Als ich die Talsohle der Scharte erreiche, kommt mir schon
der führende Läufer Stefan Timmermann entgegengerast. Wir erreichen
gleichzeitig die Trinkstelle dort. Da es Stefan sicher etwas eiliger als
ich hat, lasse ich ihn höflich den Vortritt.
Er macht es richtig. Obwohl er siegen will, trinkt er erst einmal in
Ruhe einen
großen Becher leer, während er sich seine Flasche für unterwegs füllen
lässt. So wird dann Stefan auch der einzige Teilnehmer sein, der mit
einer Endzeit von 3:53 die magische 4 Stundengrenze auf dieser
anspruchsvollen Strecke knacken wird. |
An der Gündlescharte kommt mir bereits der führende Läufer Stefan
Timmermann entgegen |
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Ich lasse ihm am Verpflegungsstand dort den Vortritt, da er es eiliger
als ich hat |
Nach einem kurzen Plausch mit den beiden netten Helfern am
Verpflegungspunkt ziehe auch ich frisch gestärkt und neu gefüllter
Flasche von dannen. Auf mich
wartet nun der lange und steile Anstieg zum Rindalphorn. |
Am Anfang des steilen und langen Anstiegs zum Rindalphorn, lass ich mich
von Wanderern fotografieren |
Dort treffe ich immer mehr Wanderer und auch weitere
mir entgegen kommende Läufer, die sich halsbrecherisch den steilen Hang
hinunterstürzen, während ich mich bei der heutigen Hitze den Hang bei 30
% Steigung und mehr im
Schneckentempo hoch quäle und kein Ende des Anstiegs erkennen kann. |
Der steile Anstieg zum Rindalphorn |
Ich bin ganz froh, dass es bei dieser Veranstaltung
keine Kilometermarkierung gibt. Denn wie ernüchternd wären hier die
Kilometerzeiten, die bei diesem Hang bei mir sicher bei über einer halben
Stunde liegen. |
Mir kommen nun weitere Läufer entgegen gelaufen |
Die führende Läuferin |
Weitere Läufer und |
Läuferinnen |
Aber auch der längste und steilste Anstieg endet
einmal. So auch an der Nagelfluhkette beim Rindalphorn.
Am Gipfel erwarten mich mal nicht Rinder sondern Haflingerpferde, die es uns
vormachen, wie man es bei so sonnigen und warmen Wetter richtig macht,
nämlich mit einem gemütlichen Nickerchen und nicht mit einer Gewalttour
über sieben Berge.
Da kommt mir das
Lied von
Karat von den sieben Brücken passend zu den sieben Bergen, auch wenn
nur sechs sind, in den Sinn:
"Über sieben Brücken mußt du gehn,
sieben dunkle Jahre überstehn,
sieben mal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein." |
Diese Pferde machen es bei der Hitze richtig! |
Immerhin lässt sich mit dieser Melodie im Ohr der
folgende Abschnitt, der ausnahmsweise mal recht eben ist,
angenehm laufen. Endlich kann ich mal etwas Gas geben, bevor mich ein
richtig großes Sumpfloch ausbremst.
Ich weiche dummerweise ganz nach rechts aus und balanciere riskant zwischen
bodenlosen Morast links vor mir und einem bodenlosen Abgrund rechts von
mir. Das muss ich am Rückweg anders machen!
In der Tat beim Rückweg, weiche ich weit zur anderen Seite aus und kann
mit Sprüngen auf Wiesenbüscheln und vereinzelten Steinen dem Morast
weitgehend entgehen. |
Nur wir Läufer bauen bei der Hitze so viel Stress! |
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