Steffen hatte uns auf die Idee gebracht, in Ratzeburg zu laufen. Ein Klassiker
unter den Laufveranstaltungen, es war bereits die 22. Auflage des Adventslaufes.
Mit einer Streckenlänge von sechsundzwanzig Kilometern ist es kein Standardlauf.
Trotzdem – oder gerade deswegen? – ist der Lauf immer sehr schnell ausgebucht,
binnen weniger Tag sind die 1.800 Startplätze vergeben, dazu 600 Plätze für die
Starter über 7.300 m.
Die Stadt zeigt sich lauffreudig: Auf allen Parkplätzen ist freies Parken
angekündigt. Kurze Wege zwischen Startnummernausgabe, Start und Ziel, Duschen
und Umkleiden zeichnen den guten Service aus.
Der Wetterbericht hat stürmische Böen voraus gesagt. Aber als Küstenbewohner
schreckt das in keiner Weise ab. Zwar sah der See rau aus, leichte Schaumköpfe
krönten wie Wellen.
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Blick auf den See |
Auf dem Marktplatz der alten Domstadt herrscht großes Treiben. Knapp 2.500
Starter, viele mitgereiste Fans, Stadtbewohner und Urlauber lauschten dem
Moderator und der örtlichen Prominenz mit ihren Begrüßungsreden. |
Moderator Jungnickel und Bürgermeister |
Um 11:15 Uhr ging es auf die Reise, die Langstreckler um den Ratzeburger See,
die Kurzstreckler um den benachbarten Küchensee.
Wir sind vier Läufer, die für unseren Spendenlaufverein „Lauflok-NF“ starten.
Steffen und Tino aus Hamburg und Frank und ich aus Nordfriesland. Wir haben uns
hintenan gestellt, denn wir wissen, dass die Strecke nicht bestleistungsfähig
ist. Enge Waldwege, Kurven, Steigungen und Gefällstrecken sowie die vielen
Läufer machen auf den ersten Kilometern schnelles Tempo und Überholen so gut wie
unmöglich. |
Unser Team |
Es ist eine wunderbare Strecke, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Von der
Hochebene aus bietet sich ein herrlicher Blick über den See auf die Dominsel und
die Altstadt.
Allerdings: all das hätten wir sehen und genießen können, wenn der Dauerregen
nicht gewesen wäre. Man hat das Gefühl, durch und nicht um den See zu laufen!
Aber auch diese widrigen Wetterbedingungen schmälern nicht den Reiz einer so
schönen Veranstaltung. Natürlich gaben auch einige Bands oder Alleinunterhalter
an der Strecke und im Ziel eine Probe ihres Könnens. Ein Lob auch an die
unentwegten Zuschauer, für die das Wetter auch alles andere als optimal war.
Mehr als drei Viertel der Laufstrecke sind Wald- und Sandwege, nur ein geringer
Teil wird auf Asphalt gelaufen. Krötentunnel und Warnschilder „Ottern kreuzen“
verdeutlichen die Naturnähe der Strecke. Nach ca. zehn Kilometern verlassen wir
die Hochebene und genießen das Gefälle bis auf Seehöhe. Wir umrunden die Spitze
des Sees und danach geht es direkt am Schilfgürtel zurück Richtung Stadt. Die
Läufermeute hat sich schon ziemlich auseinander gezogen. Kurz nach der
Halbmarathonmarke, man ist mit den Gedanken schon langsam beim Zieleinlauf,
treffen wir plötzlich auf die „Wand“. Es geht ziemlich steil bergauf, eine
unangenehme Hürde nach gut 21 Kilometern. Aber danach folgt dann wieder der
„Abstieg“ zur Stadt, dann der Zieleinlauf.
Der Lohn für die Mühe: der schon berühmte Ratzeburger „Buff“, ein schalähnliches
Kleidungsstück. Danach ein Teller heißer Hühnersuppe.
Für mich war das ein wunderbarer Genusslauf in sehr schöner Landschaft, auch
wenn das Wetter alles tat, um die Stimmung zu vermiesen!
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