Meine Laufsaison eröffnete ich am 01.Februar 2004 um 5.23 Uhr mit der
Abfahrt zum 11. Thermen-Marathon in Bad Füssing.
Bereits um 4.00 Uhr klingelte der verdammte Wecker und nach langen hin
und her, quälten wir uns um 4.30 Uhr aus den warmen Federn. Zum Frühstück
gab es zwei mit Honig gestrichene Weißmehlsemmeln und einen halben Topf
Kaffee sowie für die knapp 300 Kilometer lange Autofahrt ein 1,5 Liter mit
Kohlehydraten angereichertes Getränk. Überpünktlich (7 Minuten vor der
Zeit, kommt selten vor) und bei minus 6 Grad verließen wir unseren Wohnort
Heidelheim bei Selb.
Die Anreise verlief ohne Probleme und ab der Autobahnausfahrt war das
Lauf - Event ausgeschildert. Um 8.15 Uhr parkte ich auf dem übergroßen
Parkplatz vor der Johannestherme in Bad Füssen.
Bei der Abholung der Startunterlagen herrschte am frühen Morgen noch
keine Hektik und Stress, jedoch sollte sich dies bald ändern. Nach dem
Empfang der Startunterlagen suchten wir uns in der Johannestherme ein
Schließfach.
Ich begann mich mit der schwerwiegenden Entscheidung der Kleiderordnung
zu befassen. Funktionsshirt, Laufshirt, Flecceshirt, Windjacke und lange
dünne Hose. Keine Mütze, kein Stirnband, keine Handschuhe.
Meine Laufpartnerin Jeannette hatte es dagegen einfacher, sie musste
verletzungsbedingt nur den Bikini, für den Thermenbesuch anziehen.
Gegen 9.00 Uhr ging dann der Trubel so richtig los, fast 3.000 Läufer
befassten sich mit der Vorbereitung auf Ihren 10 km -, HM- oder Marathon
Lauf.
In der Zwischenzeit beobachtete ich den einen oder anderen Läufer und
beschloss mich vom Flecceshirt zu trennen, denn das Thermometer kletterte
unaufhörlich Richtung plus 12 Grad. Ich holte mir meine Sonnenbrille aus
dem Auto, den der große Planet erstrahlte am wolkenlosen Himmel.
Nach einem kurzen Small-Talk mit einem älteren Ehepaar, ging ich dann
auf die Suche nach Thomas. (Thomas Schmidtkonz von Team Bittel, er ist
eigentlich Schuld, dass ich diese Laufsaison so früh beginne, geplant war
eigentlich ein Start erst Anfang Mai)
Wir fanden uns am vereinbarten Treffpunkt und nachdem alle
Teammitglieder vereint waren beobachteten wir den Start zum 10 km Laufes.
Hier starteten Gaby und Anne.
Neben dem ganzen Trubel habe ich mich dann doch noch 5 Minuten
warmgelaufen. Gespannt warteten wir dann auf den Startschuss der Halb- und
Marathonies.
Punkt 10.00 Uhr fiel dann der Startschuss und das ca. 900 Teilnehmer
starke Läufervolk stürmte los. Von wegen bis zum Überqueren der
Zeitmessung vergingen ca. 4 Minuten, aber danach waren wir nicht mehr zu
halten. In unsere Gruppe Lauftempo immer in Nähe des Besenwagens liefen
die Halbmarathonies Manuela, Rudolf und Jörg. Auf die Marathonstrecke
wollten sich nur Thomas und ich begeben, jedoch gesellte sich Jürgen nach
ca. 1 km zu uns.
Jürgen, ein Teilnehmer aus Kronach, lief den Thermenlauf schon das
zweite mal und ich verabredete mich mit ihm am 21. März 2004 zum „Lauf
rund um die Ködeltalsperre“.
So nun aber zur Strecke. Die flache Strecke mit keinen nennenswerten
Steigungen war schneefrei und überwiegend trocken. Thomas achtete auf ein
sehr langsames Anfangstempo und bremste Rudolf einige Male. Diese Aktion
der Tempobremse sollte später seine Wirkung zeigen.
Wir liefen so dahin, jeder erzählte ein bisschen über sich, ab und zu
mal ein Witz am Rande. Na was soll ich sagen, es war eine ganz lustige
Truppe.