Kärnten – „i steh´ drauf!“ - Ein Bericht von Jochen
Brosig
Ein Trainingslager ist die optimale Vorbereitung auf einen Marathon. Einmal im
Jahr fahre ich nach Kärnten. Der Millstätter See. Alpen-Panorama pur. Ideal
mittels eines Laufes umrundet zu werden. „Der Seeradweg um den Millstätter See
ist der perfekte Spaß für die ganze Familie.“ Für den Querläufer reicht diese
Strecke natürlich nicht aus, ........ aber fangen wir von vorne an. Aus meinem
Trainingstagebuch 2010:
TAG 1 – Samstag – Anreise und erster Lauf
Nach 5-stündiger Fahrt bin ich am Zielort Seeboden. Mit der Pension Elisabeth
habe ich eine wunderbare Unterkunft gefunden. Herrliche Lage, direkt am Ablauf
des Millstätter Sees, liegt sie mitten in einer großzügigen Parkanlage. Mein
Freund und Trainer Manfred Rattner erwartet mich schon. Laufschuhe an und los!
TAG 2 – Sonntag – Bergberührungen
Erst Theorie – das heißt „Marathon gucken“ im Fernsehen. Danach fahren wir ins
Maltatal. Startort ist Gmünd, die Stadt der mittelalterlichen Architektur. Unser
Weg führt uns vorbei am Porschemuseum. 2 Läufer schweben auf den Wegen des
Maltatals über die saftigen, weichen Böden.
TAG 3 – Montag – Seeberührungen
Laufen im Rhythmus des Wassers. Leichte Wellen brechen sich am Seeufer. Vögel
zwitschern. Das Schmelzwasser quellt, plätschert den Hang hinunter, rinnt und
ergießt sich in den See. Blätter rascheln im Wind. Gelassenheit bestimmt meinen
Laufrhythmus. Locker nehme ich jede Steigung. Leicht wie eine Feder gleite ich
dahin. Die Freude an der Natur verleiht mir Flügel.
TAG 4 – Dienstag – Stadtimpressionen
Vor dem Frühstück locker walken. Nach dem Frühstück fahren wir nach Salzburg.
Sightjoggen! Heute ist RUHETAG.
TAG 5 – Mittwoch – Wassermeditation
Millstatt ist wohl der bedeutendste Ort am See. Habsburger Villen aus dem 19.
Jhdt. und das Benediktiner Stift mit seinem Fresko aus dem 11. Jhdt. prägen das
Ortsbild. Von hier aus starten wir unsere Seeumrundung. Beim Laufen bedeutet das
heute Wasser von allen Seiten. Es regnet. Anschließend geht´s ins Bad und in die
Sauna. Wieder Wasser von allen Seiten.
TAG 6 – Donnerstag – Höhenluft
Für solche Strapazen benötigen wir natürlich Brennstoff. Auch in diesem
Trainingslager sorgt Heidi Rattner für den Nachschub an Kohlenhydraten und
Proteinen. Die Ballaststoffe wie Obst und Gemüse kommen ebenso nicht zu kurz.
Wobei eigentlich die Bezeichnung „Ballaststoffe“ irreführend ist, denn sie sind
alles andere als überflüssig. Unterschieden wird dabei in wasserlösliche und
unlösliche. Die unlöslichen sorgen für eine Reinigung des Darms. Wasserlösliche
Ballaststoffe tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei. Auch auf den
Blutzuckerspiegel wirken sie sich positiv aus. Aber vor dem Schlemmen kommt die
Arbeit. Wir laufen zum Gipfel.
TAG 7 – Freitag – Schuhkontakt
Es ist auch an der Zeit meine neuen Laufschuhe auszuprobieren. Neue Schuhe sind
immer motivierend und die heutige Strecke ist nicht leicht. Da kann zusätzliche
Motivation nicht schaden. Gerade nach meinem Programm der letzten Tage. Außerdem
will ich meine Treter für den Marathon einlaufen.
TAG 8 – Samstag – Auslaufen
Wieder einmal „Easy going“ zum Abschluss, also lockeres Auslaufen. Ein ganz
unspektakulärer Lauf am Norduferweg. Keine Berge, kaum Höhenmeter. Die Vögel
zwitschern. Einige Angler treiben auf ihren Booten am See dahin. Andere stehen
in Millstatt am Ufer und warten. Die Sonne lugt über den Gipfel. Kärnten hat die
Sonne gepachtet. Ein paar Schäfchenwolken sind am blauen Himmel. Eine wunderbare
Morgenstimmung am Millstätter See. Diese lockere Trainingseinheit rundet das
Trainingslager ab. Meine Tage in Seeboden sind gezählt. Es geht wieder nach
Hause.
TAG 9 + 10 – Sonntag und Montag – RUHETAGE
„After-Work-Clubbing“ – Was das ist? Nach den Anstrengungen der letzten Tage
strecke ich alle Viere von mir. Heute und morgen wird geruht. Die
Superkompensation arbeiten lassen. Ich lege mich aufs Ohr. Noch 4 Wochen bis
Regensburg! Cool bleiben und regenerieren heißt die Devise!
Run happy and smile!
Euer Querläufer
Jochen Brosig
Röttenbach, den 12.April 2010 |
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