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22. Marathon du Médoc am 9. September 2006
Marathon du Médoc, Frankreich, Bordeaux, Rotwein, savoir vivre. Für
viele Genussläufer ein kleiner Traum!
Die Anreise
Für mich hat sich der langgehegte Wunsch an diesem doch etwas anderen
Marathon (dem längsten Marathon der Welt – wegen der Schlangenlinien nach
den Weinproben) teilzunehmen durch glückliche Umstände doch noch in diesem
Jahr erfüllt.
Da wir aber von Bamberg
aus ca. 1.350 km bis
Pauillac zu fahren haben, wurde für diesen Marathon mal wieder die
Familie eingespannt. Gut, dass in Bayern die Sommerferien bis zum 13.
September gehen, so konnte die Urlaubsreise im Wohnmobil „zufällig“ Ende
August nach Frankreich geplant werden. Als Zugeständnis an meine Damen
mussten wir aber zuerst an die Côte d’Azur, aber auch das geht vorbei,
wenn man mit dem Mountainbike tolle Halbtagestouren im „Massif
des Maures“ unternehmen konnte, während der Rest der Familie sich in
Monaco oder Nizza tummelte.
Auf der Fahrt von St. Tropez nach Bordeaux war für mich ein weiteres
Highlight der Zwischenstopp in
Avignon. Als die
Familie beschloss noch einen Tag Stadtbummel mit Shopping in der
zauberhaften ehemaligen Stadt der Päpste an der Rhone dranzuhängen, war
für mich klar, den Tag mit einer Rundfahrt über den
Mont Ventoux zu
krönen. Die ca. 60 km und ca. 1.900 Höhenmeter von Bedoin über den Mont
Ventoux (1.907m) zurück nach Bedoin sind ein echtes Erlebnis. Man sieht
Radfahrer aus aller Welt den „Geant du Provence“ bezwingen, hauptsächlich
sind mir jedoch Belgier aufgefallen, welche die gut ausgebaute und bis
über die Baumgrenze (und über die Wolken) führende Straße (mit
Kilometerangabe, Höhe über N.N. und durchschnittliche Steigung) genossen.
Nach einem Besuch bei den Gasteltern unserer Tochter (Schüleraustausch) in
der Partnerstadt Rodez
erreichten wir am Freitag nachmittag Pauillac, ca. 35km nördlich von
Bordeaux auf der Halbinsel zwischen Atlantik und
Gironde
gelegen. |
So nobel wächst ein potentieller Grand Cru im Médoc |
In Pauillac
Pauillac ist das Herz des
Médoc, einer der
bekanntesten Weinanbauregionen der Welt und bietet mit seinem langen
Boulevard an der Gironde ideale Voraussetzungen für einen großzügigen
Start/Zielbereich für einen Marathon mit 8.000 glücklichen Teilnehmern
(längst nicht alle Teilnahmewünsche können erfüllt werden).
Die Beschilderung zum Veranstaltungszentrum in Pauillac war ausreichend,
das Parken war recht entspannt, obwohl wir doch zu einer Stoßzeit, ca.
