SightRunning in Berlin – Sightseeing beim Laufen in der Hauptstadt
“Berlin ist immer eine Reise wert” - so oder so ähnlich wird unsere
Hauptstadt seit den 20er Jahren beworben und dieses Motto findet bis heute
Zustimmung. Die Berliner lassen sich auch immer wieder etwas neues einfallen
um diesem Motto gerecht zu werden. In ihren Berlin-Tipps macht die Berliner
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf Wanderungen, Radtouren und
Laufstrecken aufmerksam. Letzteres lässt das Läuferherz höher schlagen,
werden doch Laufstrecken vorgestellt, die mit “Sightseeing durch die West-
und Ost-City” betitelt sind. Insgesamt stehen 14 detailliert
beschriebene Sightseeing-Routen mit bis zu einer Länge von 12 km zur
Auswahl, die zusätzlich zum Lauftraining einen hohen Unterhaltungswert
versprechen. Einziger Wermutstropfen: als nicht ortskundiger Berlin Besucher
muss man sich auf die Laufstrecke vorbereiten. Drei Fragen sollten im
Vorfeld zum Laufvergnügen geklärt sein:
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Wie finde ich zum Start der Laufstrecke?
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Wie stelle ich sicher, dass ich mich nicht verlaufe?
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Woher bekomme ich Informationen über die Sehenswürdigkeit, an der ich gerade
vorbei laufe?
Mit einem Stadtplan und einem Kulturführer in den Händen ließe sich diesen
Herausforderungen begegnen. Allerdings dürfte das Lauftraining und der
Laufspass erheblich leiden, denn zum Nachschlagen ist der eine oder andere
Stopp unvermeidbar.
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© Mike's SightRunning -
Eine SightRunning-Gruppe startet unweit vom Tiergarten am Charlottenburger
Tor einen ausgedehnten Spreelauf im „Grünen Berlin“
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© Mike's SightRunning -
SightRunning - Gruppe auf dem Weg zur wunderschönen Parkanlage vom
Schlossgarten Charlottenburg |
Heißt das jetzt, man muss auf den Unterhaltungsfaktor “Sightseeing beim
Laufen“ als Ortsunkundiger verzichten? Nein – denn die Lücke ist erkannt und
wurde im April diesen Jahres geschlossen. Seit dieser Zeit wird „SightRunning
in Berlin“ angeboten, ein Service, der – wie diese Wortschöpfung
vermuten lässt - eine Kombination aus Sightseeing und Laufen darstellt. Als SightRunner darf man sich auf die sprechende und lebendige Ausführung des
Stadtplans und Kulturführers freuen: ortskundige und trainierte
SightRunning-Guides führen lauferfahrene Berlin Besucher ca. eine Stunde
lang auf 9 – 10 km langen Nonstop-Touren (nur eine ist kürzer) durch die
Berliner West- und Ost-City und geben währenddessen ihr Wissen zu den
zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Vergangenheit und Gegenwart weiter.
Erst
durch Zusatzinformation wird deutlich, wie sich Berlin im Verlauf der
Zeitgeschichte gewandelt hat. Den Lustgarten vor dem Berliner Dom erwartet
man nicht unbedingt vor einer kirchlichen Einrichtung. Wie ist das zu
erklären? Der Berliner Mauerverlauf ist so gut wie nicht mehr sichtbar. Was
hat sich bis heute an dem ehemaligen Grenzverlauf angesiedelt? Auch die
Siegessäule stand einmal an anderer Stelle. Was ist passiert? Fragen über
Fragen, die der laufende Stadtführer während des SightRunning beantwortet. |
© Mike's SightRunning -
Schloss Charlottenburg – ehemals Sommerresidenz der Preußischen Könige –
heute beliebtes Ausflugsziel für Berliner und Nicht-Berliner – ideale
Laufbedingungen im Schlosspark – viele verschlungene, gepflegte aber
ungepflasterte Wege |
Drei Touren
Drei SightRunning Touren sind vorbereitet. Der Streckenverlauf ist für einen
flüssigen Lauf optimiert, d. h. Ampeln stellen fast kein Hindernis dar. Die
Kenntnis über Berliner Gegebenheiten macht es möglich. Die Routen führen am
Spreeufer und durch Parkanlagen (wie der Tiergarten oder der Schlossgarten
Charlottenburg), über Brücken und Unterführungen. Einem Sightseeing-Lauf mit
Trainingseffekt steht also nichts entgegen. Individuelles SightRunning lässt
sind auch arrangieren. Bei eigener Tour-Planung sollte man wissen, dass die
Dichte an Sehenswürdigkeiten in den Stadtteilen Charlottenburg, Tiergarten
und Berlin-Mitte am höchsten ist. Durch diese Stadtteile fließt die Spree
und es liegt auf der Hand, dass sich an ihrem Ufer die Highlights aufreihen
wie auf einer Perlenkette. Ein Spreelauf ist also der Tipp. Wer sich Komfort
wünscht und sich nicht um die Anfahrt zur Tour kümmern möchte, kann sich
Tour-Start und -Ende – soweit sinnvoll – vor die Haustür legen. Der
SightRunning-Guide kommt dann zum Hotel bzw. zur Unterkunft. |
© Mike's SightRunning -
Nachtlauf ab dem Brandenburger Tor - auf gut ausgeleuchteten Wegen das
Regierungsviertel und historische Berlin Mitte erleben |
© Mike's SightRunning -
Beim SightRunning durch den Tiergarten fällt es schwer zu glauben im Herzen
einer Weltmetropole zu laufen |
Nachtlauf
Ein Nachtlauf ab dem Brandenburger Tor für ein „Berlin
bei Nacht mit neuem Gesicht“ ist genauso möglich wie ein Orientierungslauf
vor dem Berlin Marathon. Letzteres dürfte Marathon-Teilnehmer interessieren,
die den Start-/Zielbereich, den optimalen Zugang zum Startblock und den
Treffpunkt zur Familienzusammenführung nach dem Rennen genauer in
Augenschein nehmen wollen. Das Lauftempo der anschließenden SightRunning
Führung rings um den Reichstag bis hin zum Berliner Dom entspricht einem
Lockerungslauf vor dem Wettkampf.
Einmal mehr trifft das Motto zu: „Berlin ist immer eine Reise wert“. |
© Mike's SightRunning -
Zwei SightRunning - Guides vor dem Berliner Dom, dem Ziel eines historischen
und neuzeitlichen Sightseeing-Laufs entlang der Spree |
© Mike's SightRunning -
Nach dem Sightseeing-Lauf wieder Kraft schöpfen – die Füße in den Sand
stecken und genüsslich ein Apfelsaft-Schorle unter Palmen schlürfen –
Strandbar - Atmosphäre im Herzen unserer Hauptstadt
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