Von
Anita Fuchs
„Die
Helfer stellen das größte Kapital des Swissalpine Marathon dar. Ohne
ihren grossen, überaus freundlichen und bei allem Wetter zu
leistenden Einsatz wäre der Anlass nie dort, wo er heute ist. Daher
gehört ihnen die höchste Anerkennung und der grösste Dank.“ Bei
dieser Aussage denkt OK-Präsident Andrea Tuffli wohl insbesondere an
die speziell Treuen, unter denen sich Arnold Caviezel befindet. Der
stellvertretende Chef des Bereichs Bergün hat noch keine der bisher
24 Austragungen verpasst und ist auch bei der Jubiläumsaustragung
vom letzten Juli-Samstag wieder aktiv als Helfer dabei. „Ich freue
mich sehr auf den Anlass und erachte es als überaus toll, dass sich
der Swissalpine Marathon durchsetzen konnte und seit einem
Vierteljahrhundert besteht“, sagt er.
Dass er
sich von Anfang an für den Berglauf-Klassiker engagiert, sei
keineswegs dem Zufall zuzuschreiben, so Arnold Caviezel. „Ich setzte
mich schon für die Keschstafette ein, und sah nach deren Niedergang
keinen Grund zur Aufgabe meines parallelen Helfereinsatzes für den
Swissalpine Marathon. Nicht zuletzt wohl deshalb, weil ich überzeugt
war, dass der Lauf einen touristischen Nutzen hat“, blickt er
zurück. Innerhalb der Organisation des Swissalpine Marathon nahm er
vorerst die Aufgabe des Materialverwalters wahr und zeichnete für
die Bauten verantwortlich. Die aktuelle Funktion trat er vor fünf
Jahren an, und seither ist der Posten Bergün fest in Caviezel-Hand:
Seinem Bruder Erwin obliegt die Hauptleitung, Arnolds „Vize“
wiederum ist sein 17-jähriger Sohn Adriano.
„Arbeitsbeginn“ lange vor Durchlauf
Arnold
Caviezel opfert jährlich ungefähr vier Ferien- respektive Freitage
für den Swissalpine Marathon. Obwohl die Spitzenläufer der 78
Kilometer langen Königsdistanz Bergün erst um zirka 10.30 Uhr
passieren und die K42-Läufer ihre Strecke eine Stunde später in
Angriff nehmen, beginnt sein zeitintensivster ehrenamtliche
„Arbeitstag“ bereits am frühen Morgen. „Erst gilt es Absperrungen zu
erstellen, um den Dorfkern abzuriegeln“, so der Verkehrswegbauer bei
der Rhätischen Bahn. Zu seinen folgenden Tätigkeiten zählt, „um den
Teilnehmern einen problemlosen Durchlauf zu gewähren“, die Kontrolle
der Strecke.
Wer die,
vom Veranstalter vorgegebene Durchgangszeit verpasst, gilt es aus
dem Rennen zu nehmen. „Das ist nicht immer einfach“, sagt der
48-Jährige. „Es gibt einzelne Teilnehmer, die sich dagegen
sträuben.“ Sobald der Besenläufer Bergün wieder verlassen hat, macht
sich Arnold Caviezel mit seinem gut eingespielten Team (rund 130
Personen) ans Aufräumen. Darin eingeschlossen ist das Material,
welches per Helikopter von der Keschhütte ins Val Tuors
transportiert und dort von ihm und seinen Helferkollegen abgeholt
wird. „Manchmal muss ich auch verletzte oder komplett erschöpfte
Läufer auf dem Abschnitt Chants–Keschhütte mit dem Quad abholen.“
Begegnungen mit glücklichen Läufern
Arnold
Caviezel ist stolz darauf, Teil eines faszinierenden und auf einem
hohen sportlichen Niveau angesiedelten Anlasses sein zu können.
Speziell freut ihn, dass sein Wohnort innerhalb der Veranstaltung
die bedeutendste Stelle neben dem Start- und Zielort Davos
darstellt. Den Swissalpine Marathon möchte der begeisterte Jäger und
Feuerwehr-Angehörige keineswegs missen; „ich begegne jeweils vielen
glücklichen Läufern und Zuschauern“. An die Teilnehmer richtet er
jedoch auch einen Appell: „Es sollte ausnahmslos allen Sportlern
bewusst sein, dass wir zur reibungslosen Durchführung eine große
Arbeit leisten und viel Verantwortung übernehmen – und das auf
freiwilliger Basis und ohne jegliches Entgelt.“