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300 HM und zwei Kilometer später erreichen wir bei km 34 den zweiten,
1.786 üNN gelegenen Kulminationspunkt der Strecke: Sass Förkle. Eine
skulpturgleich, einsam auf einer Bergwiese stehende Alphornbläserin
kündet die nahende Passhöhe an.
Weiterhin wunderschön ist der jenseits des Passes folgende Bergpfad, der
vielkurvig durch lichten Nadelwald und meist leicht abwärts in Richtung
des Malbuntals führt. |
Aufstieg zum Sass Fürkle |
Alphornbläserin |
Aufstieg zum Sass Fürkle |
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Hinab in den Talkessel von Malbun |
Ich kann es kaum glauben, als ich bei km 36 in der Ferne auf einmal schon
die Lautsprecherstimme aus dem Ziel in Malbun vernehme, höre, wie die
Zieleinläufer mit Namen begrüßt werden, und kurz darauf einen ersten
Blick in den Talkessel werfen kann. Recht steil führt der Pfad direkt
nach Malbun hinab. Bei km 37 ist der Ortsrand erreicht, sind die Häuser
des Liechtensteiner Wintersportzentrums und das Ziel inmitten darin zum
Greifen nahe, werden wir schon von Publikum beklatscht.
Aber: Da sind noch 5 km, die zur vollen Marathondistanz fehlen. Und die
sind in einer weiten Runde um den Talkessel Malbuns zurückzulegen.
Mental fällt es mir nicht leicht, mich vom nahen Ziel wieder zu
verabschieden, zumal uns gleich zu Beginn der Schlussrunde nochmals eine
durchaus giftige, längere Steigung erwartet. Weit reicht der Blick durch
den Talkessel, dessen Hänge mit einem üppigen Wiesenteppich bedeckt
sind. So kann ich fast die gesamte noch vor mir liegende Distanz
überblicken. Am Horizont sind die Läufer nur als kleine bunte Pünktchen
auszumachen, wodurch sich die gefühlte Länge der 5 km-Runde für mich
nochmals erhöht. Der schmale Höhenweg durch die Wiesen ist nicht ganz
einfach: Durch den massiven Regen vom Vortag ist er häufig stark
verschlammt und zwingt uns immer wieder zu Sprüngen und
Slalombewegungen. Andererseits lenkt das ein wenig ab und so vergeht die
Zeit schneller als erwartet. |
Unter uns Malbun |
Bei km 40 ist der letzte Anstieg geschafft. Der moorige Pfad wird durch
einen Schotterweg abgelöst. Die beiden Schlusskilometer geht es quasi
nur noch bergab und nach einer letzten Schleife direkt ins Zentrum des
kleinen Ortes hinein. In dichtgedrängten Reihen feuern die Zuschauer auf
der Schlussgeraden die Zieleinläufer an.
Auch wenn ich mit fast fünf Stunden nicht gerade zu den besonders
Schnellen gehöre, so genieße ich das Hochgefühl, einen wirklich
wundervollen Lauf erlebt zu haben. |
Zieleinlauf |
Klaus als Finisher - erschöpft, aber happy |
Belohnt werden die Einläufer mit dem obligatorischen Finisher-Shirt und
statt einer Medaille mit einem kleinen Kristallpräsent des
Edelglashauses Swarovski. Gerne mache ich von der Möglichkeit Gebrauch,
mit frischen Pommes (!) und (alkoholfreiem) Weißbier von Sponsor
Erdinger meinen Salz- und Flüssigkeitshaushalt zu regenerieren, ehe ich
mich im riesigen Duschzelt unter herrlich warmem Wasserstrahl vom
Schweiß befreie. Ausgelassen ist die Stimmung im vollen Festzelt, umso
mehr, als sich zwischenzeitlich eine dicke Regenwolke über dem Malbuner
Talkessel austobt.
Ach ja: Gewonnen hat den Lauf natürlich auch jemand. Sowohl bei den
Damen als auch bei den Herren hatten die Briten die Nase vorn. Der
Engländer Timothy Short brauchte gerade mal 3:09:51 Std., die durch
ihren letztjährigen Streckenrekordlauf beim Swiss Alpine K 78 berühmt
gewordene Lizzy Hawker 3:30:39 Std. Aber ich bin mir sicher: das
schönere Lauferlebnis hatte ich. |
Siegerehrung |
Mein Resümee:
Es ist sicher kein Zufall, dass der LGT Alpin im
alljährlichen
Ranking von marathon4you Anfang 2007 - mal wieder - hinter den
„Giganten“ Jungfrau und Swiss Alpine Marathon zu Europas Nummer drei
unter den Bergmarathons gewählt worden ist. Die abwechslungsreiche,
landschaftlich wunderschöne Strecke, eine rundum perfekte Organisation –
da gibt es nur eins: hinfahren und dabei sein. |
Teil
1 ==> |
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