Auf dem Gedima Prospekt |
Und nochmal |
Beim alten Rathaus |
Die alte Stadtmauer |
Die Himmelfahrtskirche |
Es geht bergab |
Hier geht's ins Künstlerviertel "Republik Uzupis" |
Die orthodoxe Kirche |
Sonntag, 9.30 Uhr, gemeinsamer Start von ca. 1.000 LäufernInnen der 10km, ca.
1.100 Halbmarathonern und ca. 500 Marathonis direkt vor der Kathedrale. Gute
Stimmung bei blauem Himmel, gefühlten 11°C und etwas Wind. Viele nutzten vor dem
Start noch die animierte Aufwärmsession, andere wanderten den Gedimino Prospekt
hoch zur Kleiderbeutelabgabe. Alles sehr entspannt, die LäuferInnen freuten sich
auf ihre Läufe.
Der Start erfolgte pünktlich, es ging ohne Gedränge los, etwas
Kopfsteinpflaster, nach 500m über die den Fluss Neris, rechts von uns grüßte der
alte Turm der Burg, und dann links ab für ca. 2km parallel zum Fluss. Hier gab
es stellenweise Gegenwind, da freute man sich schon auf den Rechtsabbieger,
welcher uns auf eine gut 1km lange Schleife durch ein gepflegtes Wohngebiet ohne
Wind führte. Jetzt wieder über die Neris, es ging leicht bergab zur
Verpflegungsstelle vor dem Parlamentsgebäude. Es gab, wie an den anderen drei
Labepunkten ausreichend Wasser und ein dünnes Iso, sowie Bananen und Äpfel.
Nicht toll, aber doch ausreichend - wir sind ja keine
Verpflegungsstellenplünderer.
Auf dem Gedimino Prospekt, einer der Prachtstraßen der Stadt mit herrlichen
Häuserfassaden war nun für den nächsten Kilometer unsere Rennstrecke. Hier waren
auch mehr Zuschauer die uns teilweise anfeuerten - sonst war es fantechnisch auf
dem Kurs doch eher ruhig. Links ein Denkmal für John Lennon im Park, kurz vor
der Kathedrale dann rechts ab in eine der Einkaufsstraßen der Stadt und nach ein
paar Haken passierten wir das alte Rathaus. Ein sehr schöner Blick auf den
riesigen Marktplatz, gesäumt von schönen Häusern, in denen Boutiquen für die
Schönen und Reichen des Landes alle westlichen Edelmodelabels anboten.
Gut, wir waren zum Laufen da und so ging es über Kopfsteinpflaster leicht bergan
mit Blick auf barocke Kirchtürme, um dann links weiter vorbei an einem Teil der
alten Stadtmauer vorbei zum höchsten Punkt der Strecke an der noch nicht
restaurierten Himmelfahrtskirche zu gelangen. Schöne Ausblicke auf die Stadt
belohnten uns beim Runter laufen zurück in die Altstadt für den kleinen extra
Krafteinsatz. Wir überquerten eine kleine Brücke, durchliefen die "Republik
Uzupis", eine heimelige Künstlerkolonie, um nach ein paar hundert Metern über
eine weitere Brücke, diese wieder mit einem tollen Blick auf eine orthodoxe
Kirche, welche uns im Sonnenlicht durch ihre weißen Wände blendete, zu
verlassen.
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Die Annenkirche |
Seitlich am Kathedralenplatz |
Das aufwändig restaurierte Kempinski |
Dann ein weiteres touristisches Highlight, rechts die gotische Annenkirche mit
ihrer facettenreichen Backsteinarchitektur. Noch ein Kilometer am Bürgerpark
unterhalb des Burgberges entlang in Richtung des Kathedralenplatzes. Vor uns das
aufwändig restaurierte Kempinski Hotel, dann rechts und nach 200m
verabschiedeten sich die 10km LäuferInnen von uns.
