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Wörthersee-Trail am 26.09.2009 - 55 Kilometer und 2200 Höhenmeter - Ein Laufbericht von Manfred Fellner

Teil 1

Autor:  Manfred Fellner

E-Mail an Manfred

Weitere Laufberichte

Wörthersee-Ultratrail 2009

Kurz nach dem Start beim Wörthersee Trail 2009

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Inhaltsverzeichnis

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Wer langsam geht kommt weit und bleibt gesund... - Ein Laufbericht von Manfred Fellner

Nach dieser Devise startete ich in die Herbstsaison mit dem 1. Wörthersee-Ultratrail im österreichischen Genussland Kärnten.

Für eine doch etwas schnellere Gangart sorgten dann zum einen die traumhafte Trailstrecke und die flotte Magdalena.

Die Anfahrt mit Gabi aus Thüringen (Beauftragte des Rennsteiglaufvereins) war locker und problemlos und so erreichten wir den Veranstaltungsort Klagenfurt am Freitag gegen 17.00 Uhr. Der großzügig angelegte Eventbereich war leicht zu finden, liegt er doch direkt am Strandbad am Wörthersee und ist bereits durch Großveranstaltungen wie "Kärnten läuft" oder "Ironman Kärnten Austria" erprobt.

Neben Info- und Verkostungsständen der Sponsoren war auch mit Hüpfburg, Trampolin und anderen Vergnügungen für Kinder gesorgt.

Wir wurden sehr freundlich empfangen, im Race-Office ging es gemütlich zu und wir erhielten unsere Startunterlagen nebst einem üppig gefüllten Stoffbeutel incl. einem nett zusammen gestellten Willkommensgeschenk.

Pünktlich um 17.30 Uhr standen die wirklich guten Nudeln mit verschiedenen Soßen zur Selbstbedienung bereit, das große Veranstaltungszelt war gut besucht und die Teilnehmer des 1. Wörthersee-Trail und Wandermarathons folgten gespannt den Ausführungen des Sprechers beim Briefing. Die Strecke wurde als besonders schön, mit einigen anspruchsvollen, aber nicht schwierigen Passagen und abwechslungsreichem Höhenprofil beschrieben. Ich war in Kenntnis des gedruckten Streckenplanes skeptisch und erwartete eher einfache Wege zum gemütlichen Genusslaufen.

Wörthersee-Ultratrail 2009
Auch die Kleinen sollen ihren Spaß haben
Wörthersee-Ultratrail 2009
Trainingsmaschine für angehende Trailläufer
 
Kein Gedränge bei der Anmeldung
Wörthersee-Ultratrail 2009
Wörtherseetrail wird Wertungslauf des ECU
Wörthersee-Ultratrail 2009
Die Nudeln stehen bereit
Wörthersee-Ultratrail 2009
Pasta mit verschiedenen Soßen im "selfservice"
Wörthersee-Ultratrail 2009
Jeder darf, soviel er will (kann)
Wörthersee-Ultratrail 2009
Gespannte Zuhörer bei der Streckenbesprechung

Am Morgen des Wettbewerbes war ich trotz schlechten Schlafens munter und frohgelaunt. Erwartungsvoll machten sich Gabi und ich um 6.30 Uhr auf die ca. 200 m Weg zum Start. Die milde Temperatur um 15 Grad war sehr angenehm, ich hatte es kühler erwartet.

Gabi befürchtete wegen dunkler Wolken am Himmel Regen; das sind Schönwetterwolken meinte ich - und sollte Recht behalten, es wurde geniales Laufwetter.

Also schnell noch weg mit dem langärmeligen Shirt!

Wechselkleidung incl. Badehose für das spätere Bad im See konnten wir praktischerweise im Massagezelt abgeben.

Ausrüstung nebst Trinkflasche noch einmal überprüft, noch ein paar Fotos gemacht, am Starttor unter die 16 Läuferinnen und anderen 53 Läufer gemischt und los ging's.

Wörthersee-Ultratrail 2009
Dunkle Wolken vor dem Start
Wörthersee-Ultratrail 2009
Fröhliche Gesichter vor dem Start morgens um 6.30 Uhr
Wörthersee-Ultratrail 2009
Mario gibt letzte Instruktionen an die Besen-Biker
Wörthersee-Ultratrail 2009
Zur Gepäckaufbewahrung
Wörthersee-Ultratrail 2009
Die Wechselkleidung ist sicher aufgehoben und auch gleich im Masssagezelt
Wörthersee-Ultratrail 2009
Gleich geht es los

Zunächst durchquerten wir einen fantasievoll angelegten Park, liefen eine schmale Straße entlang und bogen scharf links in eine Unterführung ab. Dahinter war der Straßenverlauf als längerer Anstieg in eine weitgezogene Rechtskurve zu erkennen. So wie ich es befürchtet habe, dachte ich mir – aber hoppla, plötzlich verschwanden die Läufer vor mir links ins Grüne!

