Schnelle und schöne Spreewaldstrecke
Am 23.4.06 sollte sie kommen. Meine neue PB im
Marathon. Dies stand als eines der Jahresziele im Kalender. Eine
Verletzung zwei Wochen zuvor an der linken Wade stellte alles in Frage.
Ein Orthopäde half erstmal mit einem Tape-Verband und Stirnrunzeln dazu.
"Sie werden aussteigen", prophezeite er.
Anreise schon am Vortag. Im Spreewald ist es zu schön,
um es stressig werden zu lassen. Ein nettes kleines Hotel machte den
Ausflug zum Vergnügen. An einen entspannten Schlaf war wegen all der
Aufregung dennoch wieder nicht zu denken. |
Der Lauf
Am Lauftag zeigte ein Blick aus dem Fenster erstmal kein
Frühlingswetter. Dicker Nebel machte sich breit und es war auch noch recht
kühl. Also noch ein altes Baumwollshirt übers Singlet, das könnte man zur
Not unterwegs ausziehen. Am Start war eine schöne Stimmung. Dieser
Marathon ist wie ein großes Familienfest organisiert, mit Festzelt,
Marktplatz und allem drum und dran. Das Starterfeld war auch recht groß,
wir starteten zusammen mit den Halbmarathonis.
Es rollte erstmal sehr gut. Bis km 18 spürte ich keinerlei Schmerzen
und war wie immer viel zu schnell unterwegs. Allerdings hatte ich auch
gute Begleitung gefunden, das hielt den Rhythmus. Dann zwickte es wieder
in der Wade. Bis hoch in den Oberschenkel strahlte es. Sollte der Arzt
etwa Recht behalten? Ich dachte bei der HM - Marke ernsthaft darüber nach,
ging dann aber doch erstmal auf die 2. Runde. Ich wusste ganz genau, wie
sehr ich mich sonst ärgern würde. Ich lag so gut in der Zeit, ich konnte
mir eigentlich ein ruhiges Tempo erlauben jetzt. Bis Kilometer 30 war es
ok., dann fing es schon an, etwas quälend zu werden. Aber ab hier hilft ja
immer die Strategie: mein Gott nur noch 12 und so weiter. So auch diesmal.
Die Strecke im Spreewald ist wunderschön, über die vielen Kanäle, an
der Seite entweder Natur (blökende Schafe) oder auch Kultur (Geige,
Saxophon, Klarinette).
Ich wusste da, dass ich zum Bestzeit knacken wirklich noch richtig viel
Zeit hatte. Der letzte Kilometer, noch einmal aufraffen, Schwamm nochmal
im Genick ausdrücken, im Ziel dann: 3:36:28. Bestzeit um mehr als 11
Minuten verbessert!
Glücksgefühle im Ziel
Ein tolles Gefühl, ein toller Lauf und jetzt strahlte auch die Sonne.
War ja jetzt auch angemessen.
Ich strahlte im Ziel mit ihr zusammen um die Wetter und wurde mit Platz 2
in der AK, einer silbernen Gurkenmedaille, einer Tüte mit
Spreewaldprodukten und vielen Glücksgefühlen belohnt. |