ein guter und hervorragend organisierter
Lauf, der Lust darauf macht, nächstes Jahr wieder teilzunehmen. Einzig die
Siegerehrung hätte noch ein wenig zeitnäher stattfinden können. 2 Stunden
nachdem der Sieger eingelaufen ist, wurde er erst geehrt. Er (1:11 h) war
etwas enttäuscht, dass er keinen Pacemaker zur Verfügung hatte, sonst wäre
er noch einmal etwa 3 Minuten schneller gewesen. Man kann halt nicht alles
haben!
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