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Die Rache der Socke „L“ - Der Halbmarathon in Katzwang
Ich ahnte es schon immer, es gibt eine kryptische Verbindung von Dingen
und Menschen. Wahrscheinlich entscheiden ganz allein die Dinge, ob sie dem
Menschen positiv zugetan sind oder nicht. (Murphy´s
Law) Sei es der Autoschlüssel oder das Telefon, dass nicht mehr dort
liegt, wo es liegen soll. Jeder hat da so seine besonderen Dinge, die sich
seinem Zugriff entwinden. Bei mir sind es die Socken. Als Paar in die
Waschmaschine geworfen, wird auf unerklärliche Weise eine Singlesocke
daraus. Im Körbchen gesammelt, war sogar ab und zu eine undurchschaubare
Art der Partnerzusammenführung zu beobachten.
So war bis letzten Sonntag alles in Ordnung. Genau bis ausgerechnet eine
Vertreterin meines Lieblings-Laufsockenpaars nach dem entscheidenden
Trainingslauf für Biel verschwand. Die mit dem eingewebten „L“ oberhalb
der linken, großen Zehe. Atmungsaktiv, superkomfortabel und von mir bei
Wettkämpfen immer wieder gern getragen. Zwar schon etwas in die Jahre
gekommen, mit einem kleinen Loch darin, aber wir zwei hatten schon viele
erfolgreiche Läufe zusammen erlebt. Vom schnellen Zehner bis zum
Supermarathon am Rennsteig. Wie jeder Laufschuh erzählt jede Socke ihre
eigene Geschichte.
Nach längerer Warterei auf die nächsten Waschgänge und erfolglosen Suchen
durch den gesamten Haushalt stand es fest: Socke „L“ blieb verschwunden.
O.K. muss es eben „unten ohne“ in Katzwang gehen. Ich bin in Katzwang
heuer zum 5. Mal dabei, also ein kleines Jubiläum. Für Biel am Freitag
hätte es nicht gereicht, aber ein Fünftel Biel ist doch auch o.k., denke
ich mir. Heute geht es ruhiger zu als sonst. Wahrscheinlich wegen der WM,
Bergkirchweih, diverser Grillfeten oder Hochzeitsfeiern. Es ist das erste
Wochenende mit hochsommerlichen Temperaturen dieses Jahr. 170 Teilnehmer
am Start, schon 18 Grad, blauer Himmel, oh je das wird heiß. Das
Team-Bittel ist auch da. „Grüß Dich Erwin, was sagen heute Deine Beine?
Langsam oder schnell?“ - „Langsam!“ -„Ach so, Du bist ja heute der
Fahnenträger!“ Erwin läuft anlässlich der WM mit der Deutschlandfahne.
Pünktlich um 9.00 Uhr wird gestartet. |
Zieleinlauf beim Katzwang Halbmarathon -
Erwin winkt mit der
Deutschlandflagge Brigitte ins Ziel |
Katzwang beginnt immer mit einem steilen Anstieg: also vorsichtig angehen.
Vor mir ein paar ganz schnelle. Ich merke schon auf den ersten Metern,
dass ich heute mit den Platzierungen nichts zu tun habe. Dann wird es eben
ein schöner Fun-Run. Ich will aber Helmut und Ralf in der
Mannschaftswertung unterstützen. Unsere Damen sind auch stark vertreten
mit Brigitte, Walburga, Olga, Uschi und Elisabeth. Ich suche den Schatten
und mache mich an jeder Getränkestation ausgiebig nass. „Den kenn´ ich,
der trinkt nichts, der badet nur!“, höre ich eine Helferin schon von
weitem.
Auf dem Rückweg geht es wieder die 2 km am Rhein-Main-Donau-Kanal entlang.
Bei dem Wetter heute eine echte Prüfung, die Sonne brennt runter und
Gegenwind. Ein paar Links- und Rechtskurven und bergab geht’s ins Ziel am
Sportplatz. Zum Abschluss auf dem Rasen noch ein bisschen Barfuss laufen,
das tut gut.
Übrigens, die Geschichte mit der Socke wird noch ein Happy End haben.
Demnächst am Läufergeburtstag. Aus gut unterrichteter Quelle (Läuferfrau)
habe ich erfahren, dass sie als Handspielpuppe und harmlos-buntes
Sockenmonster mit Wuschelwollhaaren und von Kinderhand aufgenähten
Knopfaugen zurückkehren wird. Um Rache zu üben an dem der sie, die Socke
„L“, seit Jahren mit Füßen tritt, wird sie knapp unterhalb des roten
eingewebten „L“ eine hämisch-grinsende Filzzunge aus dem Maul strecken.
Run happy!
Jochen Brosig vom
www.langstreckenteam.de
Röttenbach, den 11.Juni 2006 |
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Zum Teil 2 Januar bis Februar 2006 |
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