Joggingtour von Sibyllenbad mit dem Tillenberg am
19.03.2016 - Film und Bilder von
Thomas Schmidtkonz
Das Sibyllenbad
bei Neualbenreuth
bietet sich wunderbar für Fitness und Wellness an. Auch Trailläufer
kommen hier voll auf ihre Kosten. Schließt sich hier doch eines der
größten Waldgebiete Deutschlands mit allerlei Erhebungen des nördlichen
Oberpfälzer Waldes an. In diesen Wäldern kann man stundenlang laufen
oder wandern ohne einer Menschenseele zu begegnen. Solche Erlebnisse ala
Kanada sind nur noch in wenigen Regionen Deutschlands möglich. Dabei
kann man zudem Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten entdecken.
Ganz besonders überragt der
Tillenberg / Dyleň die
Region. Mit 939 m Höhe ist er sogar der zweithöchste Berg des
Oberpfälzer Waldes nach dem 1042 m hohen
Čerchov
und noch vor dem einen Meter niedrigeren
Gibacht. Den Čerchov und Gibacht erkundete ich schon
bei einer Joggingtour 2013 von Waldmünchen aus, aber der Tillenberg
fehlte noch auf meiner Liste. Also musste ich da unbedingt hoch, wenn
ich schon mal in seiner Nähe war.
Daher begebe ich mich gleich nach der
Nordicwalkingtour mit Gaby vom
Kurpark aus auf den Weg zum hier alles überragenden Tillenberg. Zuerst
geht es durch den Kurpark, wo in diesem eisigen Frühling nur
Schneeglöckchen hervor spitzen. Die anderen Blumen warten noch mildere
Zeiten ab.
Neualbenreuth dahinter beeindruckt mit seiner für die
Größe der Ortschaft etwas überdimensionierten
Pfarrkirche St. Laurentius. Daneben finden sich viele schmucke
Häuser meist im Egerländer Stil erbaut. Sie haben noch ihre
Ursprünglichkeit bewahrt und ihre Bewohner haben sie zudem oft liebevoll
renoviert und dekoriert.
Beim Grenzlandturm habe ich einen wunderschönen
Ausblick, bevor es noch einmal ein Stück bergab geht. Bald erreiche ich
den großen Bergwald. Von hier laufe ich meist mehr oder weniger steil
bergauf, während immer mehr Schnee liegt. In etwa 800 m NN finde ich
eine geschlossene Schneedecke vor. Bald dahinter überschreite ich die
offene Grenze nach Tschechien. Von da aus führt noch einmal ein steiler
und mit etwa 20 - 30 cm Schnee bedeckter Weg zum Gipfel hoch.
Das Stapfen im Schnee strengt zwar etwas an, aber bald bin ich oben. Am
Gipfel befindet sich ein Sendeturm. Dieser ist von zwei Reihen
Stacheldrahtzaun eingezäunt. Der Zaun hat schon so was wie einen
historischen Wert, stammt er doch noch aus den Zeiten des kalten Kriegs.
Heute verströmt er einen etwas morbiden Charme und erinnert an die
eingezäunten Gulags der ehemaligen Sowjetunion. Dieser Schein trügt wohl
nicht, weil solche Areale im Osten überall ähnlich abgesichert wurden.
Für die weitere Entwicklung des Tillenbergs gibt es
allerlei Pläne. So soll der Aussichtsturm wieder begehbar gemacht
werden. Der Ausblick wäre sicher grandios. Eine Einkehrmöglichkeit am
Gipfel wäre ebenfalls begrüßenswert. Ob ich allerdings die Pläne für
eine Zahnradbahn zum Gipfel hoch gutheißen soll, das weiß ich nicht so
recht. Nur so viel, die Wirtin unserer Pension bezeichnete diesen Plan
als "Schnapsidee". Da sie schon 75 Jahre alt ist, also ein gewisses Maß
an Altersweisheit besitzt, sollte man diese Aussage nicht so einfach in
den Wind schlagen,
Nachdem ich mich ins Gipfelbuch eingetragen habe,
laufe ich auf einer anderen Route wieder den Berg hinunter, Dabei
entdecke ich den Granatbrunnen, wo früher rote Granate geschürft wurden.
Später finde ich noch eine Stelle, wo mal Gold gesucht wurde. Die Region
ist daher sicher auch für Mineraliensammler interessant.
Ich werde nach einer wohl viel zu kurzen Suche nicht fündig. So breche
ich bald in Richtung
Mittelpunkt Europas auf, den man bereits in der
k.u.k.-Zeit errechnete. Ein markanter Stein markiert den exakten
Punkt.
Dahinter laufe ich auf schönen Wegen, bald den
riesigen Bergwald hinter mich lassend, zurück nach Neualbenreuth,
wo ich noch auf ein Zoiglbier einkehre. Das habe ich mir nun sicher
verdient!
Aber nun zum Film, der unsere Erlebnisse bei dieser
Tour zeigt:
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