16.00 Uhr am Tag vor dem Rennen, ankamen.
Am nördlichen Ende des Start/Zielbereiches befindet sich die Sporthalle,
in welcher die Startunterlagen in französischer Gelassenheit ausgegeben
wurden und auf der Grünfläche vor der Halle hatten diverse
Marathonveranstalter ihre Infostände aufgebaut. Eine Läufermesse, wie sie
bei uns bei einer solchen Teilnehmerzahl zu erwarten wäre, gab es
erstaunlicherweise hier nicht. Dafür präsentieren sich zwischen dem
Start/Zielbereich und der Sporthalle einige Chateaux (so heißen hier die
einzelnen Weingüter), welche auch den Marathon mit unterstützen, mit ihren
Spitzenweinen sowie weitere Betriebe mit ihren Köstlichkeiten der Region
aus eigener Produktion, welche auch gerne kostenlos probiert werden
konnten. Auch Austern gab es zu schlurfen, allerdings müssen für ein „Douzaine“
mit einem Glas Weißwein 9,-- Euro veranschlagt werden. |
Startnummernausgabe |
Hier gibt es die 12 Austern für 9 Euro |
Seriensieger Phillipe Remond im Gespräch mit Race Director Hubert
Rocher |
Der Freitagabend
Für den Freitagabend konnte man mit der Anmeldung auch
zwischen zwei Abendveranstaltungen wählen, entweder einer Pasta Party für
18,- Euro direkt in Pauillac oder die etwas vornehmere „Soirée des Mille –
Pâtes“ mit 1.200 Teilnehmern, welche dieses Jahr im Garten des Chateau
Branaire-Ducru, etwa 6km außerhalb der Stadt in einem großen Zelt ab 19.30
Uhr stattfand. Für 35,- Euro gab es Aperitif, ein 5 Gänge Menü plus Cafe
und Wein verschiedener Châteaux, Live Musik, bei welcher zwischen den
einzelnen Gängen ausgiebigst getanzt wurde und zwischen dem dritten und
vierten Gang um kurz nach 22 Uhr ein äußerst beeindruckendes Feuerwerk vor
der Kulisse des Schlosses. Diese Veranstaltung alleine, welche bis nach
Mitternacht andauert, zeigt schon den Charakter des Médoc Marathon. Es
darf gefeiert werden, der tiefrote Wein und das sehr gute Essen genossen
und die Laufzeit am Samstag spielt bei vielen Teilnehmern, welche zumeist
kostümiert laufen, eh keine große Rolle. Für Läufer, welche nicht mit
einem Reiseveranstalter kommen, die ihre Gäste bereits um 21.30 Uhr in die
Hotels noch Bordeaux zurückfahren und damit die halbe Veranstaltung
verpassen, ist diese Form der Einstimmung zum Marathon, auch gemessen am
örtlichen Preisniveau mehr als empfehlenswert. Um ein individuelles
Marathonwochenende zu krönen, bieten diverse Châteaux auch Übernachtungen
in stilvollem Ambiente an, aber auch die touristische Infrastruktur in
Bordeaux oder am Atlantik mit seinen wunderbaren langen Sandstränden und
den Wellen, welche zu Wellenreiten einladen (Kurse werden angeboten),
bieten von Campingplätzen über kleine Hotels und Ferienanlagen für jeden
Geldbeutel etwas an. |
Soirée des Milles- Pâtes, Essen... |
... und Feiern |
Das Feuerwerk |
Der Lauftag
Samstag, gegen 8.30 Uhr fuhren wir mit dem Auto von Norden
kommend nach Pauillac, keine Staus, wieder entspanntes Parken ca. 5 min
vom Start/Zielbereich entfernt (das liegt wohl daran, dass viele
Teilnehmer in weiser Voraussicht mit dem Bus anreisen). Die Sonne scheint,
es wird ein heißer Tag werden. Die LäuferInnen strömten zumeist verkleidet
und bester Laune zum Start. Viele französische Laufvereine machen den
Médoc Marathon zu einem Clubevent und reisen gemeinsam mit dem Bus an und
verkleiden sich nach einem bestimmten Motto. Auch viele Marathonnovizen
sammeln hier ihre ersten Erfahrungen auf der langen Strecke. Im
Startbereich, in welcher keine Blöcke nach Zeiten ausgewiesen waren,
sammelten sich langsam die Läufer. Was sollten Sie sonst auch tun, ich
sah, außer versteckt hinter Abzäunungen auch keine Toiletten, an welcher
man sich noch für einen Plausch hätte anstellen können. Ob die 8.000
Läufer in Frankreich einen Trick kennen, um auf die Dixiprozession
verzichten zu können? Wer wollte, konnte auch noch seinen Kleiderbeutel
abgeben, nach der Größe des Zeltes hierfür zu urteilen, tat dies jedoch
fast keiner, da auch die daneben in drei Containern untergebrachten
jeweils 3 Duschen keinen erhöhten Genuss versprachen. |
Buntes Starterfeld |
Bonne course |
Wer läuft noch mit? |
Aha! |
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