Inhaltsverzeichnis
Suchen
Weitere
Freizetthemen |
|
WEB 2.0 Buttons |
|
|
Im Norden tut sich was!
Im Rahmen der 900 Jahr Feier der Stadt Oldenburg gelang es dem Orgateam des
Oldenburg Marathons um Ulli Pohland einen weiteren Marathon in einer
norddeutschen Küstenstadt anzubieten.
Grund genug für uns Franken mal wieder einen erholsamen Urlaub im Norden mit
Marathon und Golfen zu verbinden.
Nachdem die Anmeldung durch die gute Präsentation der Laufveranstaltung im
Internet reibungslos geklappt hatte, sind wir am Sonntag früh von Worpswede nach
Oldenburg mit dem Auto angereist. Obwohl wir keine Beschilderung zur
Veranstaltung sahen, fanden wir unter der Autobahnbrücke dank des Michelin
Routenplaners schnell einen guten Parkplatz.
Nach kurzem Fußmarsch bei vielversprechendem Marathonwetter, d.h. sonnig, kaum
Wind und ca. 16 Grad erreichten wir eine gute Stunde vor dem Start das
Veranstaltungszentrum an der Cäcilienbrücke.
In der nahen Graf Anton Günther Schule erhielten wir die Startnummer, ein
geschmackvolles Funktions-T-Shirt (nur für Voranmelder bis 4.8.08) und konnten
uns umziehen. Die Abgabe der Lauftasche erfolgte unkompliziert, es wurde einfach
ein selbstklebender Sticker mit der Startnummer beschrieben, fertig.
Toiletten waren ausreichend im Start/Zielbereich vorhanden, auch wurde für die
Läufer bereits vor dem Start Wasser angeboten. Sehr gut, denn es nuckelt nicht
jeder an einer mitgebrachten Wasserflasche rum, welche dann vor dem Start in
irgendeine Ecke gefeuert wird.
|
Kleiderbeutelabgabe, Horst Preissler im
Vordergrund |
Papa läuft, die ganze Familie als Fans dabei |
Die Startvorbereitungen verliefen ohne Hektik, man hatte Zeit mit Bekannten zu
plauschen und zu erfahren das Horst Preissler heute seinen 1.574. Marathon oder
mehr läuft und Hans-Joachim Meyer seinen 1.144igsten. Interessant war von
Hans-Joachim zu erfahren, wie man sich u.a. motivieren kann so extreme
Leistungen zu vollbringen, nämlich zu versuchen bis zum 900 Marathon im Schnitt
unter 4 h pro Marathon zu bleiben, was überschlägig bedeutet, dass er für die
dafür ausstehenden 94 Maras nicht länger als 4 h 12 min im Schnitt benötigen
darf. Gratulation, heute wird er den Schnitt schonen, da er eine sehr schöne
4.05 er Zeit gelaufen ist (Dritter in der AK 65!).
|
In 10 min geht es los |
In 2 min geht es los |
Typische Startvorbereitung (3stellige Nummern
sind Marathonis) |
Und los geht's! |
Fast pünktlich, nachdem die offizielle Zeitmessung um 10.00 Uhr auf „Null“
gestellt wurde, erfolgte der Startschuss durch eine Oldenburger
Olympiateilnehmerin im Rudern. |
Am Küstenkanal |
Mit der Cäcilienbrücke im Rücken ging es am Küstenkanal auf breiter Straße mit
320 Marathonis, ca. 800 Halbmarathonis sowie 60 Staffelläufern (2er Staffeln)
unbedrängt auf die erste 10,5 km Runde durch die Hunteniederung.
Ja, dies ist für uns Marathonläufer ein etwas ungewöhnliches Format. Heutzutage
sind wir ja schon fast daran gewöhnt, dass uns zu Ehren ganze Innenstädte
gesperrt werden, um das Erlebnis Marathon zelebrieren zu können. Da aber nicht
jede Stadt Berlin heißt, bedeutet dies bei einem Einrundenkurs zwangsläufig
natürlich auch lange Ziehstrecken durch Industriegebiete etc. (irgendwie müssen
ja 42 km zusammenkommen). Anders in Oldenburg, hier galt es im Vorfeld wohl
einige Bedenken auszuräumen und man war froh, den Lauf überhaupt anbieten zu
können. Jedenfalls ist dem Veranstalter nach meinem Geschmack eine sehr gute
Streckenwahl gelungen. Mit minimalem Aufwand für Streckenposten und Absperrungen
und optimaler Versorgung von uns Läufern an 4 Verpflegungspunkten (alle 2,6 km!)
konnten die Kosten im Rahmen gehalten werden.
|
Erste Verpflegung an der Hunte |
Nach einem guten Kilometer überquerten wir den Küstenkanal über den
Niedersachsendamm und damit die einzige Steigung des Kurses und sahen rechts
eine alte Schleusenanlage. Freundlich applaudierten Zuschauer an der
angeschlossenen Gastronomie. Warum diese nicht lieber im Biergarten saßen
erschließt sich mir nicht – oder sind wir Läufer doch irgendwie interessant?
