34. Istanbul Vodafone Eurasia Marathon am 11.
November 2012 - Ein Laufbericht von Jürgen Sinthofen
Byzanz, Konstantinopel, Istanbul, die faszinierende und etwas andere europäische
Großstadt am Bosporus. Das Tor zum Orient, Moscheen, Basare, aber auch
Weltkulturerbe - und europäische Kulturhauptstadt 2010 - eine Stadt voller
Dynamik und die einzige Stadt der Welt auf zwei Kontinenten.
Und das war der Grund für mich den nun bereits zum 34. Male ausgetragenen
Istanbul Marathon kennenzulernen - von Asien nach Europa über die 1.074 m lange
Bosporus Brücke zu laufen, um dann am Goldenen Horn und dem Bosporus entlang
Teile der 15 Millionen Stadt aus einem anderen als den touristischen Blickwinkel
zu sehen.
Der Flug mit Lufthansa für 99€ war vor einem halben Jahr gebucht, auch ein
kleines, nettes Hotel direkt unterhalb der Süleyman Moschee war über Booking.com
schnell gefunden, der Kurztrip mit meiner Frau über ein verlängertes Wochenende
war organisiert. Mit dem Taxi vom Flugplatz bis in die Altstadt war für ca. 20€
auch günstig, und so stand unserer Entdeckungsreise durch Istanbul nichts im
Wege.
Das Abholen der Startunterlagen hatten wir mit unserem Bummel durch die
Haupteinkaufsstraße "Istiklal" in Taksim verbunden. Das moderne Kongresszentrum
neben dem Hilton Hotel war schnell gefunden.
Startunterlagen abholen, gut dass es nicht so voll war (ich gehe immer gerne am
Samstag Spätnachmittag), da man die Startnummer in einem schönen
Stoffkleiderbeutel mit Eventaufdruck, den Einmalchip und das Funktions-T-Shirt
an drei verschiedenen Stellen abholen musste.
Die Pastaparty war nicht besonders stimmungsvoll, auf das Anstehen für ein paar
Nudeln hatte ich hier verzichtet. Dafür hatte ich mir aber die Cola, Wasser und
Banane nicht entgehen lassen.
Sonntag, in der Nacht hatte es stark geregnet und auch vor dem Verlassen des
Hotels kurz vor 7 Uhr regnete es nochmals, ging es zur Hagia Sophia, einem der
drei Abfahrtsorte, von wo aus uns Busse zum Start über die Bosporusbrücke nach
Asien fuhren.
Wo kann man schon in einer lockeren Warteschlange mit Blick auf die Hagia
Sophia, eines der wichtigsten Kulturdenkmäler der Menschheit, auf seinen Bus
warten?
Der Transport klappte reibungslos, kurz nach 8 Uhr waren die letzten Busse am
Startort, dem Mautbereich vor der Brücke auf asiatischer Seite, angekommen.
Für die knapp 2.500 LäuferInnen des Marathons und die ca. 4.300 Teilnehmer des
parallel startenden 15km Laufes ging es um 9Uhr los, für weitere 4.500
TeilnehmerInnen des 8km Laufes kurz danach.
Vor dem Start lernte ich noch
Mehmet Terzi kennen, dem einen oder anderen
vielleicht noch als zweiter des Frankfurt Höchst Marathons 1983 und 2 fachen
Olympiateilnehmers mit einer Marathonbestzeit von 2.10,25 (noch immer türkische
Marathonbestzeit) bekannt, der heute Präsident des türkischen
Leichtathletikverbandes ist. |
Startnummernausgabe im Kongresszentrum |
Bustransfer zum Start |
Istanbul Marathon, ein Interkontinentallauf |
Funktionäre des türkischen Leichtathletikverbandes,
rechts außen ihr Präsident, der ehemalige Spitzenläufer
Mehmet Terzi |
Genussläufer auch in Istanbul, wie viele andere internationale LäuferInnen |
Links (Nr.1) der spätere Sieger Stephan, rechts der Zweite Kiprotech
und ganz rechts der Sechste David |
Kurz vor dem Start |
Pünktlich um 9 Uhr erfolgte der Start bei blauem Himmel und Sonnenschein bei
gefühlten 12°C.
