Wenn der Regen und das Mistwetter mal einen Pausentag
einlegt ...
Dann sollte man Marathon laufen. Und natürlich nicht
in einer Stadt sondern in herrlicher Landschaft. Da bietet sich
alljährlich und das schon zum vierten Mal der Fielmann-Naturmarathon in
Marienwerder im Landkreis Barnim, nördliches Brandenburg an. Es ist
nicht bekannt, dass nach Absolvierung dieses Marathons jemand besser
sehen kann, der Name stellt lediglich die Verbindung zum Sponsor her,
welcher sich bereits seit 4 Jahren durch einen Gebietsleiter
höchstpersönlich hier engagiert. Und dieser Marathon scheint so gut
anzukommen, dass er immer mehr Läuferinnen und Läufer anzieht. Sie
kommen sogar von sehr weit her, auch aus Polen wurden Teilnehmer in der
Starterliste entdeckt.
In diesem Jahr war das Feld der Finisher über alle Distanzen, es werden
Strecken von 1 km über Viertel-, Halb-, Dreiviertel- und eben „Ganz“-Marathon
angeboten, am Ende auf 589 angestiegen. Für einen kleinen Laufverein wie
die Bernauer Lauffreunde ist das eine immense Zahl und erfordert die
ganze Kraft der Organisatoren. Diese hatten aber alles bestens im Griff.
Sogar das Wetter. Tagelang hatte es Regen und Sturm gegeben, aber am Tag
des Marathons schien die Sonne, die Temperaturen lagen im
läuferfreundlichen Bereich und es versprach ein schöner Tag zu werden.
Der Sportplatz in Marienwerder, einem kleinen blitzblanken Dörfchen mit
viel Engagement in herrlichster Lage am malerischen
Finowkanal, bietet
beste Bedingungen als Startareal. Anmeldungen und Startvorbereitungen
können in aller Ruhe erfolgen und die Strecke kann beim Warmmachen schon
mal in Augenschein genommen werden.
Es handelt sich um eine 10,5 km Runde, welche sehr abwechslungsreich
ist. Start ist an besagtem Sportplatz, dann geht es schnell in den Wald,
der Boden ist noch leicht sandig aber recht trocken. Kaum Pfützen. Eine
kleine Brücke über einen Bach wird überquert, man läuft jetzt ziemlich
lange auf diesem schönen weichen Waldboden und hat nur geringfügige
kleine Anstiege zu überwinden. Nach etwa 5 Kilometern erreicht man die
erste Verpflegungsstelle, weiter geht es ein Stück auf Asphalt, hier
benutzt man einen Teil des Berlin-Usedom-Radweges. Es läuft sich leicht
hier. Auf der ersten Runde hat man auch noch viel Gesellschaft, auch auf
der zweiten ist die Strecke noch gut bevölkert. Auf der dritten lässt
das dann merklich nach und die vierte ist eine recht einsame
Angelegenheit. Da hat man dann eben mehr Zeit für die Schönheiten
ringsum.
Kurz vor Ende der Runde erreicht man nämlich den Finowkanal, eine sehr
malerische Wasserstraße, wie ich finde. Hier trainiere ich auch oft, ich
liebe diesen Kanal. Habe also sozusagen Heimvorteil, was aber bei einem
Marathon wohl nicht wirklich eine Hilfe ist. Ein kurzer aber knackiger
Anstieg führt hinauf zur Brücke, wir sind wieder im Dorf angekommen.
Hier empfangen uns sogar ein paar Zuschauer und applaudieren. Jetzt geht
es etwa 300m die Straße hinunter und nach einer Wende wieder hinauf. Das
muss so sein, die amtliche Streckenvermessung hat es so ergeben. |
Und dann läuft man durch das Ziel. Beim vierten Mal hat
man dann einen Marathon hinter sich und da war auch mein Lauf dann
beendet. Sogar sehr erfolgreich, denn ich habe mit einer Zeit von
3:40,33 die Damenwertung gewonnen. Ich hatte zwar vermutet, dass ich an
erster Stelle lag, denn auf dem Stück an der Straße konnte man ja einige
Mitläufer beobachten. Aber sicher war ich mir nicht. Es hätte ja eine
Läuferin sehr weit vor mir sein können. Das war wirklich das einzige was
ich etwas schade fand, der Sprecher mühte sich zwar, war aber ein eher
zurückhaltender junger Mensch und so bekam ich nicht mit, was er sagte.
Dadurch fiel mein Jubel etwas gedämpft aus und kam auch sehr verspätet.
Denn ich gewinne ja nun nicht alle Tage einen Marathon und auch wenn
eine 3:40 nicht so eine schnelle Zeit ist, gewinnen kann ja immer nur,
wer mitläuft. So ist das eben. Der Sieger bei den
Herren blieb souverän unter 3 Stunden. Mit 2:55h gewann Detlef Voss aus
Bernau und unterstrich damit einmal mehr, dass Seniorensportler aus dem
Barnim eine Größe darstellen. Denn er läuft bereits in der M55.
Einige Sportler hatten auch bis zu unserer Siegerehrung ausgeharrt, die
Ehrungen für die kürzeren Distanzen waren natürlich schon vorbei. Aber
auch wir bekamen noch unseren Applaus und so ging ein schöner Lauftag in
der Sonne zu Ende. |