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Kieler Hochbrückenlauf am 27.03.2011 - Laufbericht von Marten Petersen

Autor:  © Marten Petersen

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Weitere Laufberichte

Kieler Hochbrückenlauf 2011

Eine der vielen Brücken beim Kieler Hochbrückenlauf

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Kieler Hochbrückenlauf 2011

Dreimal habe ich in der Vergangenheit schon an diesem recht anspruchsvollen Lauf teilgenommen. Dieses Mal wollte ich aber nicht um Bestzeiten kämpfen – sofern das an der Grenze zu M60 überhaupt noch möglich ist – sondern meinem in meinem Buch Lauf:Genuss selbst definierten Ziel nachkommen: Nicht die Zeit soll im Vordergrund stehen, sondern das Lauferlebnis, eben der Laufgenuss.

Daher habe ich meinen Fotoapparat mit auf die Strecke genommen. Das Wetter bot beste Voraussetzungen. Strahlend blauer Himmel, Sonne pur, nur sehr wenig Wind. Und das Thermometer zeigte nur wenige Grade über Null.

Die Parkplatzfrage war vom Veranstalter gelöst, nur kurze Wege zu den Umkleideräumen, Toiletten und Startnummernausgabe. Alles klappte reibungslos.

Der Stadienmoderator gab fundierte Informationen, Musik und Aufwärmgymnastik sorgten für gute Stimmung.

Insgesamt gingen 1.400 Starter auf 16,8 km bzw. 29,2 km, die Kurzstreckler 15 Minuten vor uns Langstrecklern.

Unser Verein hatte auch eine talentierte Nachwuchsläuferin ins Rennen geschickt. Joe sollte die Langstrecke nutzen, um sich auf ihr Marathondebüt in Hamburg vorzubereiten. Meine Aufgabe war es, sie in ihrem Eifer zu bremsen und nicht zu schnell werden zu lassen!

Um 10 Uhr der Startschuss. Aus dem Stadion am Charles-Ross-Ring ging es zu den Klängen einer Sambaband direkt in hügeliges Waldgelände, dann auf die Straßen im nördlichen Kiel. Schon bei Kilometer 4 erfolgte ein Anstiege auf die Levensauer Hochbrücke: Wir überquerten in knapp 50 m Höhe den meistbefahrenen Kanal der Welt, den Nord-Ostseekanal. Früher nannte man ihn den Kaiser-Wilhelm-Kanal, international ist es der Kiel-Kanal. Die Schifffahrt tat mir den Gefallen und schickte ein Containerschiff just in dem Moment vorbei, als ich auf der Brücke war. Der Fotoapparat kam erstmals zum Einsatz.

 Kieler Hochbrückenlauf 2011

Abbildung 1: Blick von der Levensauer Hochbrücke

Der Blick nach Südosten zeigt, welch prachtvolles „Kaiserwetter“ und am „Kaiser-Wilhelm-Kanal“ geboten wurde!

Kieler Hochbrückenlauf 2011

Abbildung 2: Kaiserwetter

Von nun an ging´s bergab – könnte man meinen, nachdem wir die höchste Stelle der altehrwürdigen Hochbrücke überquert hatten. Gern wurde das leichte Gefälle genutzt, um sich dann auf den Weg über Waldwege und Dorfstraßen auf die weitere Strecke zu begeben. Leicht welliges Gelände wechselte sich mit Kleinsiedlungen, Dörfern, Gehöften und Gütern ab.

Langweilig wurde die Strecke nicht, zu abwechslungsreich war sie vom Veranstalter ausgesucht. Und die Zuschauer an der Strecke taten ihr Bestes, um uns zu unterstützen und bei Laune zu halten.

Etwa bei KM 18 ging es runter zum Kanal. Der entpuppte sich einmal mehr als Solarium. Eingebettet in höher gelegenes Ufergelände stand die Sonne im Tal der künstlichen Wasserstraße. Laufen mit Strandkorb-Feeling eben, Kieler Art!  

Kieler Hochbrückenlauf 2011

Abbildung 3: Joe (im Hintergrund) auf der Strecke 

Mein Schützling Joe hatte keinerlei Schwierigkeiten. Immer wieder kontrollierte ich die Geschwindigkeit und musste feststellen, dass wir langsam aber sicher schneller wurden, vor allem, als sich am Kanal noch ein weiterer Mitstreiter zu uns gesellte. Aber Joe zeigte keine Ermüdungserscheinung und fühlte sich pudelwohl. Der Marathon kann kommen!

Direkt AM Kanal ging es zurück Richtung Kiel Holtenau. Auch hier kam uns ein Schiff entgegen. 

Kieler Hochbrückenlauf 2011

Abbildung 4: " Im Lauf-Solarium"

Während ich fotografierte, enteilte Joe mir (rechts vorne, im roten Dress). Im Hintergrund die Holtenauer Hochbrücke, die wir noch überqueren mussten, um an das andere Kanalufer zu gelangen. 

Zuvor aber ging es nun unter die Hochbrücke Levensau, die wir zuvor überquert hatten:

Kieler Hochbrückenlauf 2011

Abbildung 5: Alte und neue Levensauer Hochbrücke von unten

Der Weg verlief unter die kühnen Brückenkonstruktionen, dann begann der doch recht anstrengende Anstieg. Auf der Brücke selber war es dann nicht mehr so steil, aber die 23 zurück gelegten Kilometer machten sich doch bemerkbar!

Als Belohnung erhielten wir von oben einen Blick auf die Schleusenanlagen Holtenaus und die Kieler Förde:

Kieler Hochbrückenlauf 2011

Abbildung 6: Blick auf die Schleuse Holtenau und Kieler Förde

Wer aber glaubte, dass mit diesen beiden Brückenquerungen die Schwierigkeiten des Laufes zu Ende sind, der sah sich getäuscht. Direkt nach einem kurzen Stück am anderen Kanalufer ging es durch stark hügeliges Waldgelände mit diversen Anstiegen und Gefällstrecken. Und das nach mehr als 25 Kilometern.

Und genau hier entdeckte Joe zwei weiblichen Konkurrentinnen, die uns vor etwa 10 Kilometern überholt hatten. „Die schnapp´ ich mir!“ Und ab ging die Post. Sie hatte genug Körner zum Überholen. Und unsere Kräfte reichten auch noch für einen Zielspurt im Stadion.

Ein sehr schönes Lauferlebnis und ein wahrer Genusslauf!

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