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Das Erlanger Frühjahrskriterium am 31.3.2007
Hallo Waldläufer,
es ist schon wieder 2 Wochen her, da bekam ich eine eMail von meinem
neuen Laufsportfachgeschäft „Die Laufbox“: „Hallo Jochen, die neuen
Wettkampfschuhe sind rechtzeitig zur Frühjahrssaison eingetroffen!“
Meine leichten Schlappen waren schon sehr ausgelatscht. Zahlreiche
Wettkämpfe hatten wir zusammen bestritten und dabei einige Bestzeiten
aufgestellt. Ich dachte noch an Kaiser Franz: „Gute Freunde …….“ Doch
jetzt bloß nicht sentimental werden, Jochen. „Alles hat seine Zeit!“,
sagte schon Jürgen Fliege. Er meinte damit allerdings etwas anderes.
Also schweren Herzens die Alten in die Tonne und ab nach Nürnberg.
Der Weg lohnte sich, wie immer. Nach kurzem Plausch, einem Espresso und
Bedarfsermittlung kam Felix mit einem Karton aus dem Lager, sagte etwas
wie: „Das hier ist eine echte Waffe!“ und drückte mir einen Schuh in die
Hand. Die Weihnachtskarten für meine Kunden mache ich immer aus einem
160 g Karton. Das was ich in den Händen hielt, war nicht viel schwerer.
Adidas adiZero CS. Reinschlüpfen, Wohlfühlen, testen und für gut
befunden. Für gut befunden? Quatsch, das sind sau….. Sportgeräte. Die
sind echt der Hammer! Getreu dem Sprichwort:
Bist Du Amboß, sei geduldig,
bist Du Hammer, schlage zu.
Und ich wollte zuschlagen. Ungeduldig wartete ich auf die nächste
Möglichkeit sie auszuprobieren. Heute war es so weit.
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Helmut
R. beim Zieleinlauf der 10 KM
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Als ich am Forschungszentrum ankomme, starten gerade die 10 KM-Läufer. Die
Organisation finde ich perfekt. Parken im Parkhaus neben dem Start oder
beim Sportzentrum mit den Duschen und Shuttle-Service zum Start/Ziel.
Hier ist ein eingespieltes Team am Werk. Vor dem Parkhaus treffe ich
Alfred von der SG Neunkirchen: „Und was ist heut`drin?“ „Netto 1:40,
dieses Mal ohne Abzug.“ Vor dem Zieleinlauf steht Manfred, Brigitte
kommt dazu. Sie will bei den 25 KM starten. Helmut R. läuft gerade an
uns vorbei und geht auf die 2. Runde des 10 KM-Laufs. So sind wir heute
wieder stark vertreten, der FSV in großer Besetzung. Helmut M. läuft
auch die 10 KM, Elisabeth und Ralf werden wie ich bei den 25 KM starten.
Der Start rückt immer näher. Ich treffe Michael vom SC Roth: „Alles
klar?“ „Passt scho!“ Wieder einmal ein großes Hallo mit vielen
Bekannten. Rudi aus Hemhofen hat das Ziel der 10 KM vor Augen und
bekommt meine Anfeuerung im Schlussspurt nicht mit. Und bei Roland, der
sich seit langem wieder einmal an einen Wettkampf wagt bin ich mir nicht
sicher. Ein bisschen einlaufen, dehnen, den Sitz des Chips noch mal
überprüfen und am Start der 25 KM einreihen. Neben mir steht Reinhold
von den Roadrunners aus Forchheim. „Wir könnten doch zusammen angehen?“
„Wird sich zeigen!“ Für mich ist es wichtig mein eigenes Tempo zu
finden. Einfach in mich hineinhören, bis es rollt. Dann geht es auch
schon los. Ich lasse es ganz locker angehen. Trotzdem bin ich auf dem
ersten Kilometer etwas zu schnell. Wir laufen ein Stück entlang der B4
und biegen dann in die Brucker Lache ein. So gelangen wir auf die alte
Strecke des Erlanger Winterwaldlaufes. Laufen sie quasi entgegengesetzt
zurück zum Start/Ziel in der Freyeslebener Straße. Eine 5 KM Runde, die
also logischerweise fünfmal zu durchlaufen ist. Ich laufe konstant mein
Tempo, liege dabei knapp unter einem 4er Schnitt. Alles wie geplant. 1.
Runde -30 sec. zum Plan. Ich bin ständig am Überholen, fühle mich immer
noch sehr gut. 2. Runde -60 sec. zum Plan, d.h. 39 min. für 10 KM. Ich
bin sehr zufrieden. Auf geht´s in die 3. Runde.
