Inhalt
|
Am 18.9.2004
eröffnete der TV 1904
Coburg-Lützelbuch zu seiner Hundertjahrfeier unter der Federführung von Jürgen Lesch dem
Spartenleiters des Vereins Deutschlands erste permanente Marathonstrecke
rund um Coburg.
Hinter ihm und seinem Realisierungsteam lag erst einmal die Idee für all
jene eine Marathonstrecke zur Verfügung zu stellen, die einen Marathon
auf vermessener Strecke laufen wollen wann immer sie wollen. Dabei sollten
sie natürlich auch die Schönheiten Coburgs und der näheren Umgebung kennen
lernen können.
Nach der Idee standen dann die Mühen eines Realisierungs-Marathons, um
diese Idee auch umsetzen zu können. Es gab eine ganze Reihe von
Streckenoptionen und immer passte mal der eine oder andere
Streckenabschnitt nicht, sei es, dass die Strecke über Privatgrund ging, wo der
Besitzer was dagegen hatte oder, dass sich die Strecke zu weit vom
Stadtgebiet entfernt hatte. Aber diese Widerstände konnten auch Dank der
Unterstützung der Stadt Coburg schnell überwunden werden. Dann musste noch
ein Sponsor Deutsche BKK gefunden werden, der die Ausschilderung mit finanzierte.
Schließlich waren auch die Schilder gedruckt und mussten noch auf der
Strecke installiert werden. Die Strecke musste genau vermessen werden, Flyer zur
Bekanntmachung der Strecke wurden entworfen, gedruckt und verteilt. Es
wurde eine Internetsite entworfen usw. usw.
Nach so viel Arbeit waren dann alle Mitwirkende wohl sehr glücklich als sie am
18.9.04 den Startschuss für Deutschlands erste permanente Marathonstrecke
geben konnten.
|
Die Idee eines Gruppenmarathons von
Jürgen und mir
Irgendwann im Herbst 2004 erfuhr auch ich von Coburgs
Marathonstrecke. So kontaktierte ich Jürgen Lesch. Jürgen war so nett und
bot sich als Führer für die Strecke an. Da war dann ich der Meinung, dass
da sicher weitere Läufer an einem gemeinsamen Lauf interessiert sein
könnten. So wurde die Idee des 1. Coburg Wintermarathons geboren. Da wir
beide mit der Organisation von Großveranstaltungen noch wenig Erfahrung
hatten, wollten wir das ganze erst einmal im kleinen Kreis von maximal 30
Teilnehmern organisieren.
Außerdem sollte das ganze nicht als Wettkampf sondern als gemeinsamer
Gruppenlauf im gemäßigten "Wohlfühltempo" veranstaltet werden. Bei den
bisherigen
vier Team Bittel Winterläufen hatte ich mit folgenden Regeln schon
gute Erfahrung gemacht:
-
Ein Begleitauto sorgt für Gepäcktransport und Verpflegung
für unterwegs.
-
Das Begleitauto steht an verschiedenen Verpflegungspunkten
-
Es wird zusätzlich zur Eigenverpflegung im Auto Essen und
Trinken zur Verfügung gestellt
-
Das ganze wird durch freiwillige Spenden finanziert, so
dass die Kosten in etwa reinkommen
-
Alle laufen in einer Gruppe. Man orientiert sich an die
schwächeren Läufer. Die stärkeren Läufer müssen sich etwas zügeln.
-
Wenn es einem Läufer doch zuviel wird, kann er sich eine
oder mehrere Etappen mit dem Begleitfahrzeug transportieren lassen
Jürgen nahm dann auch beim Winterlauf teil, um sich das
ganze mal anzuschauen. Diese Ideen baute er dann mit seinem Team für den
1. Coburger Wintermarathon weiter aus, so dass wohl jeder Teilnehmer von
der gelungenen Organisation und der vorbildlichen Verpflegung begeistert
war. Super war natürlich auch, dass alle Teilnehmer sich in der Rolf
Forkel Halle des Vereins umziehen und heiß duschen konnten.
