Melbourne Marathon am 13. Oktober 2019 -
Bericht und Bilder von Jürgen Sinthofen
Heute berichte ich vom größten Marathon in Australien in Melbourne. Im Rahmen
des Melbourne Marathon Festivals wurde neben Halbmarathon, 10 und 5 km Lauf auch
der 42. Marathon ausgetragen. Für mich die Gelegenheit, im Rahmen eines
dreiwöchigen Urlaubes nun auch den sechsten Kontinent marathontechnisch und auch
eine weitere Olympische Sommerspielstadt zu erobern.
Das Veranstaltungszentrum am MCG (Melbourne Cricket Ground) war der
Veranstaltungsmittelpunkt, wo die Startnummernausgabe sowie auch Start und Ziel
war. Das riesige Stadion, welches das Olympiastadion von 1956 ersetzte, war gut
zu erreichen. Ich holte meine Startunterlagen am Freitag Nachmittag ab, wo es
sehr ruhig war. Mein Starterpaket erhielt ich ohne Anstehen bei den
„International Runners“ und auf der kleinen Läufermesse konnte man sich auch
ohne Gedränge gut informieren. Am Samstag Mittag war schon etwas mehr los, als
ich mich mit Lauffreunden des Country Club aus aller Welt traf - aber alles
immer noch im grünen Bereich. Hier traf ich auch die „Spartans“, d.h. der
Laufclub welcher die Melbourner Wiederholungstäter effektvoll organisiert. Ab
dem zehnten Melbourne Marathon ist man ein Spartan, für jede fünf weiteren
Teilnahmen gibt es andersfarbiges Laufshirt. Ab 40 Teilnahmen ist dieses Gelb
und nur ein Teilnehmer hat alle bisherigen Läufe gefinisht.
Startnummernabholung am riesigen MCG
Die Marathonmesse
Zelt der Spartans (rechts der Läufer der bisher alle Melbourne Maras gelaufen
ist)
Es geht zum Start
Vorbei an der Rod-Laver-Tennisarena
Im ersten Startblock der Elite auch die „gelben Spartans“ und die VIR
Die Nationalhymne wird live gesungen
Gleich geht es los
Sonntag, Marathontag. Kurz nach 6 Uhr erreichte ich das Stadion, zog mich um und
gab meinen Kleiderbeutel ab. Vorbei am Tenniszentrum und der Rod-Laver-Arena,
hier finden im Januar immer die "Australian Open" statt, gingen wir ca. 1km zum
Start am Olympic Boulevard. Hier gab es nochmal ein paar Dixies und etwas Wasser
zu trinken. Je nach zu erwartender Laufzeit wurde einem ein Startblock
zugewiesen, was auch recht effektiv kontrolliert wurde.
Im vorderen Startblock der EliteläuferInnen durften auch die „gelben Spartans“
sowie, eine Besonderheit in Melbourne, die VIR (Very Important Runner) starten.
Die VIR erhalten ihren Status durch Bezahlung zusätzlicher 60 A$ zu der normalen
Startgebühr von 90 A$ (ca. 55€). Hierfür konnten sich die VIR in der VIP Lounge
des Stadions vorbereiten, ihre Kleiderbeutel abgeben, noch etwas trinken und
nach dem Lauf ein paar Sandwiches verdrücken, nachdem sie sich geduscht und eine
Massage genossen hatten. Zudem erhielten sie noch einen gesonderten Beutel mit
ein paar Goodies. Meines Erachtens ist der "Mehrwert" aber keine zusätzlichen
35€ wert.
Die Stimmung vor dem Start wurde nicht besonders angeheizt. Nach dem Singen der
Nationalhymne erfolgte der Start der 7.500 LäuferInnen (ausverkauft) pünktlich
um 7 Uhr.
Wir liefen in der Morgendämmerung bei ca. 15°C los in Richtung Innenstadt. Diese
kratzten wir jedoch nur am Rande, da wir nach Passieren des Federation Squares
vor dem imposanten Flinders Bahnhof links abbogen und den Yarra River über die
Princess Brücke überquerten. Vorbei an der Art Gallery ging es auf der St. Kilda
Road nach Süden in den Albert Park. Langsam zog sich das Läuferfeld auseinander,
nachdem es an einigen Stellen baustellenbedingt doch recht eng wurde. Im Albert
Park umrundeten wir den See und liefen auf Teilen der Melbourne Grand Prix
Rennstrecke eine kleine out/back Schleife.
Auf der Beaconsfiled Parade angekommen, liefen wir etwa 5km bis zum Fährhafen in
der Port Phillip Bay, der riesigen natürlichen Bucht, zu einem weiteren
Wendepunkt. Zurück am Beginn dieser Schleife ging es weitere 5km weiter an der
Bucht zum südlichen Wendepunkt bei km 25.
