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Die "Todesgefahr" durch die Forstarbeiten ignorieren wir und vertrauen
aufs Gi`s Verhandlungsgeschick. Ein Wink zum Kontrollposten bei km 31
und hinab geht’s zur Brandner Alm am Fuße der Hörndlwand.
Die Hörndlwand ist erreicht. Für die anstrengenden 500 Höhenmeter werde
ich durch einen herrlichen Blick auf die umliegende Bergwelt
entschädigt. Im Hintergrund strahlt schneebedeckt der Großvenediger, 5
Minuten Zeit zum Genießen müssen sein.
Und dann geht’s schon wieder hinab auf sehr steilem und rutschigem
Terrain zur 2. Verpflegung bei km 40. Als ich die erreiche, zeigt meine
Uhr schon 6 Stunden Laufzeit... und das für einen knappen Marathon.
Die Verpflegung am Röthelmoosbrunnen lässt keine Wünsche übrig. Ich
koste von allem etwas, esse aber insgesamt eher wenig, eine gute
Strategie, wie ich am Abend feststellen werde.
Der weitere Weg, den ich nun zusammen mit Jürgen Schoch angehe, ist
angenehm zu laufen. Ein mäßig ansteigender breiter Fahrweg macht das
Laufen bequem. Ein Mountainbiker überholt uns und setzt sich vor uns.
Der Weg wird steiler, dem Mountainbiker gelingt es nicht, uns
abzuschütteln. Wir haben Lust, ihn wieder zu überholen, lassen aber
angesichts des noch weiten Weges davon ab.
Wir überqueren den Hochsattel und erreichen die Hinteralm. Hier besteht
die Möglichkeit, auf 66 km zu verkürzen. Ich fühle mich gut, also geht’s
weiter.
Die kommenden Kilometer sind unspektakulär, auf leicht abfallendem
Forstweg gewinnen wir Kilometer um Kilometer und erreichen die
Verpflegung in Kohlstatt (km 54), eine willkommene Abwechslung.
Die zweite steile Skipiste wartet auf uns, Birgit Bruder, die wir auf
dem Weg bergab hinter uns gelassen hatten, ist mittlerweile wieder an
uns vorbei. Wir holen sie wieder ein und laufen bis km 75 nun zu dritt.
Birgit wird später als Siegerin der Damenkonkurrenz nur wenige Minuten
nach mir ins Ziel kommen.
Bis km 75 haben wir nun einen meist einfach zu laufenden und auch sonst
unspektakulären Weg vor uns. An der Verpflegung in Egg habe ich mir
frische Socken und ein neues Paar Laufschuhe deponiert. Doch mein Beutel
ist nirgendwo aufzufinden. Entsprechend niedergeschlagen laufe ich
weiter und stelle nach ca. 300 Metern fest, dass ich meine Laufbrille
liegen gelassen habe. 600 Zusatzmeter warten auf mich. Sie wiegen bei km
75 doppelt schwer, entsprechend geknickt mache ich mich deshalb an den
Aufstieg (900 Höhenmeter) zum Hochfelln, mit 1674 Metern das Dach der
heutigen Strecke.
Oben angekommen entdecke ich meinen vorhin vermissten
Verpflegungsbeutel. Mit frischen Schuhen kann ich nur die letzten 15 km
in Angriff nehmen, eine Wonne für die Füße.
Doch vorher nehme ich noch einen Runduzblick vom Hochfelln, einem der
schönsten Aussichtsberge der Umgebung. |
km 31, wir erreichen die Kontrollstelle auf dem Unternberg |
Noch am Vortag war hier die Strecke gesperrt, wir können zum Glück
gefahrlos passieren |
Alpine, schmale Wege am Hang entlang |
Steiler und anstrengender Anstieg zur Hörndlwand |
Doch der wunderschöne Blick auf den Großvenediger entschädigt für alle
Mühen! |
Km 37 nach 5 Stunden erreicht, „nur“ noch 3 km bis zur nächsten
Verpflegung, ich werde 45 Minuten dafür brauchen |
Verpflegung an der Röthelmoos-Alm, Wir tanken Energie - Das „Buffet“
lässt keine Läuferwünsche offen |
Wir erreichen die Hochsattelscharte, unseren nächsten „Gipfel“ |
Durch ungemähte Wiesen geht’s von der Verpflegung in Kohlstatt (km 54)
hoch zur Mittelstation des Hochfelln; 8 Stunden sind absolviert |
Nach zehn Stunden doch sind erst 2/3 absolviert, aber ich liege gut in
der Zeit; im Hintergrund die spätere Siegerin der Damenkonkurrenz,
Birgit Bruder |
Auf wunderbaren Wegen geht’s genau Richtung Ziel in Ruhpolding (im
Hintergrund), doch kurz vorher werden wir Abbiegen zum Anstieg auf den
Hochfelln |
Km 75 in Egg: ich bin da, nur mein Versorgungsbeutel nicht; zu allem
Überfluss lasse ich auch noch meine Brille liegen |
Während Jürgen Schoch dem Gipfel entgegen strebt, kehre ich um, um meine
Brille zu holen. Zusatzmeter, die weh tun |
Der Hochfelln ist erreicht, unsere Gesichter sind von den Strapazen
gezeichnet. Aber mir geht es gut, denn mein in Egg vermisster Beutel
liegt hier auf dem Gipfel |
Selbst die Aussicht auf den „Schicksalsberg“ Watzmann kann unsere
Schmerzen nicht lindern |
<== Teil 2 |
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