Teil 6 – Hatschi! - Mai bis Juni
Die Idee, die 100 KM von Biel zu laufen, kam mir in der Euphorie nach
meiner Teilnahme beim Rennsteiglauf 2003. Meine Vorbereitung geht nun in
die Endphase. Die letzten Meter der Vorbereitung stehen an.
Staffellauf – Hersbrucker Schweiz – Fränk. Schweiz?
Heute sollte unser Staffellauf durch die Fränk. Schweiz folgen, wo ich 80
KM an einem Tag laufen wollte. Verteilt auf ca. 4 Etappen a 20 KM. Es
sollte beim Wollen bleiben. Erst einmal mussten wir den Staffellauf
mangels Teilnehmer absagen. Das hieß für mich, ein Alternativprogramm muss
her. Manfred nutzte kurzerhand das verlängerte Wochenende um ins sonnige
Kärnten abzutauchen. Bei dem Sauwetter kein Wunder. Ich hatte mir auch
schon ein schönes Programm zurechtgelegt. 60 + 20. Klingt doch schon mal
gut, oder? Mit dem Auto nach Großenseebach fahren. Von dort aus über
Hesselberg nach Röttenbach, weiter nach Neuhaus und zurück nach Röttenbach
laufen. Dann weiter über Hemhofen die B470 entlang nach Forchheim, am
Kanal weiter bis zum Bezirkskrankenhaus. „Genau, dort warten die Männer in
den weißen Westen auf Dich! Ab in die Zelle mit Dir!“, O-Ton meiner Frau.
Durch die Mönau über Unter-, Mittel- und Obermembach nach Großenseebach
zurück zum Auto. Etappe 1 – 60 km. Kurz erfrischen, evtl. andere Klamotten
und Schuhe anziehen. Essen und Trinken. Weiter über den Schneckenberg (als
harte Belastung bei KM 65 wegen der Steigung) und die Hochstraße wollte
ich über Reuth zurück. Etappe 2 – 21 km.
Die letzten Tests für Biel standen an. Verschiedene Power Bar-Riegel hatte
ich mir besorgt. Verpflegungspunkte auf der Strecke markiert, an denen ich
Wasser und Proviant bereitstellen wollte. Nach den 60 km wollte ich es mal
mit einem Käsebrot probieren. Wie wirkt sich das alles auf mein Befinden
und somit aufs Lauftempo aus? Es sollte einfach die Generalprobe
schlechthin sein. Doch abends an Himmelfahrt begann es mit einem
Niesanfall, der aus heiterem Himmel kam. In den nächsten 2 Stunden waren
ruck zuck zwei Packungen Taschentücher aufgebraucht. Ich ahnte schon
schreckliches, was sich am nächsten Morgen bestätigte. Beim Aufstehen
wurde mir erst einmal schwindelig. Also tatsächlich, mich hatte ein Virus
gepackt. Alle üblichen Begleiterscheinungen, wie Fieber etc., stellten
sich im Laufe des Tages ein. Hatschi, hatschi, schneuz!
Kommt Dir ein Schmerz, so halte still,
und frage, was er von Dir will. Emanuel Geibel
Die Anstrengungen der letzten Wochen haben also ihre Spuren hinterlassen!
Es bleibt Zeit für Lektüre. Natürlich zum Lieblingsthema. Und hier steht
es Schwarz auf Weiß: „Im Leistungssport ist es zum Normalzustand geworden,
dass das leicht überlastete Immunsystem zu sechs Erkältungen pro Jahr und
mehr führt.“ Zitat Ende. Da bin ich ja noch gut bedient mit zweimal pro
Jahr. Jetzt heißt es gesund werden und richtig regenerieren! Hatschi!
Have a good rest!
Jochen Brosig vom
Langstreckenteam Großenseebach
Röttenbach, den 27. Mai 2006
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