Es wird ruhiger auf der zweiten Runde, man findet seinen Trott und legt sich die
Strecke für die weiteren Runden zurecht. Klar, nach der zweiten Runde waren auch
die Halbmarathoner im Ziel und man sah nun klar gegen wen bzw. mit wem man lief.
Die Aussicht, vielleicht noch ein paar Halbmarathoner zu überrunden und die nun
bekannte Strecke beflügelten einen, die Km 21-31, die "Arbeitskilometer",
anständig zu laufen. Die vierte Runde, als letzte Runde, motivierte nochmals
sauber weiter zu laufen. Man bedankt bzw. verabschiedet sich bei den sehr netten
HelferInnen und freut sich auf das Ziel in der Erwartung vielleicht auch noch
ein paar Marathonis zu überrunden. Ja, wenn man selbst bereits Anfang der
dritten Runde von den späteren Erstplatzierten versägt wird, freut das doch den
durchschnittlichen Vielmarathoni. Sie merken, ich empfand den Vierrundenkurs
entgegen der landläufigen Sprüche anderer Läufe, das dies langweilig wäre, als
sehr anregend. Es motiviert, auf jeder Runde gibt es etwas anderes zu entdecken
und ich finde es auch leistungsfördernd. Zudem ist eine gute Verpflegung
gewährleistet und nicht so reizvolle Streckenabschnitte durch Industrie- oder
Wohngebiete, um die Kilometer bei einem Ein- oder Zweirundenkurs aufzufüllen,
entfallen.
Zieleinlauf, Medaille, Verpflegung in Form von Obst, Wasser und Schokoriegel,
dargeboten in einem Verpflegungsbeutel, sowie frisch gepresstem Apfelsaft oder
das kostenlose Bedrucken eines Gummiarmbandes mit seiner persönlichen Laufzeit
waren die Highlights im Zielbereich . Zwei Masseure versuchten, dem Andrang der
Aktiven Herr zu werden. Sie kennen meine Meinung dazu. Wozu sich lange
anstellen, kalt zu werden, nur um eine kurze Massage zu erhalten die nichts
bringt, außer das man beim Aufstehen von der Massageliege steif wie ein Brett
ist. Lieber gleich nach dem Zieleinlauf ein kleines Stretching machen, dann geht
man ob der sofort entsorgten Milchsäure in der Muskulatur jede Treppe federnd
nicht nur rauf, sondern auch runter.
Na ja, ich Held kam irgendwann auch im Ziel an, nachdem Tomas Venckunas, ein
alter Haudegen, der bei fast jedem Vilnius Marathon auf dem Treppchen stand, in
2.26,55 zeigte wie es richtig ging. Weitere 13 Männer blieben unter 3 Stunden,
den ersten Platz bei den Damen belegte dann Anastasia Bulanintceva in 3.06,06. |
Bye bye, Mitläufer |
Die Kathedrale |
Fast geschafft |
Geschafft |
Mein Resümee:
Für ein Startgeld von 30 Euro erhielt man in Vilnius ein tolles Paket geschnürt.
Neben einem Funktionsshirt, Einweg Zeitnahmechip, Medaille, Freifahrtschein für
den öffentlichen Nahverkehr am Sonntag, Gutschein für eine Pasta sowie den
Einkaufsgutschein über 15 Euro wurde ein routiniert durchgeführter Marathon auf
sehr attraktiver Strecke mit ausreichend Verpflegung und klarer
Kilometermarkierungen geboten. Die gute Homepage, wobei es gut zwei Wochen
dauerte bis man seine Urkunde drucken konnte, zusätzlichen Mails an die
Teilnehmer in den Wochen vor dem Rennen runden den positiven Eindruck ab.
Also eine echte Empfehlung für den Marathoni, aber auch ein toller Tipp für
einen ohne weiteres preiswert zu gestaltenden Kurzurlaub, um einen aufstrebenden
Teil des Baltikums kennenzulernen. Schade nur, dass traditionell am selben Tag
der Tallinn Marathon stattfindet. Ansonsten würde bei einem Versatz von einer
Woche mancher Marathontourist sicherlich eine Kombo in Erwägung ziehen.
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