Ein Laufabenteuer in der Bergwelt oberhalb des
Traunsees
Der erste Bergmarathon rund um den Traunsee fand schon 1989 statt.
Seitdem ereignet sich der Lauf immer
am ersten Samstag im Juli. Gestartet werden kann, frei wählbar, zwischen drei und
fünf Uhr früh. Mit der 70 km langen Strecke ist er eigentlich kein Marathon
mehr, sondern ein Ultra. Auf seiner langen und bergigen Strecke sind sieben Berge (Grünberg,
Traunstein, Spitzelsteinalm, Feuerkogel, Hochsteinalm, Grasberg, Gmundnerberg)
mit 4500 Höhenmetern zu bewältigen und 13 Kontrollstellen zu passieren. Dabei
ist das
Teilnehmerfeld ist auf 250 Starter limitiert.
Der Traunseemarathon wird als schönster Erlebnislauf der Welt beworben. Diese
Erfahrung durfte jetzt auch ich nach etlichen gescheiterten Anmeldeversuchen machen,
da das Teilnehmerlimit so sehr begrenzt ist. Es war wunderschön, aber auch sehr hart!
Dieser Traunsee-Marathon am Samstag, 3.7.2010 war eine Hitzeschlacht und wie
erwartet auch ein Laufabenteuer.
Das Warten auf den Startschuss entfällt, denn jeder Teilnehmer kann nach dem
Check-In zwischen 3 Uhr und 5 Uhr morgens starten.
Ich begebe mich kurz nach
drei zum Startplatz. Auf dem Weg dorthin kommen mir schon ca. 100
Läufer mit Rucksack, Stöcken und Stirnlampe entgegen. Ich warte noch etwas,
schalte um halb vier meine Stirnlampe ein und starte auch in das
Berglaufabenteuer.
15 Minuten später, bei der Abzweigung zum Ortnersteig, bin ich
schon schweißgebadet.
Es hat bereits so früh am Morgen schon über 20 Grad! |
Links ich, an einer der Labestationen |
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Nach Überquerung des Grünberges
geht es auf Forststraßen etwas gelassener zu. Zwischen fünf und sechs erreiche
ich den Einstieg des Naturfreundesteiges. Ein hochalpiner Steig führt auf den
Traunstein, über enge Trails, Leitern und Stufen. Der Steig kostet mich zwei
Stunden Aufstieg. Aber der Ausblick und die Sonne lassen alle Strapazen
schwinden. Endlich oben, stärke ich mich an der gut ausgerüsteten
Verpflegungsstelle.
So, jetzt erstmal runter, aber das soll sich nicht als
einfach erweisen! Geröll, Trails und enge Steige, Seile und Leitern bremsen mich
aus. So brauche ich bergab fast eine Stunde.
Nachdem ich die Kontrollstelle
Karbach erreicht habe, heißt es trinken, trinken und essen. Denn der Daxnersteig
ist schon wieder ein alpiner Steig und die nächste Zeit gibt es keine
Verpflegung. Dieser Steig ist zwar nicht so felsig, aber er führt auf 30 cm
Breite direkt neben dem See bis auf dem Gipfel der Spitzelsteinalm. Wenn es hier
regnet, wie soll man den Steig unbeschadet hochkommen, ohne ungewollt baden zu
gehen?
Fast oben muss ich noch einen Meter breiten Grat überqueren, der
meine volle Konzentration fordert. Uff, alles gut überstanden!
Am Gipfel gut gestärkt
laufe ich hinunter nach Ebensee, wo km 32 ist. Die Uhr zeigt schon fast neun
Stunden, als ich Ebensee erreiche. Das Thermometer nähert sich der 35 Grad Grenze!
Eine wahre Hitzeschlacht!
So,
jetzt noch der Feuerkogel, dann ist das Gröbste geschafft!
Den Gipfel zum Feuerkogel geht es vorerst im Wald und daher geschützt von der
Sonne hoch. Doch nach zwei Dritteln ist man der brennenden Sonne wieder voll ausgesetzt und
ich bin froh, als ich den Gipfel und die Labestation nach weiteren 2 Stunden
erreiche.
Nach weiteren 1,5 Stunden Abstieg bin ich wieder auf Seehöhe und jetzt
geht es wieder zurück nach Gmunden. Es sollten jetzt nur noch zirka 800 Höhenmeter auf
den letzten 25 km werden. Auf den letzten 20 Kilometern überhole ich nur noch
Läufer, die Gehabschnitte einlegen. Alles läuft für mich trotz der Hitze und der
schweren Strecke immer noch sehr gut. |
Schmaler Pfad auf dem Berggrat |
Verloren im Bergnebel |
Kletterpassage |
Gipfelkreuz |
Hier stärken wir uns |
Nach einem 16-stündigen Laufabenteuer erreiche ich
schließlich das Ziel.
Fazit
Der Traunsee-Marathon ist wirklich ein Erlebnislauf, der an Deine
Grenzen geht! Aber wunderschön, wenn man etwas alpine Erfahrung und
Schwindelfreiheit mitbringt. Für mich war es bestimmt nicht das letzte Mal, dort
zu starten.
Eine Woche später nehme ich am Zugspitz-Extremlauf teil, der mit
16,9 km nur eine Spur von dem ist, was der Traunsee war! |
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