Dafür möchte ich an dieser Stelle Jürgen, seiner Frau und allen anderen
Helfern des TV 1904 Coburg - Lützelbuch meinen Dank und Lob aussprechen. |
Obwohl wir uns mit der Bekanntmachung der Veranstaltung
bewusst etwas zurückhalten, sind Jürgen und ich sehr über die große
Resonanz erstaunt. Es melden sich bis ganz kurz vor dem Lauf fast 40
Läuferinnen und Läufer an, von denen dann 32 am Veranstaltungstag
erscheinen. Mit Robert Wimmer dem Sieger des jetzt schon legendären 5200
km langen Transeuropalaufes 2003 und besten deutschen Teilnehmer des
Badwater Ultras ist auch eine echte Läuferlegende vertreten. Aber heute
muss er sich nicht hetzen, denn heute ist
Genusslaufen pur angesagt: |
In der roten Jacke Robert
Wimmer der Transeuropasieger |
Und Robert wird in der Tat auch das Langsamlaufen im
gewohnten Wimmerstil meisterhaft bewältigen. Ein paar andere
"Marathoncracks" und Ultraspezialisten werden damit später leider etwas
mehr Mühen haben.
Aber ich will nicht schon alles vorweg verraten.
Jedenfalls nach einer kurzen Ansprache von Jürgen tragen wir uns noch alle
ins Gästebuch der Marathonstrecke ein. Da wir heute so zahlreich vertreten
sind, gibt es dabei einen kleinen Stau. |
Vor dem Start tragen wir
uns hier ins Marathongästebuch ein |
Als wir dann schließlich noch das Prozedere des
obligatorischen Starterfotos hinter uns gebracht haben, zählen wir alle
gemeinsam von 5 herunter und denken uns den Startschuss zum 1. Coburger
Wintermarathons einfach dazu.
Da es auf den ersten Metern bergab geht kommen wir gleich gut in Schwung.
Allerdings müssen wir auch aufpassen, dass die Läufer in der ersten Reihe
nicht gleich zu schnell werden.
Wir laufen nun durch eine schöne gewellte und liebliche Landschaft. Petrus
verwöhnt uns dabei mit Sonnenstrahlen und frühlingshaften Temperaturen. So
könnten die Rahmenbedingungen bei diesem "Kaiserwetter" für einen schönen
Läufertag nicht optimaler sein.
Wir alle unterhalten uns bei dem Lauf so gut, dass wir etliche Anstiege
gar nicht bemerken und vor lauter quatschen auch die eine oder andere
schöne Sehenswürdigkeit übersehen.
Ich bin jedenfalls sehr überrascht als wir nach etwa 9 km die erste
Verpflegungsstelle ansteuern, wo unser Verpflegungswagen schon bereit
steht. Was wir sollen schon 9 km gelaufen sein?
Aber es stimmt, da die Strecke exakt vermessen ist. Beim Verpflegungswagen
erwartet uns alles was das Läuferherz begehrt: Wasser, verschiedene
Fruchtschorlen, Bananen, Apfel, Trockenobst, Nüsse und als Spezialität des
Hauses der vom Bäcker selbst gemachte Läuferriegel. Der schmeckt so
lecker, dass sich alle auf diesen stürzen. Das ist schon was anderes als
so ein industriell gefertigter Riegel.
So sind wir für den nächsten steilen Anstieg gestärkt: |
|
Wir bewegen uns nun westlich an Coburg vorbei. Auf einem
Hochplateau haben wir immer wieder schöne Ausblicke auf die Veste Coburg.
Leider weht hier oben auch heute ein strammer Gegenwind. Erstmals wird es
mir trotz der frühlingshaften Temperaturen etwas kalt. Auch die Sonne hat
sich nun mal kurz hinter den Wolken verzogen. Als wir das Plateau
verlassen, wird aber auch schon wieder das Wetter besser und der Wind
verzieht sich.
Da sich ein paar Läufer in ihrem Tempo nicht zügeln können, hat sich das
Feld nun doch ganz schön auseinander gezogen. der zweite Verpflegungspunkt
führt uns aber wieder zusammen. Die Vorderen sind nun aber vom Warten
ausgekühlt und so lassen wir sie als Vorhut von dannen ziehen, während wir
Nachzügler uns erst einmal stärken. |
Das Hauptfeld. Die Vorhut hat uns vor kurzem
verlassen |
Bald laufen wir in einen schönen Wald rein. Da es abwärts
geht, können wir es mal so richtig schön laufen lassen. Dabei schauen uns
die vielen Reiter, die hier sonst mit ihren Rössern alleine unterwegs
sind, ganz erstaunt an. Was ist denn heute nur los?
Ja die Marathonläufer haben heute auch ihren Auslauf bekommen!
Hinter dem schönen Waldschloss Callenberg erreichen wir
schließlich den nächsten Verpflegungspunkt.
