Die guten zwei Kilometer von St. Johann bis Wuggau
sind die einzigen flachen Kilometer. Da ich mich schon so sehr an das
stete Bergauf und Bergab gewöhnt habe, tut mir dieser Streckenabschnitt
weh und bereitet mir wenig Spaß. Sicher kommt dazu, dass wir nun die
magische 30 Kilometermarke überschritten haben.
Hinter Kilometer 31 folgt dann einer der heftigsten Anstiege der
Strecke. Dabei verfolgt mich mit reichlich Radau ein Traktor .
Schließlich lass ich ihn doch in der Hoffnung vorbeiziehen, dass er
nicht so viel Auspuffgase wie der beim
Kyffhäuser Marathon beim Anstieg
bei KM 35 hinausschleudert. So schlimm ist es dann Gott sei Dank doch
wieder nicht. |
Traktor vor der Nase beim steilen Anstieg hinter Wuggau |
Bei der Trinkstelle bei KM 34 fühle ich mich schlapp.
Hier gibt es gespritzten Wein. Dabei komme ich mit einem
Halbmarathonläufer ins Gespräch. "Ist das Dein erster Marathon?" fragt
er mich. Sehe ich wirklich schon so erledigt aus! "Das ist mein 65.!"
erwidere ich wahrheitsgemäß, wenn man die Ultras dazurechnet. "Verarscht
Du mich?". "Nein natürlich nicht!"
Dann lege ich vom Wein gedopt demonstrativ einen Raketenstart hin.
Leider verpufft die Kraft des Alkohols schon nach 1 -2 Kilometern wieder
und ich verfalle wieder in meinem "Genussläuferschlapplaufschritt". |
Nach dem großen Anstieg verläuft die Strecke sehr gewellt weiter |
Nach einem steilen Abstieg erreichen wir bei St.
Ulrich eine kleine beschauliche Seenplatte, bevor es gleich - wie nicht
anders zu erwarten - wieder hoch geht. |
Kleine Seen-Platte vor St. Ulrich |
Ein Läufer ist so nett und fotografiert mich. Links ein Walker der
Halbmarathonveranstaltung |
Bei den vielen Trinkstellen werden wir kaum durstig! |
Gleich 300 Meter hinter dieser Trinkstelle folgt nochmals eine Labestation! |
In St. Ulrich erwartet uns ein wahrer Schilderwald
mit "durstig?", "dies?" und "das?".
"Puls 180?" fragt ein Schild. Na Dank meines Schongangs wohl eher 120!
Aber da mich nun schon mal zwei Zuschauer erwartungsvoll anglotzen,
erwidere ich zu deren Schadenfreude: "Ach wenn es doch nur 180 wären!".
Zu deren Verteidigung muss man sagen, dass
Schadenfreude angeboren sein soll! Wir laufen nun
immer weiter bergauf und bergab. Sicher ein kleiner, netter Vorgeschmack
auf die langen Kanten am
Rennsteig, die ich in zwei Wochen kosten möchte! |
:-) Na meiner liegt eher bei 120! |
Zwischendurch geht es auch mal etwas bergab |
Laut Höhenprofil sollte es doch ab KM 39 nur noch
bergab gehen! Warum geht es hier jenseits der 40 er Marke nochmals
bergauf? Erzürnt nehme ich auch diesen letzten Anstieg. |
Der letzte Anstieg hinter Kilometer 40 ... |
Bald dahinter laufen wir schon in Wies ein, wo uns
zahlreiche Zuschauer im Zielbereich begrüßen. Ein letzter kleiner
Endspurt und schon gehört nach 4 Stunden und 45 Minuten wieder ein
wunderschöner Lauf der Vergangenheit an. |
... und schon erreiche ich glücklich das Ziel in Wies |
Petras Zieleinlauf eine gute viertel Stunde vor mir!
(Foto: Gerhard Schmidtkonz) |
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