Berliner Team-Marathon am 21.1.2006 im Plänterwald
Ein Marathonlauf mitten im Winter ist ja an sich schon
etwas besonderes, der 28. Berliner Team-Marathon, der am vergangenen
Samstag stattfand, hob sich aber noch heraus. Der Veranstalter, der SCC
Berlin, konnte den Läuferinnen und Läufern mitteilen, dass dies die
härtesten Bedingungen aller Zeiten seien, mit diesen Worten schickte er
die Sportler um 12 Uhr auf die Strecke.
Eine weitere Besonderheit beim Team-Marathon, das sagt ja schon der Name,
ist die Tatsache, dass man in einem 3er-Team die gesamte Marathondistanz
absolviert, gewertet wird nur dann, wenn auch das vollständige Team nach
42,195 km über die Ziellinie läuft. Entscheidend ist also, sich immer
wieder gegenseitig zu motivieren. 50 von 65 gestarteten Team ist das auch
gelungen.
Gelaufen wird auf einer 5 km Runde im Berliner Plänterwald.
Man hatte versucht, die Parkwege wenigstens teilweise vom Schneematsch zu
beräumen, das gelang aber nicht durchgehend. So sahen sich die Läufer
einer wirklichen Herausforderung gegenüber. Entweder man versank im Matsch
oder man schlitterte über Glatteis. Es wechselte ständig. Und das
Highlight war ein Eisloch, welches so riesige Ausmaße angenommen hatte,
dass es nicht mehr zu umlaufen war. Also musste man 8 mal durchlaufen. Das
Wasser reichte hier bis an die Waden.
Aber nicht nur den Marathonis wurde einiges abverlangt,
auch die Helferinnen und Helfer an der Strecke hatten eine schwere
Aufgabe, die sie aber hervorragend meisterten. Das Trinkwasser war warm,
der Tee sowieso und auch die Streckenposten harrten insgesamt ca. 6
Stunden aus, um immer wieder zu motivieren, anzufeuern und die Athleten
mit der nötigen Energie zu versorgen. Ihnen allen gebührt ein ganz
besonderer Dank.
Aufgrund der harten Bedingungen sind die Siegerzeiten zwar
etwas langsamer als gewöhnlich bei dieser Veranstaltung aber dafür umso
höher zu bewerten. Nachdem schon die Siegermannschaft der SG A3K mit Jörg
Plenzke, Michael Eis und Wolf Beisswanger mit 2:58:10 Stunden unter der
Drei-Stunden-Grenze blieb, schafften es auch die zweitplazierten Männer
aus der Tschechischen Republik. Roman Balaz, Josef Siegel und Vaclav Filip
aus Ostrava liefen 2:59:12 Stunden. Dritter wurde der SC DHfK Leipzig mit
Thomas Kunze, Jörg Richter und André Stöß (3:00:32).
Bei den Damen siegten die „Iron-Girls“ des SCC Berlin
Antje Hehn, Caterina Burkhard und Ursula von Knobloch in 3:42:36 Stunden.
Silke Stutzke (Klosterfelde), Frieda Harms (Hamburg) und Susanne Scheffler
(Schwedt) vom Team "ICE Hamburg- Berlin- Schwedt" kamen auf den zweiten
Rang (4:03:17). Das "ABC-Dreamteam" Berlin mit Anne Wendler, Bärbel Krapp
und Claudia Aurin belegte den dritten Platz (4:51:22).
Belohnt wurden die Teams mit einer schönen Siegerehrung
und tollen Preisen im Anschluss an die Veranstaltung. Da waren die
Strapazen schon leicht in den Hintergrund gerückt, vermutlich dachten
einige schon über den Team-Marathon im nächsten Jahr nach.
Silke Stutzke
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