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Unterwegs erzählte mir Rainer, welchen ich beim 1. Isarlauf kennen gelernt
hatte, dass er sich in seinem Terminkalender bei der Anmeldung zu diesem
Marathon vertan hatte, denn am darauf folgenden Tag hat er die Kommunion
seiner Tochter auszurichten, d.h. nach seinem Zieleinlauf noch mal schnell
eine Nachtschicht einschieben und die 380km nach Münster fahren.
Hoffentlich hat Rainer nach dem Mont Blanc Lauf in Chamonix nicht ähnliche
Nöte! |
Eingang zur Innenstadt |
Um uns herum waren Läufer an ihren gesponsorten Trikots als Mitarbeiter
der luxemburgischen Feuerwehr, des Zolls, der Post und Telekommunikation,
etc. zu erkennen. Dies ist für mich immer typisch für einen Erstmarathon,
da hier die Läufer mit viel Engagement zur Sache gehen. Nach etwa
10km auf breiten, teilweise leicht ansteigenden Strassen durch das moderne
Luxemburg ging es wieder an der Coque vorbei in Richtung Altstadt. Wir
überquerten die Brücke oberhalb Pfaffenthal, welche das tiefe Tal
überspannt, dass die Altstadt von Luxemburg umgibt, und wurden von vielen
begeisterten Zuschauern begrüßt. Dieser Ausbruch von Spontanität hatte
sogar luxemburgische Läufer überrascht. |
Team Wechselzone |
Downtown |
Bei km 17 trennten sich die Wege der Marathonis von den der Halbmarathonis und nach dem Bad in der Menge ging
es durch verschiedene Stadtteile, wobei Belair mit seinen imposanten
Jahrhundertwende Villen hervorstach doch etwas ruhiger weiter. Zwischen
Kilometer 25 bis 32 hatte uns etwas Nieselregen erwischt, der zum einen
schön kühlend wirkte, zum anderen aber zusammen mit der Abenddämmerung
auch etwas frustete. |
Hier scheiden sich die Geister |
Dies änderte sich jedoch, nachdem wir nach 31km den
Bahnhof passierten und wieder in die City mit seinem tollen Publikum
eintauchten. Nach ein paar weiteren Schleifen ging es wieder auf der
Schnellstrasse raus Richtung Coque und Kirchberg. Die Schrittmacher für
3.29 Stunden waren bei km 37 sehr optimistisch, da sie fast 2 Minuten auf
die Endzeit gut hatten. |
Die 3.29 Blase (das ist die irische Fahne!) |
Leider war auf der noch mal zu laufenden Schleife
durch Kirchberg die Kilometerbeschilderung ab km 39 bis auf das „noch 1km“
Tor, zumindest für mich, nicht mehr zu sehen, uns so war ich doch
erstaunt, dass ca, 400m vor dem Zieleinlauf zwei der Zugläufer wie die
Berserker an mir vorbeistoben, um letztendlich in 3.29,59 brutto ihre
Pflicht getan zu haben! |
Die Flamme Rouge: Der letzte Kilometer |
Aber wo war der Rest der noch bis km 39 recht ansehnlichen
Gruppe geblieben? Die rollten mit mir über den uns bereits bekannten
Startbereich, welcher zwischenzeitlich von Fackeln und bengalischen
Lichtern auf 200m stimmungsvoll beleuchtet war in Richtung Coque. |
Lichterkette kurz vor dem Ziel |
Einlauf in die Coque |
Stimmungsvoller Zieleinlauf |
Das Ziel innerhalb der Coque war super, tolle Stimmung, tolle
Beleuchtung und von den Zuschauerrängen eine tolle Stimmung. Das war ein
Zieleinlauf von der wirklich besseren Sorte! Nach Überreichung der
Medaille und Absolvierung meiner Stretchingübungen gab es Wasser zu
trinken. Zuerst dachte ich „war das die ganze Zielverpflegung?“, aber nach
der reibungslosen Abholung des Kleiderbeutels gab es Labung mit Äpfeln,
Bananen und Apfelsinen sowie Sandkuchen, Cola, Elektrolyt und Wasser auf
dem Weg zur Dusche und einer evtl. gewünschten anschließenden Massage.
Anschließend konnte man noch als Zuschauer dem stimmungsvollen Zieleinlauf
der etwas langsameren Zeitgenossen in der Halle beiwohnen, um sich für die
Marathon After Party im eigens dafür aufgebauten Zirkuszelt im Park vor
der Coque zu erholen. |
Geschafft! |
Kamel Kohil, Sieger in 2:17,27 aus Algerien (rotes Trikot) |
Kamel Kohil aus Algerien gewann in 2:17,27 nach einem spannenden
Rennverlauf, bei den Damen war Pascale Schmoetten aus Luxemburg in 3:04,
57 erfolgreich.
Weitere Ergebnisse |
Ohne supernette Helfer geht nichts |
Fazit
Für eine doch ordentliche Startgebühr von 34,- bis 60,-Euro bzw. 19,- bis
45,- Euro für den Halbmarathon, je nachdem wann man sich anmeldete, wurde
den Teilnehmern am Freitag Abend eine Pasta Party mit zwei Getränken
geboten, an der ich aber nicht teilgenommen hatte. Mit Abholung der
Startunterlagen, was reibungslos funktionierte, erhielt ein jeder einen
Kleiderbeutel mit Getränkeflache, Piratentuch, modischer Umhängetasche
etc. Als Finisher erhielt man neben einer Warmhaltefolie noch eine
attraktive Medaille und darf sich auf eine Ergebnisliste und Bilder zur
Veranstaltung auf einer CD-Rom freuen. Die an der Laufstrecke gelegenen 10
Whirlpools eines Sponsors wurden hingegen wohl wegen des doch
durchwachsenen Wetters weder vor noch nach dem Lauf nicht besonders
genutzt.
Imponiert hat mir der Aufwand, mit welchem die Polizei die Strassen
verkehrsfrei und für uns Läufer sicher hielten. Auch Getränkestationen
alle 2,5km findet man nicht überall. Die Bestückung der Stationen mit
Wasser, Elektrolyt, Cola, Bananen und Power Riegel war prima, nur hätte
ich mir als Rechtshänder die Stationen mehrheitlich lieber in Laufrichtung
rechts und vielleicht auch noch mit etwas mehr Abstand zwischen den
Tischen gewünscht. Teilweise waren die Laufpassagen etwas eng, an die
obligatorischen kleinen Abkürzungen über die Bordsteine und an parkenden
Autos rum gewöhnt sich der Stadtmarathoni jedoch recht schnell, zumal in
Luxemburg nicht überall so breite Straßen wie in Hamburg oder Berlin zur
Verfügung stehen. Die Kilometerschilder waren zu klein und gehören bei
einem solch großen Starterfeld auf beide Seiten der Laufstrecke.
Alles in allem ein mit viel Herzblut organisierter und gelungener
Erstlingsmarathon unter schwierigen Bedingungen mit einem attraktiven
Rahmenprogramm, welcher nach Aussage des Bürgermeisters und des Sponsors
im nächsten Jahr wiederholt wird und sicherlich eine Reise wert ist.
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Teil 1 ==> |
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