6 - Stundenlauf von Bernau
am 4.9.2005
So, ausgeschlafen. Rücken auf dem Weg der Besserung,
leichter Muskelkater im rechten Oberschenkel. Vermutlich von den 2 Runden
für die Staffel, die ich gestern als Nachschlag noch gemacht hab. Von den
60,5 km kann das nicht sein.
Aufregung vor dem Lauf gibt es bei mir noch immer sehr, zum Glück aber nur
bei Sachen, die mich doch zweifeln lassen, obs klappt. 6 Stunden-Lauf
gehört dazu. Ich konnte also kaum schlafen in der Nacht vorher, wusste
aber vom Marathon-Debüt, dass zumindest das nicht so schlimm ist.
Vor dem Start
Schön war, dass es ja erst um 14 Uhr losging und ich daher
richtig ordentlich frühstücken konnte, das ging. Dann sind wir aber
dennoch halb 9 nach Bernau gefahren.
Um 10 startete dort das Vorspiel, der Stadtmauerlauf über
8,2 km, was ein Barnim-Cup-Lauf ist. Ich hab den trotzdem ausgelassen. Ich
wollte endlich mal Wasser austeilen. Mein Trainer lief aber mit und es war
schön, mal zuzuschauen. (Er lief nämlich auch viel zu schnell an und
musste dann Federn lassen, war aber trotzdem ne ordentliche Zeit, etwas
über 34 min, was für die Laufstrecke glaub ich o.k. ist für einen
Fußballer).
Dann Zelt aufbauen und Camp einrichten, dann kam auch
schon bald Tom, Aragorn und Slowy auch. Auch die Schüler der Maxistaffel
kamen nach und nach an und die Eltern dazu. War ein riesengroßer Zeltplatz
geworden, der Stadtpark. Alles ging locker und easy zu, man durfte das
Auto bis ran fahren (hinterher sah der Stadtpark trotzdem nicht schlimm
aus, weil jeder seinen Mülle einfach mitnahm). Ich versuchte ruhiger zu
werden und schwatzte mit Tommi, sprang zwischendurch ein bißchen rum,
freute mich als Franz kam und hab Blessini kennengelernt.
Die ersten 5 Stunden
Ja und irgendwann ging es los. Ich bin erstmal wirklich
mit Rymax gelaufen, die Pace hat er aber gemacht, nicht ich. Mir ging es
aber gut bei seinem Tempo, war wohl so um 5:40 rum. Es ging auch ziemlich
lange gut. Ich glaube, es war zwischenzeitlich sogar schneller. Dann kam
die Zeit, wo das Trinken begann. Ich hatte mir die meiste Verpflegung
selbst mitgebracht, TUC-Kekse, angerührtes Gel und Cola mit Tee gemischt.
Aber kein Wasser, das war ein Fehler, das angebotene Wasser hatte
Kohlensäure, die Cola war auch immer frisch eingegossen, was sonst ja
super ist, nur hier nicht, jedenfalls für mich. Trinken musste ich dennoch
und es war auch nicht ganz so schlimm wie befürchtet, dachte ich erst.
Nach ca. 30 km wurde der Magen irgendwie ganz hart und
verkrampfte sich immer mehr. Ich bestellte stilles Wasser bei meinem Mann
und hoffte, dass sich der Magen irgendwie beruhigte. Das Tempo wurde jetzt
auch ruhiger, die Müdigkeit begann schon etwas. Aber es ging den Beinen
ganz gut und ich hatte einen Rhythmus.
Dass die Verpflegungsstelle alle 1,615 km kam, war Klasse. Immer kurz
stehenbleiben, einen Schluck nehmen und weiter gings. Mir tat immer leid,
dass die Becher so voll waren, ein bisschen Verschwendung aber die Frau
dort hat es gut gemeint. Ich konnte auch immer noch winken, es gab viel
Anfeuerung an der Strecke, schon durch die vielen Staffeln. Aber auch "Nur-Zuschauer"
wie zum Beispiel Anett und Üri haben wirklich gut getan, selbst mir, die
sonst ja auch gern mit dem Lauf allein ist. War schon ein bisschen anders
diesmal. Ich hatte trotzdem über 5 Stunden Musik auf den Ohren, auch wenns
eigentlich völlig egal war, was grad zu hören war. Danach hab ichs zur
Seite geschmissen und mich gefreut, dass es nur noch ne lockere Stunde
war.
Die sechste Stunde
Nach der Marathon-Distanz ging es dem Magen besser und
auch sonst hab ich mich irgendwie erholt. Nur meine 60 km sah ich
irgendwie entschwinden. Da war ich bei 31 Runden und nahm mir vor, dass 35
Runden auch ein schönes Ziel seien. So ähnlich hab ich das dann Franz auch
mitgeteilt. Der guckte in seine Tabelle und meinte, nein, nein, du
schaffst das. Bei 37 Runden hast du 59,4 km. Er kam dann ein Stück mit und
auch Windshopper joggte ein Stück (der war ja auch zu Besuch) und ich
wusste selbst nicht warum. Aber ich brauchte jetzt keine Pause an der
Wasserstelle mehr und konnte laufen, laufen ...
Der Schlusssprint
Wir gingen auf Runde 38 und ich rannte und rannte ... bis
der Schlussschuss kam. Stammelte dann erst mal eine Weile rum, weil ich es
gar nicht fassen konnte, dass ich diesmal mein gestecktes Ziel wirklich
erreicht habe. Es sind sogar 500 m "zuviel" geworden. Ich habe einen Pokal
gekriegt, bin auch eine ganze Ecke weiter als viele Männer gelaufen, war
also in der Gesamtwertung 6. von 23 Startern (es gab nur noch eine Frau
dazu) und war riesig stolz auf mich selbst.
Infos und Zahlen zum Lauf
Strecken: 6 Stunden oder 24 Std. auch Staffel
Beschaffenheit: wenig Kopfstein, meist Parkwege
Profil: 1 Hügel, der am Ende zum Berg wurde
Wetter: 3.09. bedeckt, 4.9. sonnig, warm Links
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