Das Starterfeld zieht schnell von dannen. Nur Mathias
hat aus irgendeinem Grund den Start verpasst. Na egal. Er sieht es ähnlich
locker wie ich und nimmt dann allerdings schon etwas schneller als ich die
Verfolgung auf. |
Hinteres Starterfeld beim 17. Immenstädter Gebirgsmarathon |
Mathias hat den Startschuss "verschlafen" |
Ich habe mich heute dafür entschieden einen lockeren
Wellnesslauf zu laufen, da ich
kommendes Wochenende 90 Kilometer am Frankenweg laufen will. Außerdem
geht es die ersten 1,5 km sehr steil etwa 200 Höhenmeter bergab. Ich habe
keine Lust mir Gelenke und Knochen übermäßig zu prellen. Die anderen
Läufer sehen das anscheinend etwas anders, da ich nach kürzester Zeit nur
noch mit zwei Walkern zusammen bin. |
Schon sind alle Läufer weg. |
Na, wenn schon keine Läufer mehr da sind, dann mach ich
halt ein Foto von den Walkern. |
Nur noch diese beiden Walker Heike und Peter sind hinter mir |
Die beiden erkennen richtig, dass ich es nicht so eilig
habe. Da ich aber vorsichtig bergab laufe und nicht gehe, lass ich
sie bald hinter mir. Ich tauche nun ganz auf mich allein gestellt in eine schöne
und liebliche Bergwelt
ein. Dabei genieße ich die herrliche Ruhe, das satte Grün des Waldes und der
Bergwiesen. Zwischendurch sehe ich auch ein Marterl und einen schönen, wenn
auch künstlichen Wasserfall. |
Kruzifix am Streckenrand |
Künstlicher Wasserfall am Streckenrand |
Mittlerweile geht es auf einem Fahrweg bergan. Bei
einem der steileren Abschnitte sehe ich einen einsamen
Läufer vor mir. Das kann doch nur Bernhard sein! Wer läuft heute schon sonst
mit dunkler Mütze, obwohl es doch gar nicht so kalt ist.
Als es noch steiler wird, hole ich ihn endlich ein. Ich habe zwar
schon etwas meinen Laufrhythmus gefunden und sollte eigentlich an ihn
vorbei ziehen, aber so einen interessanten Gesprächspartner kann und darf
man einfach nicht links liegen lassen. So entspannt sich ein interessantes
Gespräch. Bernhard kann mir viel von seinen abenteuerlichen Läufen rund um
die ganze Welt erzählen. Zu seinen bereits gefinishten Läufen gehören
illustre Laufhämmer wie z.B. der
Grand Raid von La Réunion
oder der ultraheiße Bad Water Ultra.
Zuletzt erfror er fast bei eisigem Wind beim
Laugavegur Ultramarathon auf Island. |
Beim ersten großen Anstieg habe ich die Ultralegende Bernhard Sesterheim
eingeholt |
Bernhard ist so nett und macht auch von mir ein Foto |
Wir marschieren zwar hier gemütlich den Berg hoch, aber
so richtig werden wir erst durch einen Bagger bei seinen Forstarbeiten
ausgebremst. Er muss gerade jetzt mitten auf unserem Weg zwei riesige Baumstämme bewegen.
Da kommen wir einfach nicht dran vorbei. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als
geduldig zu warten bis wieder eine enge Lücke frei wird. Den Tagessieg
können wir uns nun schon mal endgültig abschminken.
Spaß beiseite, so wird
es für uns schwer werden noch einmal Anschluss ans hintere Feld zu
finden, selbst wenn wir am Rückweg doch noch etwas das Tempo anziehen. Die
Konkurrenz bei diesen Lauf ist ohnehin viel zu stark. Da gibt es wohl keinen
im Starterfeld, der nicht schon mehrere Ultras oder wenigstens ein paar
Bergmarathons gelaufen ist. Hier sind regelrechte Marathongurus auf der
Strecke. |
Das ist der Grund warum Bernhard und ich später so spät ins Ziel kommen.
Hier geht es einfach nicht weiter! |
Nach einem letzten steilen Anstieg fällt die
Mittelbergalm in unsere Gesichtsfeld. Also dürfte die erste Passhöhe in
1370 Meter Höhe bald erreicht sein. |
Die 1368 m hoch gelegene Mittelbergalpe kommt in Sicht |
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