Wir haben nun bereits Coburg zur Hälfte umrundet und der Tat die
Halbmarathonmarkierung folgt kurz dahinter. Zur Feier des Tages stellen
wir uns alle zu einer Gruppenaufnahme auf: |
Das obligatorische Gruppenfoto bei der Halbmarathonmarke |
Nach dem Motto "Frisch gethan und nicht gesäumt!
Was im Weg liegt, weggeräumt! " laufen wir nun von Nordwesten
kommend immer tiefer ins Stadtgebiet von Coburg hinein und werden von
einem die Strecke querenden Zug aufgehalten. Das ist gut so, da so das
Läuferfeld wieder zusammengeführt wird.
Aber aus dem Weg räumen müssen wir den Zug nicht. Das erledigt er schon
selbst ...
"Schnell besonnen, nicht geträumt ..." und schön
hätte ich beinahe die hübsche Statue des Dichters
Friedrich
Rückert übersehen, der lange Zeit in Coburg weilte. Jürgen macht mich
darauf aufmerksam: |
Ein Denkmal von
Friedrich Rückert auf unserer Marathonstrecke |
Nach Rückerts Motto "Nach der Reise kommt das Ziel"
lassen wir sein Denkmal links liegen und steuern die nächste
Verpflegungsstelle in der Innenstadt an.
Über uns "droht" oder thront schon die Veste Coburg und viele von uns
sagen sich "Was da müssen wir hinauf?"
Aber bevor diese Drohung Realität wird laufen wir erst einmal durch den
Hofgarten am schönen Schloss Ehrenbürg vorbei. Dahinter führt uns
ein lang angezogener mäßig ansteigender Weg durch den herrlichen Hofgarten
zur Veste hoch. |
Das Schloss |
Im Hofgarten |
Wieder einmal zieht sich das Feld auseinander, da es nun
ganz schön lange in die Höhe geht. Ich genieße aber den herrlichen
Hofgarten und als wir dann schließlich oben sind den schönen Ausblick
hinunter ins Tal und auf die Stadt Coburg, die nun tief unter uns liegt.
Besonders schön ist dabei der Blick zurück zur Veste: |
|
Nachdem wir die Passhöhe erreicht haben geht es die
nächsten Kilometer bis nach Lützelbuch großteils wieder bergab. So fällt
in den frühen 30 - er Kilometern uns das Läuferleben leicht: |
|
Nach 33 Kilometern Strecke erreichen wir in Lützelbuch
wieder den Ausgangspunkt der Strecke und das Ende der großen Runde. Um die
Marathondistanz zu vollenden, werden wir nun noch eine 9 Kilometer lange
Runde durch den schönen Coburger Forst im Osten Coburgs laufen.
Da einige wie geplant nach 33 Kilometern aussteigen, haben sich nun unsere
Reihen etwas gelichtet.
Auf dem ersten Kilometer kommen uns schon zwei Läufer der Vorhut
entgegengelaufen. Meinem Namensvetter Thomas gefällt es heute so gut, dass
er sich wieder bei uns anschließt und so heute gleich den ersten Coburger
Winter-Ultra statt Wintermarathon läuft.
Nach einer ebenfalls gewellten Runde durch den schönen Forst sind wir fast
traurig als wir nach so einem schönen Lauf schließlich nach 42 Kilometern
im Ziel in Lützelbuch eintreffen: |
Noch eine Rechtskurve und schon ist das Ziel erreicht. |
Die Nettozeit - also ohne die Pausen mit gerechnet -
beträgt 4:40. Bei der Schwere der Strecke war das für alle eine tolle
Leistung!
Aber was noch wichtiger ist:
Uns hat es allen so gut gefallen, dass wir diese Veranstaltung im Januar
2006 wieder aufleben lassen wollen.
:-) Wir freuen uns schon alle drauf! Wir laden alle Interessenten herzlich
dazu ein! |
Zutaten zum „Coburg-Marathon-Riegel“
Butter, Zucker, Honig, Sahne, Glukose, Sonnenblumenkerne,
Sultaninen, Walnüsse, Sesam, Leinsaat, Haferflocken, Kuvertüre
Hersteller und einzige Bezugsquelle ist die Bäckerei
Frank Weber, Lützelbucher Str. 17, 96450 Coburg, Tel. 09561 18735
|
Der leckere
hausgemachte Coburg - Marathon - Riegel |