3. Rhodos Marathon am 17. April 2016 -
Laufbericht und Bilder von Jürgen Sinthofen
Mit „Roads to Rhodes“ wurde der 3. Rhodos Marathon beworben. Da es aber keine
Straße auf die viertgrößte griechische Insel gibt, musste wegen der wenigen
angebotenen Flüge in der Vorsaison ein relativ teurer Flug gebucht werden. Dafür
wurde man nach einem knapp dreistündigen Flug sogleich mit strahlendem
Sonnenschein und ca. 20°C begrüßt.
Mit dem Stadtbus (fährt alle halbe Stunde für 2,40 Euro) ging es dann die 18km
nach Rhodos Stadt, wo über die Hälfte der 120.000 Rhodier leben.
Meine sehr schöne ruhige Unterkunft (Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad für 15€)
lag mitten in der Altstadt. Dies bedeutet in der Vorsaison, dass hier ab spätem
Nachmittag die Bürgersteige hochgeklappt werden und eine fast unnatürliche Ruhe
herrscht. Diese passt wunderbar zur der mittelalterlichen Altstadt, welche wegen
ihrer grandiosen Baudenkmäler des Johanniter Ritterordens hauptsächlich aus dem
14. bis 16. Jahrhundert ein Weltkulturerbe der UNESCO ist.
Wesentlich mehr los ist in der Neustadt außerhalb der Stadtmauern, wo sich auch
das empfehlenswerte Best Western Plaza Hotel befindet. Dies war auch das
offizielle Veranstaltungshotel, welches ca. 300m vom Start-/Zielbereich entfernt
liegt und wo auch die Startunterlagenausgabe war.
Lukas, der sportbegeisterte Manager des Hotels organisierte sogar für die Läufer
ein Frühstücksbuffet ab 5 Uhr morgens (an welchem Nichthotelgäste für 5 Euro
teilhaben konnten), optimal bei einem Marathonstart um 8 Uhr.
Die angekündigte Startpaketausgabe für den Marathon ab Donnerstag bis Samstag
wurde kurzfristig auf nur Samstag von 10 bis 16 Uhr verschoben, dies lag wohl
daran, dass die schönen Markenfunktionsshirts nicht rechtzeitig geliefert werden
konnten. Mit dem Shirt erhielt man neben der Startnummer (mit aufgedrucktem
Namen) und angeklebtem Einmal-Zeitnahmechip noch eine Mütze, diverse informative
Unterlagen über Rhodos und einen Beutel für die Kleiderabgabe vor dem Start.
Am Samstag Abend ab 20.30 Uhr gab es im 5 Sterne Hotel Mitsis eine Pasta Party
der ganz besondere Art. Hinweis hierauf war nur der letzte Satz der „Marathon
Instructions“ aus dem Starterpaket, auf der Webseite hatte ich hierzu nichts
gefunden. Ob auch die LäuferInnen der anderen Wettbewerbe (10 und 5km) diese
Einladung erhielten, blieb unklar.
Jedenfalls waren vielleicht auch deshalb recht wenige LäuferInnen anwesend, um
das ausgezeichnete Buffet mit verschiedensten Vorspeisen, Pasta, Salate, Fleisch
und einer riesigen Fülle von Nachspeisen zusammen mit den Hotelgästen zu
genießen.
Startnummernausgabe im Best Western Plaza Hotel
Hinweis auf die superleckere Pastaparty im 5 Sterne Mitsis Hotel
Edle Pastaparty ohne Gedränge
Riesige Auswahl an verschiedene Pasta
Da kommt Freude auf
Sonntag, Marathontag. Auf dem Platz direkt am Hafen zwischen Rathaus, Theater
und Bischofspalast war der Start-/Zielbereich aufwändig bereits am Vorabend
aufgebaut worden.
Etwa 170 gemeldete Marathonis, davon ca. ein Drittel waren internationale
TeilnehmerInnen, hatten sich um 8 Uhr in der wärmenden Morgensonne gemütlich an
der Startlinie eingefunden.
Noch ein paar Informationen in griechisch und englisch kurz vor dem Start und
dann ging es um 8.05 los.
Zunächst ging es vorbei am Casino, dem Aquarium die Westküste entlang in
Richtung Flughafen. Die gesamte wichtige Ausfallstraße war bis zum Sheraton
Hotel gesperrt. Bei km 2,5 mussten wir eine kleine Anhöhe von ca. 20HM
überwinden und dann ging es gegen einen leichten erfrischenden Wind zum ersten
Wendepunkt bei etwa km 5.
Auf gleicher Strecke liefen wir zurück zum Start-/Zielbereich. Hier wurden wir
von Zuschauern angefeuert und weiter am Yachthafen zu unserer Linken entlang auf
die zweite Wendepunktstrecke entlang der Ostküste geschickt.
Rechts von uns die imposante Stadtmauer und der dahinter auf einer Anhöhe
thronende Großmeisterpalast. Durch ein Stadttor ging es für ein paar Meter in
die Altstadt und dann gleich durch ein weiteres Stadttor wieder zum Handelshafen
hinaus. Fast 1 km hatten wir rechts die Stadtmauer als Begleiter, die uns aber
keinen Schatten spendete. Dann ging es auf einer zweispurigen Straße hinaus zum
zweiten Wendepunkt. Auch diese Straße war vollständig für den Auto- und sogar
für den Mopedverkehr gesperrt.
