Jürgen Sinthofen beim 5. Bratislava Marathon am 28.
März 2010
Frühjahr, die Genussläufer werden wach und suchen sich für den Einstieg in die
neue Laufsaison einen überschaubaren Marathon. Für mich wäre der erste Lauf am
21.März in Monaco gewesen, aber wie ich hörte, wohl nicht zum ersten Mal wurde
der Monaco Marathon kurzfristig, diesmal wegen der Kommunalwahlen in Frankreich,
abgesagt. Ärgerlich, die Stornierungskosten hielten sich zwar für Flug und
Unterkunft in Grenzen, aber man hatte sich ja auch darauf gefreut.......
Aber der vorausschauende Sammler der europäischen Hauptstadtmarathons baut vor
und hat für das darauf folgende Wochenende am 28. März bereits den
Bratislava
Marathon eingefädelt.
Am Samstag um 7.00 Uhr ging es mit meinem Lauffreund Ron ab Bamberg mit dem Auto
los. Die Mitfahrer, welche sich auf meine Annonce bei der
Mitfahrzentrale.de
gemeldet hatten, waren alle pünktlich an den vereinbarten Treffpunkten und alle
sehr nett, sodass die 650 km wie im Fluge vergingen.
Unser Hotel Kyjev, ein Renommierhotel aus der alten Tschechoslowakei, ist noch
mit den alten Möbeln der 70er Jahre eingerichtet und wird heute als „Retro“
vermarktet. Nicht besonders toll, aber für 34,- Euro für zwei im Doppelzimmer
mit ansprechenden Frühstück ist voll okay, besonders da man das Frühstück ab
7.00 Uhr bekommt und der Lauf erst um 10.00 Uhr beginnt. O-Ton Ron „Ich bin
dienstlich oft in teuren Hotels, aber in diesem alten Bett habe ich besser
geschlafen als in manchen Edelherbergen“. Buchung erfolgte absolut problemlos
über das Portal von „Logitravel.de“. Fragt nach einem Zimmer in den oberen
Stockwerken, wir hatten einen super Ausblick auf die Burg Bratislava, die Donau
und die Altstadt. Und das Beste, das Hotel liegt direkt an der Marathonstrecke
und der Altstadt, d.h. man ist auch innerhalb von 5 Minuten zu Fuß am
Veranstaltungszentrum im Primatialpalais und im Start -/Zielbereich am
Nationaltheater.
Wir trafen den alten Haudegen Klaus Neumann aus Stuttgart (Transeuropalauffinisher,
Comradessammler und Finisher von was sonst noch so läuferisch fast unmöglich
erscheint), und holten gemeinsam die Startunterlagen ab. Hier mussten wir etwa
10 Minuten warten (ja, so verwöhnt sind wir schon), bis die Unterlagen mit dem
gestellten Leihchip (Kaution 5,-Euro) komplettiert waren. Dies war für mich aber
auch schon der einzige Kritikpunkt an der zum fünften Mal stattfindenden
Veranstaltung. Anschließend erhielten wir noch ein schön und aufwendig
gestaltetes Funktions-T-Shirt. Die angeschlossene kleine Marathonmesse barg für
uns keine Überraschungen. |
Vor dem
Primatialpalais |
Marathonmesse |
Im Innenhof |
Hier gibt es den Mampf |
Gute und klare Info |
Dann ging es in den Innenhof des Sitzes des Bratislava Oberbürgermeisters,
wieder Retro, diesmal eine Beatles Revival Band. Im zweiten Innenhof fanden wir
in der Sonne einen schönen Platz, holten Nudeln ab und tranken zwei alkoholfreie
Bier. Auch ein Gutschein für zwei Tage kostenlose Nutzung des Nahverkehrs, ein
Zoobesuch, etc. waren bei den Startunterlagen enthalten. Ungewöhnlich, auch zwei
Startnummern für vorne und hinten mussten an das Laufshirt gefummelt werden
(nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung). Dies machte aber irgendwo Sinn, da
neben den ca. 450 Marathonis auch ca. 1.100 Halbmarathoner und ca. 110 Staffeln
mit jeweils 4 Läufern gemeinsam die erste Runde über 21,1 km liefen und man über
die verschiedenfarbigen Nummern erkennen konnte, wer da gerade als schneller
Hirsch an einem vorbei trabte.
So gestärkt hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, die Stadt zu erkunden. Mit
Shopping ist in Bratislava Innenstadt nicht viel, auch an historischen Gebäuden
sind die Highlights überschaubar, deshalb gingen wir durch das sehr schöne
Michaelstor zur Burg hinauf. Leider gab es außer Baustelle wenig zu sehen, dafür
war der Blick über die Stadt sehr schön.
Nach einem gemütlichen Abendessen ging es zurück ins Hotel, nochmal den Ausblick
über Bratislava bei Nacht eingesogen und dann schlafen.
Sonntag, nach dem Frühstück und ein paar kurzweiligen Gesprächen mit
internationalen Marathonis, welche alle auch unser Hotel entdeckt hatten, wurde
ausgecheckt, das Auto beladen und mit der Sporttasche ab zum Start.
Die Umkleiden mit Gepäckaufbewahrung und Duschen befanden sich ca. 600 m vom
Start-/Zielbereich im Keller der Uni. Die Beschilderung hierhin fanden wir
nicht, aber dafür kann man ja fragen. Die Gepäcktaschen wurden in Plastikbeutel
gepackt, zugebunden und mit Filzstift nummeriert. Das könnte umweltfreundlicher
gestaltet werden. |
Die Schnellsten kurz vor dem Start |
Kurz vor dem Start |
Start |
Noch sind alle fit |
Sogar einige Straßenbahnschienen wurden sicher
gemacht |
Nach der Toilettenprozession (es schienen genug Dixies zur Verfügung zu stehen)
ein paar Bilder von den kenianischen Spitzenläufer/Innen, dann im Starterfeld
einfädeln und pünktlich um 10.00 Uhr ging es los. Blauer Himmel, ca. 12 Grad und
später etwas Wind auf der Strecke. Perfekte Laufbedingungen! Links das
Nationaltheater, vor uns die Oper und die Donau. An der Donau links und weiter
Richtung ein paar moderner Bankgebäude. Kaum Zuschauer, da ich ziemlich vorne
lief auch kein Gedränge. Die Straßen sind breit, kein Autoverkehr, jeder
Kilometer ist markiert. Wir laufen eine Schleife, dann am Hotel vorbei in
Richtung Altstadt zurück. Durch das Michaelstor, am Rathaus vorbei durch die
Fußgängerzone mit einigen mehr Zuschauern, zumindest in der ersten Runde, und
wieder runter an die Donau. Dann über die Neue Brücke mit dem Panoramarestaurant
(sieht aus wie ein 98m über der Donau schwebendes UFO) mit schönem Blick nach
rechts hinten auf die Burg in die neue Wohnstadt mit seinen bunt bemalten
Plattenbauten. Etwas frustig ist das, von km 7 bis ca. km 11,5 auf einer
gesperrten zweispurigen Straße zu laufen. Mir graute schon vor der zweiten
gleichen Runde. |
Auch hier gibt es Bankenpaläste
|
Vorbei am Hotel Kyjew |
Richtung Altstadt |
Das Michaelstor |
|
Inhaltsverzeichnis
Suchen
Weitere
Freizetthemen |
|
WEB 2.0 Buttons |
|
|