Es ging ca. 300m flach bis zur
Bosporusbrücke. Auf der Brücke wehte ein kalter
Wind, die HelferInnen waren dick eingepackt, aber der Blick war phantastisch.
Links die Altstadt mit dem Sultanspalast und den Moscheen, rechts die zweite
Bosporusbrücke mit der Burg, vor uns die beeindruckende Skyline der
Geschäftsstadt. Auf dem Bosporus viele Schiffe, sowohl Fähren als auch
Handelsschiffe. Das letzte Drittel der Brücke ging es leicht bergab, und wir
erreichten Europa. Nach Überqueren eines weiteren Viaduktes und nach dem
Verlassen der für den Verkehr gänzlich gesperrten Autobahn ging es einen knappen
Kilometer wieder stetig bergan.
Kurios, hier standen einige die in Istanbul zum Straßenbild gehörenden
fliegenden Händler die uns Läufern Wasser und Simit (Sesamgebäck) verkaufen
wollten - und einigen Aktiven tatsächlich auch verkauft hatten.
Na ja, weiter ging es nun in einem Bogen eine der schönen Alleen hinab zum
Bosporus. Recht viele Zuschauer applaudierten, wir genossen die Bergabpassage
nachdem wir zuvor doch schon gehörig ins Schwitzen gekommen waren.
Unten angekommen, rechts, wir waren wieder auf Meereshöhe, jetzt parallel zum
Bosporus, vorbei an mehreren Moscheen, dem berühmten Dolmabahce Palast, dem
Museum "Moderne" und mit vielen weiteren, interessanten Perspektiven auf das
Wasser strebten wir der Galatabrücke entgegen.
Die Galatabrücke, fast 10 km waren wie im Fluge vergangen, überspannt das
"Goldene Horn", einen Seitenarm des Bosporus. Geschäftiges Treiben auf der
Brücke, viele Angler und auch einige Zuschauer. Sogar die Straßenbahn, welche
den modernen Stadtteil Taksim mit dem historischen Sultanahmet verbindet, war
extra wegen des Laufes nicht unterwegs.
Rechts, jetzt für gute 6km parallel zum Goldenen Horn gelaufen. Kurz nach der
Brücke ist der Wendepunkt für die 15km Läufer, schlagartig wurde es doch etwas
ruhiger im Läuferfeld. Eine weitere Brücke wird gebaut, Teile der alten
Galatabrücke wurden wieder aufgebaut, Reste der Stadtmauer links von uns wurden
überbaut. viele Hochhäuser sind noch im Bau. Eine Stadt im Wandel, aber sehr
kurzweilig diese verschiedenen Fassetten während des Laufes aufzunehmen.
Wir unterquerten die Autobahnbrücke, dann der Wendepunkt, und ca. 5km auf der
Parallelstraße zurück. Dann rechts, es ging wieder ein gutes Stück spürbar
bergan. Vor uns das imposante römische Valens Aquädukt, nach Durchlaufen
desselben ging es wieder bergab zum Bosporus den wir bei knapp km 20 erreichten.
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Start |
Es geht auf die Bosporusbrücke |
Eine beeindruckende Konstruktion über 1.074m |
Der Blick in Richtung Altstadt |
Ganz schön kalt |
Das moderne Istanbul vor uns |
Der Blick Richtung Schwarzes Meer |
Wir sind in Europa angekommen |
Das verschafft Erleichterung |
Dieser fliegende Händler verkauft tatsächlich was |
Es geht zum Bosporus runter |
Die Verpflegungsstellen haben gut geklappt |
Das prächtige Eingangstor zum Dolmabahce Palast |
Wir passieren diverse Moscheen |
Die Galatabrücke ist erreicht |
Das Goldene Horn |
Die Süleman Moschee vor uns |
Die Yeni Moschee |
Am ägyptischen Basar |
Die 15km LäuferInnen verlassen uns |
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