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Falls jemand unterwegs doch merkt, dass die Gesamtdistanz heute für ihn zu weit
ist, kann er an mehreren Punkten entlang der Strecke abbrechen und mit einem Bus
zurück fahren. Zahlreiche Etappenläufer nutzen auch so wie meine Freundin
Annette die Gelegenheit, erst unterwegs zu unserer Gruppe zu stoßen und uns nur
die zweite Hälfte oder das letzte Drittel des Weges zu begleiten.
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R(ud)olf hat Schwein |
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Burg Neu-Windeck |
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Ab der Verpflegungsstation bei der Burg Alt-Windeck bereichert auch Glühwein das
Angebot. Noch liegen 20,7 anstrengende Kilometer vor uns, aber aufgrund der
Kälte, dem fehlenden „Leistungsdruck“ und der lockeren Atmosphäre trinke auch
ich einen Becher davon.
Ich bewundere bei solch garstiger Witterung immer die zahlreichen Helfer, denn
in der Kälte stehen zu müssen ist viel unangenehmer als zu laufen. |
Burg Alt Windeck |
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Inzwischen wirkt das Läuferfeld gelegentlich nicht mehr ganz so kompakt wie
heute Morgen. Vor allem bei den Aufstiegen müssen die Vorderen ab und zu auf ein
paar Nachzügler warten. Mich strengt der häufige Wechsel zwischen Lauf- und
langsamen Gehpassagen, unterbrochen durch die zehnminütigen Pausen an den
Verpflegungsstellen, mehr an als wenn ich die Route in höherem, aber
gleichmäßigerem Tempo laufen würde. Doch das ist völlig egal, denn heute kommt
es ja vor allem darauf an, dass wir alle gemeinsam unterwegs sind. Wer lieber
sein eigenes Tempo durchbolzt, hat den Geist dieser Veranstaltung nicht
verstanden.
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Schon bei der Ausschreibung wurde darauf hingewiesen, dass wir für die letzte
Etappe Warnwesten mitbringen sollen. Diese wurden aus Sicherheitsgründen für
diesen Abschnitt für die Genehmigung der Veranstaltung vorgeschrieben. Wer keine
eigene hat kann an der Verpflegungsstelle Neuweier welche kaufen.
Inzwischen ist es schon fast dunkel, und es sieht recht beeindruckend aus, wie
nun eine Kette von mehr als 150 grellorange oder neongelb gekleideten Menschen
über die Weinberge läuft. Aber auch der Blick hinab zum abendlichen Neuweier und
in die Rheinebene, wo immer mehr die Lichter der Städte aufleuchten, gefällt mir
ausgesprochen gut. Diesen Abschnitt unserer Tour genieße ich besonders.
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Oberhalb von Varnhalt verlassen wir den Ortenauer Weinpfad, da es bei Nacht
sicherer ist, die letzten Kilometer bis Baden-Baden auf einer asphaltierten,
aber autofreien Strecke zu bleiben. Erst ab der Bushaltestelle Tiergarten müssen
wir dann einige hundert Meter an einer befahrenen Straße laufen.
Vor dem Theater Baden-Baden treffen wir dann auf die Nordic Walker, mit denen
wir dann fast auf die Minute pünktlich auf dem Weihnachtsmarkt eintreffen, wo
vor der Bühne beim Konzertpavillon Platz für uns reserviert wurde. Viele
Zuschauer können es kaum fassen, dass wir seit zehn Stunden unterwegs sind und
so weit gelaufen sind. Jeder von uns bekommt Glühwein (mit oder ohne Alkohol),
außerdem gibt es für die meisten (leider nicht für alle) einen Dambedei. Der
Oberbürgermeister von Baden-Baden hält eine kurze Rede, R(ud)olf natürlich auch,
die beim heutigen Lauf erzielte Spende von 3300,-- Euro wird überreicht und der
Oberbürgermeister fügt noch 200 Euro hinzu.
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Duschen und Umkleideräume gibt es in der Baden-Badener Innenstadt natürlich
keine für uns, aber das wussten wir schon vorher. Daher ziehen wir uns alle in
der Kälte vor der Trinkhalle schnell um. Dann trennen sich leider unsere Wege.
Viele fahren mit dem Bus nach Bühl, wo sie vor dem gemeinsamen Abendessen auch
duschen können. Meine Freundin und ich müssen leider direkt nach Hause fahren.
Aber nächstes Jahr kommen wir auf jeden Fall wieder!
Weitere Veranstaltungen vom Laufendhelfen.de e.V. sind unter anderem im Frühjahr
der Rheinsteig-Erlebnislauf von Bonn nach Wiesbaden, der 50 km Course d´Alsace
am 1.Mai, der 65 km Nachtlauf von Baiersbronn nach Baden-Baden am 25.6. , der
landschaftlich ausgesprochen schöne, aber auch anspruchsvolle 63 km Panoramalauf
rund um Baden-Baden am 3.10. und mehr. Der nächste Eisweinlauf findet am 11.12.
statt.
Infos über diese Läufe, über die Spendenziele, über laufendhelfen.de und
natürlich auch die Bankverbindung für weitere Spenden stehen auf
www.laufendhelfen.de
3000,-- der heute erzielten Euros gehen an die „aktion benni & co“, mit der die
Forschung an Duchenne Muskeldystrophie (Muskelschwund), einer seltenen Krankheit
unterstützt wird, an der auch heute noch Kinder unheilbar erkranken. 500,-- Euro
sind für die Lebenshilfe Bühl.
Die Auswahl an Aktionen oder Organisationen, für die man Geld spenden sollte,
ist schier unüberschaubar. Für mich persönlich kommt es bei diesem Thema aber
auch darauf an, wer dahinter steht. Ist es ein bürokratieüberwucherter
Großkonzern, der einen Teil der Spendenerlöse in teuere Hochglanzprospekte und
Fernsehspots steckt? Stehen hinter der Organisation ein paar hochbezahlte,
hauptberufliche Spendensammler, die nur ihren Job machen und sich in Wahrheit
nur wenig für das Projekt interessieren? Oder sind es Privatleute wie Brigitte
und R(ud)olf Mahlburg, die ihre gesamte Freizeit opfern, um etwas zu erreichen.
Es lohnt sich, darüber nachzudenken. |
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