|
An der Hunte |
|
|
Nach ungefähr 2 Kilometern mündete der asphaltierte Weg in einen mineralisierten
Weg der bis ca. km 5 rechts an der Hunte entlang führte. Das war ja fast wie auf
meiner Heimtrainingsstrecke am Rhein-Main-Donau-Kanal entlang. Gepflegte
Einfamilienhäuser rechts von uns, links ein paar Paddler auf der Hunte,
Basketballkörbe in der Hunte für Kanubasketball - wie mir Detlef Berger
erklärte, es gab immer was zu sehen. Kurz vor der zweiten Verpflegung an der
Einmündung auf ein knapp 1 km langes Teilstück auf dem Fahrradweg begleitete uns
ein einsamer Trommler mit seinen Rhythmen. Links abgebogen ging es auf einem gut
gepflasterten Weg am Osternburger Kanal entlang auf die letzten gut 3 km zur
Cäcilienbrücke. Mario, der wohl bekannteste Spanier Oldenburgs (der wurde
dauernd gegrüßt und angefeuert), erklärte mir, dass wir gerade am Gefängnis
entlang liefen. Kurz nach der langen Gefängnismauer ging es über den Kanal, es
gab Verpflegung, weiter an einem kleinen Jachthafen und der Osternburg Schule
vorbei zur Cäcilienbrücke, der größten Hubbrücke seiner Art. Nach deren
Überquerung noch eine kleine Schleife von ca. 400m in Richtung Innenstadt und
schon kam man durch den Start/Zielbereich. Die erste Runde war geschafft und man
wusste was einem weitere drei Runden bevorstand. Mit launigen Sprüchen wurde man
bei zwischenzeitlich geschätzten ca. 22 Grad in die zweite Runde entlassen.
|
Der Trommler |
Abbiegen auf den Fahrradweg |
Dritte Verpflegung nach dem Gefängnis |
Am Osternburgkanal |
Am Jachthafen |
Über die Cäcilienbrücke |
Die kurze Wendeschleife |
Start/Zieldurchlauf |
Diese war sehr kurzweilig, da man noch viele Mitläufer um sich hatte und es auch
mit den Halbmarathonis, die sich bereits in ihrer „Kürrunde“ befanden, immer
etwas zu „schnacken“ gab.
Nach der geselligen zweiten Runde wurde es für uns Marathonis merklich ruhiger,
aber es gab in dieser dritten Runde, der „Arbeitsrunde“, noch ein paar
Nachzügler des Halbmarathons einzuholen. Mich beschäftigte auch, ob der Sieger
des Marathons mich noch überrunden würde (hat er nicht). Ein kurzer Nieselregen
kam mir als Erfrischung gerade recht.
Ansonsten ging es im gleichmäßigen Tempo in die vierte Runde, der Schlussrunde.
Hier wurde ich etwas langsamer, aber ich hatte ja auch kein weiteres Zeitziel,
außer unter 3h 30 min zu bleiben, und das war „piece of tackies“. Man fing an
erste Marathonis zu überrunden, verabschiedete sich von den Helfern und
Zuschauern, fragte sich an welcher Position man sich ungefähr befand (nie eine
Ahnung gehabt) und ließ den Lauf Revue passieren.
|
Zieleinlauf |
Der Zieleinlauf war wenig spektakulär, da der Sprecher auch nicht wusste, ob man
evtl. noch eine weitere Runde zu laufen hatte.
Jedenfalls geschafft, 3 h 28 min und 24igster der Männer waren okay, eine schöne
Medaille wurde mir umgehängt, aber außer ein paar Apfelschnitten gab es nichts
mehr im Ziel zu beißen. Aber auf die Jungs von „Erdinger Alkoholfrei“ war mal
wieder Verlass!
|
Geschafft!
|
Aus Zeitgründen musste ich auf die Teilnahme an der Siegerehrung verzichten,
welche bereits vor dem offiziellen Zielschluss nach 6 h (auch ein Vorteil des 4
Runden Kurses) erfolgte und wo Horst Wittmershaus für eine 2.44,05 und Barbara
Mallmann für eine 3.14,59 geehrt wurden. Weitere Ergebnisse unter
http://results.mikatiming.de/2008/oldenburg/index.php?content=list
Hinweis: Wenn man einzelne Namen der Ergebnisliste anklickt, sieht man auch die
Zwischenzeiten!
Auch den kostenlosen Eintritt in das wohl sehr schöne Olantis Erlebnisbad konnte
ich nicht nutzen, obwohl es neben lockerem Radfahren nach einem Marathon keine
bessere Regeneration als Schwimmen gibt.Mein persönliches Resümee:
Für 28,- Euro Startgeld bis 3.8.08, danach plus 3,- Euro (Nachmeldung am Lauftag
leider nicht mehr möglich – warum eigentlich?) gab es neben neben einem gut
organisierten Lauferlebnis auch ein Funktions-Shirt, Medaille, Urkunde und
kostenlosen Eintritt in das Erlebnisbad. Das ist okay, zudem evtl. Überschüsse
der Schlossgartenstiftung gespendet werden.
Die vier Runden fand ich außergewöhnlich, aber reizvoll, da auch die Strecke gut
gewählt wurde. Marathonis, welche wegen der vier Runden die Nase rümpfen mögen,
sei angedacht, dass man hier mal so richtig mittels der Zwischenzeiten sehen
kann, wie sich so ein Marathon Runde um Runde nicht nur zeitlich für einen
persönlich verändert.
Die Streckenverpflegung war mit Wasser, Elektrolyt und etwas Obst völlig
ausreichend. Im Zielbereich hätte man sich allerdings noch etwas mehr Obst,
evtl. auch ein paar Kekse o.ä. gewünscht.
Ob dies eine „one – off“ Veranstaltung bleibt, oder es weitere Oldenburg
Marathons folgen werden, ist vom Veranstalter noch nicht entschieden. |
Links
Homepage des Veranstalters:
http://www.oldenburgmarathon.de
Bilder zum Event:
http://www.fotosvomevent.de
|
|