laufspass.com - Aus Freude am Laufen

laufspass.com - Spaß und Freude für Läufer am Laufen und Marathon

Seite zu Favoriten hinzufügen
Seite weiterempfehlen

Seite übersetzen / Translation:
 
Startseite Suchen
News Inhalt von A-Z
Impressum English pages
 
Bücher bei amazon.de von Thomas Schmidtkonz

laufspass.comKrankenhauslauf Kitzingen am 1.07.2005

"190 er Puls! Was soll's? Will ja eine neue persönliche Bestzeit!"

Autor:  Andreas Dotzer

E-Mail

Laufbücher bei amazon.de

Inhaltsverzeichnis

Suchen

Google
 
Web laufspass.com

 

 

 

 

Krankenhauslauf Kitzingen

Gestern Abend war bei uns in Kitzingen wieder der alljährliche Krankenhauslauf. Angeboten werden zwei Strecken, Lauf A (eine Runde) über 6,8Km und Lauf B (zwei Runden) über 13,8 Km. Ich habe mich, genauso wie im letzten Jahr bei meinem Debüt für Lauf B angemeldet. Nachdem ich heuer, zumindest im Frühjahr soviel gelaufen bin wie noch nie (bis jetzt 1100Km ), war es mein fester Plan die "Bestzeit" vom letzten Jahr eindeutig zu unterbieten.

Der Lauf heißt Krankenhauslauf, obwohl die Bezeichnung Krankenhaus-Berglauf eigentlich passender wäre. Denn am Ende jeder Runde ist ein Anstieg über ca. 80 Höhenmeter innerhalb eines Kilometers zu erklimmen. Und das tut am Ende einer Runde schon etwas weh...

Wetter war bei uns gestern sehr durchwachsen, den ganzen Nachmittag über immer wieder die übelsten Gewitterregengüsse. Aber pünktlich zum Lauf kam kein Tröpfchen mehr vom Himmel Angenehme knapp 20 Grad "luden" zum Laufen ein.

Der Start der Läufer (Bildquelle: www.laufgruppe-khkt.de)

Der Start der Walker (Bildquelle: www.laufgruppe-khkt.de)

Beim Start das übliche Chaos, denn Walker und Kinder standen ganz konsequent in der ersten Reihe. Notlösung vom Veranstalter: Eine Ehrenrunde vor dem Start damit sich das Feld sortieren kann. Zumindest die Walker (Stöcke waren erlaubt) haben sich danach brav hinten angestellt.

Ich hab´ mich, bescheiden wie ich bin, in der vorderen hinteren Hälfte eingereiht. Denn ich überhole lieber, anstatt von vorderster Front nach hinten durchgereicht zu werden. Nach dem Start (ohne Schuss) musste ich die ersten 1,5Km andauernd über die Wiese überholen. Hab´ da gar nicht groß auf den Puls geachtet, denn an gleichmäßiges laufen war gar nicht zu denken. Bei Km 2 der erste Blick auf die Pulsuhr zeigte erschreckende 187 Schläge. Ungefähr 15 Schläge mehr, als ich mir so für die Anfangsphase gedacht hatte. Aber was soll´s, ist ja ein Rennen und ich will Bestzeit!

Die nächsten 5,5 km gut zügig durch gekommen und gemerkt, dass es bei mir gut läuft und dass der Puls heut´ scheinbar keine Lust hat sich zu beruhigen.

Steiler Anstieg (Bildquelle: www.laufgruppe-khkt.de)

Steiler Anstieg (Bildquelle: www.laufgruppe-khkt.de)

Dann ging es das erste Mal in den Anstieg. Die ersten Höhenmeter gut überwunden und auf einem kurzem flacheren Stück den Puls auch wieder beruhigen können. Den letzten Stich locker aber schnell genommen und oben angekommen mit einem Puls von 192 Schlägen, aber auf der Höhe hat er sich schnell wieder beruhigt und ich bin weiter dem Ende der ersten Runde zugerannt. Kurz vor dem Ende der ersten Runde noch einen Bekannten getroffen, kurz ein paar Wortfetzen mit ihm ausgetauscht und ausgemacht, dass wir versuchen unter einer Stunde zu bleiben und versuchen uns gegenseitig zu ziehen. Ich hab´ ihn aber erst wieder im Ziel gesehen.

Zeit für die erste Runde lag dann bei 29,54 Min, Rein rechnerisch muss ich also ganz genauso schnell weiter rennen um die 60 min zu knacken...

Kam mir ziemlich utopisch vor, doch dann hab ich Schweini überlistet, indem ich mir eingebildet habe, dass ich durch das anfängliche Überholen soviel Zeit verloren habe, dass das schon möglich ist. Also weiter Vollgas und was schert mich mein Puls?

