Der Lauf
Als wir starten ist es zwar sehr sonnig, aber es bläst uns bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt ein ungemütlicher Wind entgegen.
Ich finde trotzdem schnell einen Rhythmus und freue mich über relativ
vielen Zuschauer, wenn wir bei jeder Runde beim Zielkanal vorbei kommen.
Wir haben 1 kleine und 5 große Runden auf einer schönen und ziemlich
flachen Strecke zu bewältigen.
Manchmal haben wir den Wind im Rücken, aber auf einer langen Gerade bläst
er uns besonders gewaltig entgegen.
Ich pendle mich so im 5 Minutentakt ein und überhole bei Kilometer 7 eine
Läuferin. Sie sagt: "Du läufst aber flott" und hängt sich hinter mir ran.
Bei der Gerade, wo der Wind gar so arg bläst, fragt sie ob sie in meinem
Windschatten laufen darf.
Ich habe nichts dagegen und so kommen wir ins Gespräch.
So habe ich nun auf den restlichen 14 km eine gute Unterhaltung und spiele
in Gegenleistung so was wie einen Pacemaker.
Bei einem Streckenposten fragt sie immer wie weit die nächste Frau vor uns
ist. Als er 20 Sekunden antwortet, sage ich die packen wir.
Wir arbeiten uns vorsichtig und stetig voran und überholen diese dann
auch. So machen wir es mit weiteren Konkurrentinnen und die Zeit verfliegt
im Nu.
Ich erfahre, dass es ihr 1. Halbmarathon ist und sie in der AK W40
startet. Ich bin über so eine gute Leistung sehr überrascht.
Am Schluss legen wir noch einen Zahn zu, überholen den berühmten
Altersläufer Dr. Gutbier (mögen wir mal auch im Alter so fit sein) und
laufen glücklich ins Ziel ein.
Ich hatte einen Trainingslauf mit einer Zeit von 1:45 geplant, was mir
gelungen ist und mein "Schützling" Renate aus Rednitzhembach wird 2. ihrer
Altersklasse.
Sekunden hinter uns trifft Dr. Gutbier mit seinem neuem deutschen Rekord
für die Altersklasse M80 ein! Wow! |