Während ich so vor mich hinlaufe hat sich wieder einmal so ein
schaumiges Zeug im Mund angesammelt. Ich entledige mich davon und spucke
es aus. Mir geht es durch den Kopf: Warum spucken Sportler? Ich sage
bewusst ...ler und nicht ...lerinnen! Und warum spucken sie mit
Begeisterung? Und warum lieben Fotografen und Kameramänner diese Geste
so sehr, dass sie immer wieder in Großaufnahme durch unser Wohnzimmer
flimmert und auf Zeitungsseiten erscheint? Fragen über Fragen.
Laut Lexikon dient der Speichel dem Aufweichen trockener
Speisebestandteile. Jetzt müsste man annehmen, dass Fußballer und Läufer
keine wesentlich andere Verdauung als Läufer oder Golfspieler haben. Und
wie sieht es bei Schachspielern aus? Fragt nach beim Internationalen
Meister im Fernschach, Ralf Rosin! Oder noch ein besseres Beispiel, wie
wäre es bei Turniertänzern, wenn sie zwischen Wechselschritt und
Linksdrehung aufs Parkett spucken würden? Zugegeben: Schwer vorstellbar,
dass Preisrichter sich für diese Art der Gesundheitspflege erwärmen
könnten.
Was machen eigentlich helmtragende Formel-1-Rennfahrer oder
Motorradsportler? Genau: Am besten stellt Ihr Euch das nicht vor! Für
mich jedenfalls ist die Antwort ganz einfach: „Sie wollen das Zeug nicht
schlucken!“
Hier ist er wieder einmal der neueste, „ultimative Expertentipp“ vom
Ultralaufnovizen Jochen Brosig: Spucken geht schneller als Schlucken und
bringt den Atemrhythmus nicht durcheinander. Somit ist Spucken einfach
nur praktisch! Oder was meint Ihr dazu? |
Die Teilnehmer des Langstreckenteams Großenseebach beim Erlanger
Frühjahrskriterium
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Ich drücke meine Uhr bei KM 16 ab und sehe 4:05. Konzentration! Einmal
die Gedanken schweifen lassen und schon lässt das Tempo nach. Manchmal
gehen mir aber auch bescheuerte Gedanken durch den Kopf. Also wieder am
Riemen reißen. Ich laufe auf Thomas auf. (Team Sixteen Summits) Er hatte
mich in Schweinfurt beim Maintallauf bei KM 20 überholt und für den
letzten Kilometer motiviert. „Servus, …, Schweinfurt, ….., KM 20, …,
bleib dran!“ So klopfe ich ihm auf die Schulter. „Ja, … hallo! … Ne“,
antwortet Thomas, „heute hängst Du mich ab.“ Und es läuft immer noch
erstaunlich gut. Ende der 4. Runde, KM 20, immer noch -60 sec. zum Plan.
An der Halbmarathonmarke komme ich mit Saisonbestzeit vorbei.
Mittlerweile bin ich längst beim Überrunden. KM 23 und KM 24 sind meine
langsamsten Kilometer. Da muss mir mein Urschrei den nötigen
Adrenalinstoß für den letzten Kilometer bringen. Einige Läufer vor mir
drehen sich um. Bleiben fast stehen. Sorry, aber das brauche ich für die
letzten Meter. Schreitherapie pur. Ich brülle noch einmal für die
letzten 500 m und lege einen Zielspurt hin, wie ich es schon lange nicht
mehr gemacht habe. Das bedeutet neue Bestmarke bei der
Leistungskennzahl. Nach diesem Wettkampfblock im März heißt es jetzt
erst wieder einmal Genusslaufen. Natur genießen und dem Maler Frühling
zusehen, wie er die Landschaften bunt färbt. In drei Wochen sehen wir
uns beim Obermain-Marathon. Ein wunderschöner Landschaftsmarathon vorbei
an Kloster Banz und Vierzehnheiligen mit der tollen Aussicht vom
Staffelberg. Wir vom FSV sind auch wieder da. Unsere Freunde vom
Team-Bittel ebenso und viele, viele alte Bekannte. Das macht das Laufen
auch so besonders schön. Bestzeiten kann ich mir an die Wand nageln,
aber über das Lauferlebnis reden kann ich mit ihnen nicht.
Am Schluss hieß es wieder einmal ausgiebig auslaufen und einen
extralangen Lauf aus dem Wettkampf machen. So standen am Samstagabend 3
Stunden zu Buche. Dafür habe ich mir dann wieder etwas mehr Schuh
angezogen. Doch meine neuen Wettkampfschuhe sind der Hammer! Und da muss
ich doch gleich noch mal Werbung machen: „Diese Schuhe und noch viele
mehr, für jeden Läufertyp bei bester Beratung, gibt es in Nürnberg in
der Laufbox bei Felix und Andy!“
Im Internet zu finden unter
www.laufbox.de
Be in motion. Run happy!
Jochen Brosig
Röttenbach, den 31.März 2007
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