Anfang der 2ten Runde waren wir ein Grüppchen von 4 Läufern. Zwei waren vor mir und eine kurz hinter mir. Also hab ich beschlossen, dass ich die zwei vor mir nicht mehr wegziehen lasse. Das war dann auch die Phase, in der ich mich richtig gut gefühlt habe und alles gepasst hat. 200m entfernt ist eine Frau gelaufen und natürlich (Ja, ich habe Testosteron im Blut) gab es den Plan vor ihr ins Ziel zu kommen. Unser Grüppchen ist dann zerfallen und ich bin mit einem davon ein zweier Rennen gelaufen. Mal war er vorne (hat mich gezogen) und mal war ich vorne (und er hat sich von mir ziehen lassen). Ca. 500m vor dem Schlussanstieg haben wir die Frau erst eingeholt. Beim Überholen hab´ ich ihr noch zugerufen, dass sie dran bleiben soll, da wir nur wenig schneller sind als sie. Ich hoffe es hat ihr geholfen noch mal zu zulegen.

Letzter Anstieg und mein Begleiter hat nicht langsamer gemacht, also dran bleiben! Puls vor dem eigentlich steilen letzten Stich schon bei 190. Aber was soll´s, will ja eine neue persönliche Bestzeit! Endlich ganz oben, Blick auf die

Pulsuhr: 196 Schläge und die Lunge brennt. Da stand mein Entschluss fest kurz langsamer zu machen, um ein bißchen zu Atem zu kommen. Aber da hab´ ich gemerkt, dass mein Begleiter genauso kämpft. Und was der kann, kann ich jawohl auch! Also weiter kämpfen!!

Als wir beide nebeneinander das letzte flache Stück in Angriff nehmen, schaue ich auf die Uhr und sehe, dass noch 2Min30sec Zeit sind um ins Ziel zu taumeln - aber das Ziel ist noch nicht da

Mein Begleiter sagt nur: "Los, jetzt noch mal alles! Eine Stunde ist noch möglich!"
Ich weiß nicht woher, aber auf einmal konnte ich echt noch mal zu legen und ich hatte sogar Luft um die Walker, die wir jetzt überrundeten noch zu bitten die Stöcke zur Seite zu nehmen.

In Schräglage um die letzte Kurve und noch 200m bis zum Ziel - Mann, sind 200m lang!! Keine Ahnung wo wir zeitlich lagen, einfach draufgehalten und mit Gummibeinen ins Ziel gesprintet.

Erster Blick auf die eigene gestoppte Zeit: 59:22 !

Nach dem Zieleinlauf sofort umgedreht und meinen Mitläufer und Motivator gesucht. Wir haben uns kurz für die "Zugarbeit" des jeweilig anderen bedankt und seitdem bin ich superstolz so lange im roten Bereich gelaufen zu sein und trotz Durchschnittspuls von 184 die zweite Runde genauso schnell wie die erste durch gekämpft zu haben. Ich weiß, dass der Lauf nicht unbedingt als "Gesundheitslauf" gewertet werden kann. Offizielle Zeit waren dann 59:44, aber gemessen ab Startschuss und nicht ab meinem Loslaufen.

Das war mein allererster Lauf, beim dem ich eindeutig in keinem Moment hätte schneller laufen können. Ein Lauf am absoluten Maximum, neue persönliche Bestleistung, was will man(n) mehr?

Was passiert nur, wenn ich Tempo- und Intervalläufe ins Training mit einbaue? Denn durch den Marathon im Frühjahr hatte ich eigentlich Angst, dass die Tempohärte fehlt.

Am Tag davor hatte ich meine erste Leistungsdiagnostik und wusste daher, dass mein Maximalpuls bei 198 Schlägen liegt, deswegen war ich beim letzten Anstieg wohl wirklich kurz vor "Game-Over".

In diesem Sinne noch eine schönen Samstag und in zwei Wochen ist der Schwanberglauf, mal schauen, wie es mir da ergeht...

"Und wenn Du denkst es gehr nicht mehr, kommt von irgendwo doch noch ein bißchen Kraft daher ..."

Infos zum Lauf

  • Streckendaten: Eine Runde jeweils über 6,8 Km

  • Höhenunterschied ca. 80m (Anstieg am Ende jeder Runde)

  • 50% Geschotterte Feldwege

  • 25% geteerter Radweg

  • 50% Betonwege

  • ca. 500 – 600 Teilnehmer

Links

Website des Veranstalters: www.laufgruppe-khkt.de

 

Copyright © 2002 / 2024 laufspass.com, Forchheim, Deutschland
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Haftung
!
Haftungsausschluss bei laufspass.com / Impressum / Datenschutzerklärung