Die Spannung steigt
Start
Es geht Richtung Innenstadt
St. Pauls Cathedrale
Flinders Station
Auf der Princess Bridge geht es über den Yarra River
Die Nationalgalerie
Die erste Verpflegung
Am Albert Lake
Die Verpflegungsstellen ca. alle 3km waren meist beidseitg aufgebaut und es gab
Wasser und teilweise Iso. Etwas unangenehm war, dass nicht klar gesagt wurde wo
es Wasser bzw. Iso gab - ich denke selbst die sonst sehr freundlichen
HelferInnen wussten nicht genau, was sie gerade reichten. An ein paar Stellen
lagen auch ein paar ganze Bananen rum. Eigentlich für einen Marathon dieser
Dimension etwas enttäuschende, aber trotzdem ausreichende Verpflegungsstellen.
Bei km 30 erreichten wir wieder die St. Kilda Road und liefen etwa 4km auf
bekannter Strecke zurück Richtung Yarra River. Kurz vor Erreichen des Flusses
bogen wir nochmals ab und liefen eine Schleife vorbei an dem Kriegerdenkmal
durch den Botanischen Garten, welcher uns auch noch ein paar Höhenmeter auf der
sonst topfebenen Strecke anbot. Danach ging es auf bekannter Strecke über den
Fluss zum MCG. Der Zieleinlauf durch das Stadiontor und dann auf rot markierter
Strecke eine dreiviertel Runde durch das Stadion beendeten den Marathon.
Die Stimmung an der Strecke war eher verhalten - an zwei oder drei Stellen gab
es Livemusik und an weiteren wenigen Punkten Musik aus der Konserve, welche
zumindest mich nicht besonders motivierte.Vor mir erreichten auf der vollständig
für den Verkehr gesperrten und jeden Kilometer markierten Strecke Isaac Birir in
2.16,31 und Naomi Jepkogei Maiyo in 2.35,34 das Ziel.
Im Ziel gab es eine schöne Medaille, Wasser und etwas Obst.
Alle weiteren Ergebnisse
der ca. 7000 Marathon Finisher hier.
Es geht auf die Grand Prix Strecke
Out/back auf der Zielgeraden der Rennstrecke
Out/back auf der Beaconsfield Parade an der Port Phillip Bay
Kurz vor dem Wendepunkt
Klare km-Markierungen
Der untere Wendepunkt der Beaconsfield Parade bei km 25
Er arbeitet für das gelbe Laufshirt im nächsten Jahr
Es gab nur 2 oder 3 mal Livemusik
Im botanischen Garten
Das War Memorial
Auf bekannter Strecke zurück über den Yarra
Mein Resümee:
Das Startgeld von ca. 55€, etwas günstiger ist eine frühe Anmeldung, ist für
eine großen City Marathon okay. Die Startnummernausgabe am riesigen MCG war
super organisiert, die Läufermesse interessant.
Die Streckenführung mit den Wendepunktstreckenteilen machte es möglich
Lauffreunde zu grüßen und störte mich überhaupt nicht. Die Startzeit und
Streckenführung waren gut gewählt - es gab einige schattige Abschnitte, wobei
die gefühlte Höchsttemperatur von ca. 23°C bei Sonnenschein und kaum Wind immer
noch angenehm war.
Die Verpflegung auf der Strecke und im Ziel war ausreichend und bis zum Schluss
in ausreichender Menge vorhanden. Die sehr vielen Helferinnen und Helfer waren
überall sehr freundlich und hilfsbereit.
Die Strecke war völlig verkehrsfrei und einwandfrei markiert, eine persönliche
Bestzeit wäre wohl für LäuferInnen trotz der insgesamt ca. 100 Höhenmeter drin,
zumal es viele verschiedene offizielle Zug-/Bremsläufer gab. Die
Zielschlusszeit von offiziell 6 Stunden war angemessen; es wurden aber auch noch
Finisher nach 6.30h gewertet.
Die Homepage war transparent, die online Anmeldung problemlos und die gute
Ergebnisliste war schnell online einsehbar. Insgesamt ein sehr empfehlenswerter
Lauf, zumal mit einem verbundenen Australienurlaub.
Links
Weitere Infos zum Melbourne Marathon auf der
Homepage des
Veranstalters . Wann der nächste Melbourne Marathon stattfindet ist
noch nicht bekannt.
Falls Ihr weitere Laufberichte von Jürgen Sinthofen lesen möchtet
Es geht ins MCG Stadion
Noch knapp 400m
Fast geschafft (Geschafft Bild ist nichts geworden...)
Im Keller gab es die Medaillen und noch etwas Verpflegung |