Dort führte ein schmaler Naturweg in die Weinberge. Es dauerte nicht lange und es eröffnete sich ein stimmungsvoller Blick über die Weinberge auf den im Morgendunst liegenden See. Über den Hallegger Teichen blinzelten die ersten Sonnenstrahlen durch den Wald als wir die erste Labestelle am Fuße des Anstieges zum Schloss Drasing erreichten.

Das Feld hatte sich da doch schon recht auseinandergezogen, die schnellen Läufer waren längst enteilt. Ich lief im mittleren Feld und hatte es ja nicht eilig; also machte ich ein Foto von den freundlichen Helfern, nahm reichlich vom Getränkeangebot und joggte den nächsten Höhenmetern entgegen. Auf geschottertem Fahrweg ging es unter der nun mild scheinenden Morgensonne hinauf zum Schloss und sogleich über saftige Wiesen wieder hinunter nach Pirk zur nächsten Verpflegungsstelle. Von dort ging es teils steilen Naturwegen hinauf zum 666 m hohen Pirker Kogel und genauso steil in einer langen Abwärtspassage wieder hinunter durch dichte Wälder an Winklern vorbei zum hohen Gaisrücken. Dort wurden wir vom jüngsten Helfer an der Labestelle zu km 15 empfangen.

Der jetzt folgende Streckenabschnitt durch den Bannwald muss der Wunschtraum eines jeden Trail- und Crossläufers sein. Von da an konnte und wollte ich mich nicht mehr an meine Vorgaben halten. Über Stock und Stein, morastige Trails und urwüchsige Wurzeln erklomm ich Anhöhen, durchquerte wilde Schluchten und passierte hüpfend und springend romantische Bäche.  Auf einem steilen, steinigen Weg downhill in einen Graben traf ich auf Magdalena. Bereitwillig ließ sie mich vorbeisausen und heftete sich an meine Fersen. Fortan setzten wir unseren Lauf durch den zauberhaften Bannwald gemeinsam fort.

An der Verpflegungsstelle Portschacher Alm versorgten ich mich mit frischem Obst und trank ordentlich. Magdalena hielt nichts von fester Nahrung und stand fordernd zum Weiterrennen bereit. Aber ein Foto musste schon noch sein! Weiter ging es zügig abwechselnd auf mal breiten, mal schmalen Wegen durch weite Wälder hinauf nach Sekull und Pavor.

Eine einzigartig schöne Trailstrecke vom Dörfchen Pavor zum Forstsee verführte zu rasantem Laufstil und eine Verschnaufpause beim 4. Verpflegungspunkt tat gut, zumal es jetzt an den langen Abstieg nach Velden ging. Wir durchliefen wieder lange dichte Wälder, die nur selten einen direkten Blick auf den Wörthersee freigaben. Doch der Lauf durch die idyllische Römerschlucht vor den Toren Veldens entschädigte für vielleicht manchen entgangenen Seeblick.

Durch den Vorort Unterwinklern, vorbei am Schloss erreichten wir Velden, durchliefen das Starttor für Wandermarathonis und passierten die Wechselzone der Staffelläufer ehe wir an Labestelle Nr. 5 eine Pause einlegten. Ich ließ mir Zeit, was Magdalena leider gar nicht verstehen konnte?

Aber Zeit und Geduld mussten hier und jetzt alle Läufer aufbringen: Wanderbegeisterte und Nordic-Walker sollten beim Wander-Marathon über 25 km natürlich auch ganz auf ihre Rechnung kommen, aber der Start zeitgleich und auf halber Strecke zum Ultralauf zeigte da ein kurzzeitiges Problem auf, indem ein Schwarm von Wanderern und Walkern auf breiter Front Strandpromenade und Straße verstopfte. Einige hantierten derart ungestüm mit ihren Stöcken, dass man nur mit größter Vorsicht an ihnen vorbei konnte. Dafür ergab sich aber die Gelegenheit, die Schönheit des Wörthersees ausgiebig zu bewundern und auf Fotos zu bannen.

Wörthersee-Ultratrail 2009
Nach dem Start zuerst durch den Park
Wörthersee-Ultratrail 2009
und zu meiner Freude gleich ab in den Wald
Wörthersee-Ultratrail 2009
Ein Lauf in die Schönheit der Natur um den Wörthersee
Wörthersee-Ultratrail 2009
Noch nicht richtig hell, aber schon nach 1 km tolle Aussicht aus den Weinbergen auf den Wörthersee
Wörthersee-Ultratrail 2009
Am Weinberg
Wörthersee-Ultratrail 2009
Über die Weinberge mit Blick auf den See im Morgendunst
Wörthersee-Ultratrail 2009
Labestelle bei km 5
Wörthersee-Ultratrail 2009
Morgensonne
Wörthersee-Ultratrail 2009
Achtung Autobahnstelle - große Pfütze im Schattenbereich
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