|
|
Bücher bei amazon.de von Thomas Schmidtkonz |
Leistungsverbesserung - Aufgezeigt an drei Läufer-Karrieren - mit Stufentests am LaufbandVon Andreas Butz - Mehr über den Autor - Trainingspläne von Andreas ButzAndreas Butz beschreibt, wie Läufer ihre Laufleistung verbessern können. Eine wichtige Messgröße sind dabei Stufentests mit Laktat- und Pulsmessung am Laufband, wie hier drei konkrete Fallbeispiele demonstrieren. So zeigt Butz was Ziel eines leistungsorientierten Trainings ist und wie sich Leistungsverbesserung auf den Organismus auswirkt. |
Laktat- und Pulsmessung sind wichtige Messgrößen für die Leistungsverbesserung im Laufsport |
|
|||||||||||||
Leistungsverbesserung - Aufgezeigt an drei Läufer-KarrierenLiebe Leser von laufspass.com, In meine Praxis kommen Ausdauersportler mit ganz
unterschiedlichen Zielen. Nachfolgend erläutere ich Euch einen Teil der
Entwicklung von drei Läufern mit ganz ungleichen Voraussetzungen und Ambitionen
und hoffe, dass sich viele laufspass.com Leser in einem der Profile wieder
erkennen. Der Beginn der Läufer-Karriere von JohannesJohannes ist Top-Manager, im Berufsleben sehr erfolgreich.
Körperlich war er aber in keiner guten Verfassung, als wir uns im November 2006
kennenlernten. Sein Ziel war es mit Laufen wieder in Form zu kommen. Über den
Sport wollte er zu einer besseren allgemeinen Gesundheit finden. Ein niedrigeres
Gewicht, mehr Ausgeglichenheit, entspannter sein im Privat- wie im Berufsleben.
Nach dem Kennenlerngespräch schickte ich ihn aufs Laufband zum Stufentest. Auf dieser und den nachfolgenden Grafiken zu erkennen sind folgende Ergebnisse eines Laufband-Stufentests: Links senkrecht: Laktatwerte in Millimol pro Liter [mmol/l], rechts senkrecht die Herzfrequenz in Schlägen pro Minuten [s/min], unten waagerecht die Geschwindigkeit in Stundenkilometer [km/h]. Die Ausgangsgeschwindigkeit war mit 6 km/h sehr gering, die Steigerungen mit 1,2 km alle 3 Minuten moderat. Betrachten wir zunächst mit der oberen Kurve, die Belastung des Herzkreislauf-Systems. Die Herzfrequenzwerte waren von Anfang an sehr hoch. Der Ruhewert lag noch bei 72 s/min, der erst Belastungswert bei 6 km/h aber schon bei 158 s/min! Diese hohe Herzfrequenz steigerte sich weiter bis 184 bei 12 km/h. Die hohen Pulswerte sind absolut außergewöhnlich und hatten
mit Johannes falscher Atemtechnik zu tun. Er hatte sich selber einen Rhythmus
beigebracht, von dem er davon ausging, dass dieser gut für ihn wäre. Der Test
offenbart das Gegenteil. Über die Atmung schreibe ich später einmal einen
Beitrag, aber soviel vorab: Vergesst alles bisher Gelesene. Lasst Eurem Atem
freien Lauf. Der Körper ist schlauer als jeder Rhythmus-Tipp (wie 3 Schritte
Ausatmen, zwei Schritte Einatmen oder ähnliches), er holt sich den Sauerstoff
so, wie er ihn braucht. Aus der
Leistungsdiagnostik entwickelte ich die
Herzfrequenzempfehlungen für fünf Belastungsbereiche. Diese sind der
Super-Sauerstofflauf (SSL), der Langsame Dauerlauf (LDL), der Mittlere Dauerlauf
(MDL), der Zügige Dauerlauf (ZDL) und letztlich das Renntempotraining (RT).
Ferner schrieb ich für Johannes einen Trainingsplan mit anfänglichen
Trainingseinheiten wie zum Beispiel „6 min LDL, 4 min Gehen, das Ganze 40
Minuten im Wechsel“. Das erste Ziel lautete, nach 6 Wochen Training 30 Minuten
am Stück laufen zu können.
Der Stufentest wurde mit den gleichen Parametern wiederholt.
Die jeweils unteren Kurven mit den Dreiecken als Wertungspunkten zeigen die
neuen Werte an. Es ist gut zu erkennen, dass bei gleicher Belastung sowohl die
Herzfrequenzwerte niedriger waren – bei 6 km/h diesmal 113 s/min (vormals 158
s/min) und auch die Ausdauerwerte, die Laktatwerte sanken deutlich. Johannes hat
diesmal sogar bis 13,5 km/h durchgehalten und dennoch einen niedrigeren höchsten
Pulsschlag erzielt als noch drei Monate zuvor.
