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laufspass.comTraunsee Bergmarathon am 03. Juli 2010 - 70 km und 4500 Höhenmeter - Ein Laufbericht von Jörg Kornfeld

E-Mail an Jörg Kornfeld

Weitere Laufberichte

Traunsee Marathon 2010

Verloren im Bergnebel beim Traunsee Marathon 2010

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Ein Laufabenteuer in der Bergwelt oberhalb des Traunsees

Der erste Bergmarathon rund um den Traunsee fand schon 1989 statt. Seitdem ereignet sich der Lauf immer am ersten Samstag im Juli. Gestartet werden kann, frei wählbar, zwischen drei und fünf Uhr früh. Mit der 70 km langen Strecke ist er eigentlich kein Marathon mehr, sondern ein Ultra. Auf seiner langen und bergigen Strecke sind sieben Berge (Grünberg, Traunstein, Spitzelsteinalm, Feuerkogel, Hochsteinalm, Grasberg, Gmundnerberg) mit 4500 Höhenmetern zu bewältigen und 13 Kontrollstellen zu passieren. Dabei ist das Teilnehmerfeld ist auf 250 Starter limitiert.
Der Traunseemarathon wird als schönster Erlebnislauf der Welt beworben. Diese Erfahrung durfte jetzt auch ich nach etlichen gescheiterten Anmeldeversuchen machen, da das Teilnehmerlimit so sehr begrenzt ist. Es war wunderschön, aber auch sehr hart!

Dieser Traunsee-Marathon am Samstag, 3.7.2010 war eine Hitzeschlacht und wie erwartet auch ein Laufabenteuer.

Das Warten auf den Startschuss entfällt, denn jeder Teilnehmer kann nach dem Check-In zwischen 3 Uhr und 5 Uhr morgens starten.
Ich begebe mich kurz nach drei zum Startplatz. Auf dem Weg dorthin kommen mir schon ca. 100 Läufer mit Rucksack, Stöcken und Stirnlampe entgegen. Ich warte noch etwas, schalte um halb vier meine Stirnlampe ein und starte auch in das Berglaufabenteuer.

15 Minuten später, bei der Abzweigung zum Ortnersteig, bin ich schon schweißgebadet. Es hat bereits so früh am Morgen schon über 20 Grad!

Traunsee Marathon 2010

Links ich, an einer der Labestationen

Traunsee Marathon 2010

Nach Überquerung des Grünberges geht es auf Forststraßen etwas gelassener zu. Zwischen fünf und sechs erreiche ich den Einstieg des Naturfreundesteiges. Ein hochalpiner Steig führt auf den Traunstein, über enge Trails, Leitern und Stufen. Der Steig kostet mich zwei Stunden Aufstieg. Aber der Ausblick und die Sonne lassen alle Strapazen schwinden. Endlich oben, stärke ich mich an der gut ausgerüsteten Verpflegungsstelle.

So, jetzt erstmal runter, aber das soll sich nicht als einfach erweisen! Geröll, Trails und enge Steige, Seile und Leitern bremsen mich aus. So brauche ich bergab fast eine Stunde.

Nachdem ich die Kontrollstelle Karbach erreicht habe, heißt es trinken, trinken und essen. Denn der Daxnersteig ist schon wieder ein alpiner Steig und die nächste Zeit gibt es keine Verpflegung. Dieser Steig ist zwar nicht so felsig, aber er führt auf 30 cm Breite direkt neben dem See bis auf dem Gipfel der Spitzelsteinalm. Wenn es hier regnet, wie soll man den Steig unbeschadet hochkommen, ohne ungewollt baden zu gehen?
Fast oben muss ich noch einen Meter breiten Grat überqueren, der meine volle Konzentration fordert. Uff, alles gut überstanden!
Am Gipfel gut gestärkt laufe ich hinunter nach Ebensee, wo km 32 ist. Die Uhr zeigt schon fast neun Stunden, als ich Ebensee erreiche. Das Thermometer nähert sich  der 35 Grad Grenze! Eine wahre Hitzeschlacht!

So, jetzt noch der Feuerkogel, dann ist das Gröbste geschafft! Den Gipfel zum Feuerkogel geht es vorerst im Wald und daher geschützt von der Sonne hoch. Doch nach zwei Dritteln ist man der brennenden Sonne wieder voll ausgesetzt und ich bin froh, als ich den Gipfel und die Labestation nach weiteren 2 Stunden erreiche.

Nach weiteren 1,5 Stunden Abstieg bin ich wieder auf Seehöhe und jetzt geht es wieder zurück nach Gmunden. Es sollten jetzt nur noch zirka 800 Höhenmeter auf den letzten 25 km werden. Auf den letzten 20 Kilometern überhole ich nur noch Läufer, die Gehabschnitte einlegen. Alles läuft für mich trotz der Hitze und der schweren Strecke immer noch sehr gut.

Traunsee Marathon 2010

Schmaler Pfad auf dem Berggrat

Traunsee Marathon 2010

Verloren im Bergnebel

Traunsee Marathon 2010

Kletterpassage

Traunsee Marathon 2010

Gipfelkreuz

Traunsee Marathon 2010

Hier stärken wir uns

Nach einem 16-stündigen Laufabenteuer erreiche ich schließlich das Ziel.

Fazit

Der Traunsee-Marathon ist wirklich ein Erlebnislauf, der an Deine Grenzen geht! Aber wunderschön, wenn man etwas alpine Erfahrung und Schwindelfreiheit mitbringt. Für mich war es bestimmt nicht das letzte Mal, dort zu starten.
Eine Woche später nehme ich am Zugspitz-Extremlauf teil, der mit 16,9 km nur eine Spur von dem ist, was der Traunsee war!

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