36. Amsterdam Marathon am 16. Oktober 2011 -
Ein Bildbericht von Jürgen Sinthofen
Wo durften Frauen erstmals in der Leichtathletik an olympischen Spielen
teilnehmen, wo wurde erstmals ein olympisches Feuer entzündet, wo erschwamm sich
Johnny Weissmüller zwei Goldmedaillen und wo gewann der Algerier
Boughera
El-Ouafi in 2.32,57 für Frankreich den 42,7 km langen Marathonlauf?
In Amsterdam, der Hauptstadt Hollands, wo
1928 die neunten olympischen
Sommerspiele der Neuzeit stattfanden.
Also zwei gute Gründe endlich mal den Amsterdamer Marathon unter die Laufschuhe
zu nehmen.
Um das in Innenstadtnähe liegende Olympiastadion zu finden brauchte man kein
Navi, alles war gut ausgeschildert. Ca. 600m hinter dem schlicht funktional in
rotem Backstein gestalteten Stadion lag die Sporthallen Zuid, dem
Veranstaltungszentrum des 36. Amsterdam Marathons.
Die Startnummernausgabe erfolgte reibungslos und auf der in der Halle
aufgebauten größeren Laufmesse gab es manches Schnäppchen zu finden, aber auch
viele andere internationale Stadtmarathons präsentierten sich hier. In der Halle
wurden auch die Funktionsshirts ausgegeben, welche in der Anmeldegebühr für die
Marathonis enthalten war. Am Stand für den Amsterdam Marathon traf ich auch mal
wieder Willem Mütze, holländisches Marathonurgestein mit knapp 1.100 gelaufenen
Marathons.
Auf den Frühstückslauf am Samstag Morgen für 10 Euro und auf die Pastaparty für
12,50 Euro am Samstag Nachmittag bzw. die zweite Schicht am Abend hatte ich
verzichtet und dafür Amsterdam mit seinen 80 km Grachten, verschiedenen Märkten,
skurrilen Geschäften und vielfältiger Gastronomie bei herrlichem Wetter ohne
limitierenden Zeitdruck entdeckt. |
Startnummernausgabe in den Sporthallen Zuid |
Holländisches Läuferurgestein Willem Mütze (rechts) |
Ausgabe der Funktionsshirts für die Marathonis |
Sonntag, blauer Himmel, Sonne und geschätzte 12° C. Es ist ungefähr 8.30 Uhr und
in der Sporthalle Süd treffen sich die Marathonis, um sich umzuziehen, noch
einen Kaffee für 2 Euro zu trinken oder die letzten Startnummern abzuholen.
Ich hatte meinen Kleiderbeutel gleich in einer Umkleide gelassen, die meisten
anderen gaben diese am Olympiastadion am offiziellen Aufbewahrungsort ab. Mit
vielen anderen LäuferInnen ging es dann über eine Fußgängerbrücke über die
Stadtautobahn, welche die Sporthallen Zuid vom Olympiastadion trennte, in
Richtung Start. Riesengedränge am Olympiastadion, alle Aktiven mussten sich
rechts am Stadion vorbei durch das Marathontor in den Innenraum des Stadions
quetschen. Nervig, aber es gab noch etwas Käse zu probieren und Wasser, was das
Geschiebe aber nicht erträglicher machte. Im Stadion links und die meisten
standen automatisch irgendwo im Startblock. Ich schlängelte mich links vorbei,
um noch ein paar Fotos vor dem Start mit den Eliteläufern gegen die Sonne zu
machen. Gut war nur, das im Innenraum des Stadions auch noch ein paar Dixies
standen. Die Stimmung vor dem Start war gut und die Vorfreude, aus dem
historischen Stadion bei idealem Wetter auf die Marathonrunde zu gehen, war
groß.
Pünktlich um 9.30 Uhr erfolgte der Startschuss, jetzt ging das Gedränge los.
Obwohl ich nur 10 m hinter der Startlinie das Rennen aufnahm, ging es unter
einigem Beifall der Angehörigen, welche auf den Tribünen für den Start
Logenplätze hatten, nur schleppend durch das enge Marathontor aus dem Stadion
raus. Auch für die nächsten knapp 2 km wurden meiner Meinung nach die Laufwege
bis in den Vondelpark durch Absperrungen zu stark eingeschränkt. Ich kann mir
gar nicht vorstellen, wie hier die 9.500 Läufer hinter mir in einen für die
Erreichung ihres persönlichen Zieles notwendigen Laufrhythmus gekommen sind. Na
ja, aber man startet ja auch nicht jedes mal in einem Olympiastadion.Im Vondelpark ging es für einen guten Kilometer bis zum Leidseplein, dann rechts
und gleich wieder rechts an einer Gracht entlang zurück Richtung Olympiastadion,
wo uns auf dem Stadionweg die Spitzenläufer entgegen kamen. Nach dem Sportpark
rechts dann eine links, links Käseecke gelaufen und auch wir waren wieder auf
dem Stadionweg, eine breite, durch wenig sehenswertes auffallende mehrspurige
Straße.
Kurz vor km 10 ging es rechts auf die Churchill Straße, die Allee trug uns nach
einem Rechtsschwenk am Victorie Platz zum Martin Luther Park an der Amstel. Hier
wurde aus dem Stadtmarathon mit seinen Häuserzeilen, Straßenbahnschienen und
teilweise Kopfsteinpflaster fast ein Landschaftslauf. Herrlich, um den Park
herum und dann von km 13 ab für über 12 km auf dem Amsteldeich entlang. Rechts
schöne Häuser, links die Amstel mit einigen Wohnbooten fest am Ufer vertäut. An
einer markanten Windmühle rechts, eine 1km lange Schleife im Amstelpark, wo sich
auch die 15km Zeitmessung befand, zurück auf den Amsteldeich. Wir passierten das
Ortsschild von Amstelveen, teilweise lagen rechts Felder, auf der Amstel
begleitete uns ein auf einem Boot als Stimmungsmacher ein DJ mit motivierenden
holländischen Schnulzen.
Die Verpflegung unterwegs war ausreichend, Iso und Wasser wurden gereicht und
Bananen konnte man sich auch an verschiedenen Verpflegungsstellen abgreifen. Bei
km 16 lag aber auch mal eine große Motoryacht längsseits, wo gibt es sonst
mitfahrende Musik, Hausboote, Yachten und Kanadagraugänse? Für mich, der sehr
gerne am Wasser entlang läuft, ein Traum. |
Langsam geht es ins Olympiastadion |
Im Stadion geht es eng zu |
Kurzer Blick auf die Elite, Nr. 52 Laban Korir – Zweiter in 2.06,05 |
Auch gegen die Sonne
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Kurz vor dem Start |
Start |
Auf dem Weg aus dem Stadion raus |
Tschüss Olympiastadion |
Ganz schön eng in Richtung Vondelpark |
Es läuft wie auf Schienen immer der blauen Ideallinie nach |
Im Vondelpark geht es nach 2 km etwas zügiger voran |
Das wird ein herrlicher Lauftag |
Es geht Richtung Churchill Allee und der Gegenverkehr läuft noch Richtung
Olympiastadion |
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