Als ob wir es mit zwei verschiedenen Läufern zu tun hätten.
Deutlich gesunkene Herzfrequenzwerte und dazu Laktatwerte, wie die eines
Marathonläufers. So soll es sein! Vom Volksläufer zum Marathoni - die Läufer-Karriere von WolfgangKommen wir nun zu Wolfgang aus Mayen bei Koblenz, der schon
viele Volksläufe über Unterdistanzen gelaufen ist und 9 Monate nach unserem
Kennenlernen im August 2006 seinen ersten Marathon in Luxemburg laufen wollte.
Wieder lagen 12 Wochen systematisches Training zwischen der
Bestandsaufnahme und dem Wiederholungstest in November. Und wieder erleben wir
eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Herzkreislaufsystems
sowie des Energiestoffwechsels. Als willkommenen Nebeneffekt in der
Marathonvorbereitung verbesserte Wolfgang innerhalb dieses Trainingszyklus seine
10er-Bestzeit von über 50 Minuten auf 47:36 Minuten. Wolfgang hatte von mir
ergänzend zum Trainingsplan, wie alle erfahrenen Marathonläufer, neben den
Trainingsempfehlungen für die Dauerlauf-Trainingsbereiche SSL, LDL, MDL und ZDL
auch konkrete Tempoangaben für das Marathontempotraining (MRT),
Halbmarathontempotraining (HMRT), 10-Kilometer-Renntempo (10RT) und
5-Kilometer-Renntempo (5RT) bekommen.
Auch hier ist gut die Verbesserung zu erkennen, die u.a. in der erreichten Höchstgeschwindigkeit von 16,5 km/h bei 173 s/min ihren Ausdruck findet, gegenüber 14 km/h bei 172 s/min noch 6 Monate vorher. Natürlich ist auch die nach unten und recht verschobene Laktatkurve bemerkenswert. In 3:57 Minuten finishte Wolfgang im Mai 2007 seinen ersten Marathon, den zweiten Marathon im September in Berlin lief er in beeindruckenden 3:29:52 Stunden. Hervorragend! Auf zum Höhepunkt in der Läufer-Karriere von ThomasKommen wir zum dritten und letzten Kandidaten für diesen Beitrag. Thomas war schon mehrfach knapp an der 3-Stundengrenze gescheitert, u.a. beim Boston-Marathon 2007. Ein sehr erfahrener Läufer, der schon vor unserem Kennenlernen systematisch und zielgerichtet trainiert hat. Sein Ziel, die magischen 3 Stunden nun zu knacken, führte ihn nun zu mir nach Euskirchen. Die Leistungsdiagnostik bei unserem ersten Termin offenbarte sein Potential:
Noch bei 14 km/h (= Marathon in 2:59 h) war der Laktatwert
unter 2 mmol/l und die Höchstgeschwindigkeit mit 18 km/h beachtlich. Die
Laktatwerte blieben insgesamt sehr niedrig, obwohl die erste Belastungsstufe
bereits mit 9,5 km/h gewählt wurde und 1,5 km/h für jeden weiteren Stufentest.
So sehen Laktatwerte von erfahrenen Langstreckenläufern aus.
Inzwischen könnt Ihr, liebe laufspass.com Leser diese
Grafiken verstehen und auf dem ersten Blick wird Euch auffallen, dass wieder die
Herzfrequenzwerte bei gleichbleibender Belastung gesunken sind, dass auch die
Laktatwerte bei dem schon sehr gut trainierten Thomas gesunken sind und dass
auch die letzte gemessene Geschwindigkeit mit 19 km/h exakt 1 km/h höher war,
als noch beim ersten Test 12 Wochen zuvor. Schauen wir uns diesmal ergänzend die
Werte in den gelben Kästchen genauer an. Hier stehen die Werte an der 4 mmol/l
Laktatgrenze. Bei der ersten Messung im Dezember erreichte Thomas an der
4-mmol/l-Grenze 16,61 km/h bei 167 s/min, beim Wiederholungstest 17,48 km/h bei
165 s/min. Toll, oder? Viel Freude beim Laufen wünscht E-Mail an Andreas Butz
|
Inhaltsverzeichnis
Suchen
|
Copyright © 2002 / 2024 laufspass.com, Forchheim, Deutschland Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Haftung! |
Haftungsausschluss bei laufspass.com / Impressum / Datenschutzerklärung |
|