Rechts eine Kirche und Friedhof, wo uns ein starker Weihrauchgeruch entgegen
schlug, links die etwas dröge Küstenlinie. Wendepunkt war bei ca. km 16 auf
einer kleinen Anhöhe, auch hier, wie am ersten Wendepunkt, eine Dixie Toilette,
sehr gut.
Verpflegung gab es alle 2,5km. Die Pfadfinder hatten alle diese
Versorgungsstellen super engagiert betreut und dabei uns Protagonisten noch
angefeuert. Klasse. Es gab Wasser, Iso, Orange und, außergewöhnlich, ausreichend
Gel an verschiedenen Verpflegungsstellen ab etwa km 25, sowie Schwämme. Jeder
Kilometer war ausgeschildert.
Entspannte Stimmung vor dem Start um 8 Uhr
Letzte Ansagen in griechisch und englisch kurz vor dem Start. In rot und direkt
links von der Flüstertüte die späteren Sieger. Dazwischen in Neongelb die
griechische Lauflegende und Rekordhalterin Maria Polyzou.
Startschuss vor dem Rathaus
Alle schauen optimistisch in den Lauftag
Die ersten 300m geht es unnötigerweise durch einen ca. 4m breiten Laufkorridor
Rechts der Bischofspalast, hinten links der alte muslimische Friedhof
Am Casino Rhodos, einem Grand Hotel noch aus der italienischen Besetzungszeit
Der blaue Flitzer, der gute Geist der Veranstaltung, schuf bei Problemen
schnelle Abhilfe
Das Aquarium (Bild aus der zweiten Runde)
Jetzt geht es die Westküste mit noch etwas Schatten entlang
Hier war am Vorabend die super Pastaparty
Auf dem Steg im Hintergrund konnte man tolle Sonnenuntergänge erleben
Es geht die kleine Anhöhe (ca. 20 HM) hinauf
Und wieder runter
Die Stimmung war prächtig
Für medizinische Unterstützung sorgten radelnde Helfer
Der lange alleine Führende kam uns mit seinem ungewöhnlichen Laufstil das erste
Mal entgegen
Der spätere netto Sieger (brutto zeitgleich) war auch frohen Mutes
Am ersten Wendepunkt bei ca. km 5,5
Es geht auf gleicher Strecke zurück zum Start
Gute Aussicht, aber Vorsicht vor den spitzen Agaven
Es geht wieder bergan
Lasst es laufen
Gute 10km sind nach dem Durchlaufen des Start-/Zielbereiches geschafft
Auf dem Weg zurück zum Start-/Zielbereich ging es nach Passieren der zwei
Stadttore noch auf einem Pier entlang des Yachthafens zum Kastell hinaus. Kurz
danach der dritte Wendepunkt an der Säule mit der Hirschkuh, dem Wahrzeichen von
Rhodos an der Hafeneinfahrt. Hier irgendwo soll auch eines der sieben Weltwunder
der Antike, der Koloss von Rhodos, gestanden haben.
Nach weiteren 2 km waren wir wieder im Zielbereich und es ging in die zweite
Runde. Zwischenzeitlich hatten wir gefühlte 27°C und kaum Schatten auf der
Strecke. Gut, dass zumindest eine leichte Brise auf dem Weg zu den Wendepunkten
hinaus blies.
Beim Durchlaufen des Start-/Zielbereiches nach Beendigung der zweiten
Westküstenrunde war richtig was los. Die ca. 600 und 300 Teilnehmer am 5 und
10km Lauf warteten auf ihren Start um 11 Uhr und machten richtig Stimmung. Dafür
sorgten auch zwei Jugendkapellen, die kurzzeitig für uns spielten. Ansonsten gab
es kaum Zuschauer an der Strecke.
Mit Schwung ging es auf die letzte 10km Runde. Die letzten ca. 4km liefen wir
zusammen mit den 10km LäuferInnen. Pech nur, da ein Großteil vor mir war und sie
zwei Wasserstellen geplündert hatten. Gut das ich gewohnheitsmäßig immer eine
angebotene Wasserflasche mit mir trage.
Ich sah aber noch, wie ein kleines blaues Auto des Veranstalters, das bereits
den ganzen Morgen unermüdlich auf der Strecke pendelte, hier sofort für Abhilfe
gesorgt hatte.
Bemerkenswert auch, wie konsequent die Polizei die Strecke gesichert hatte, als
die Autos von einer gerade eingelaufenen Autofähre ungeduldig gehupt hatten., um
die Laufstrecke zu queren.
Zum ersten Stadttor rein in die Altstadt mit Weltkulturerbe-Status
Und zum nächsten gleich wieder raus
Rechts die mächtige Stadtbefestigung, links der kommerzielle Hafen
Das ca. 120 LäuferInnen starke Marathonfeld zieht sich auseinander
Alle 2,5km gab es zumindest ausreichend Wasser und auch Iso, Orange sowie auch
Gel immer von freundlichen Pfadfindern gereicht |