Einleitung
Sechs Berge rauf und sechs Berge runter laufen und
das hin und zurück, also insgesamt 12 mal rauf und 12 mal runter - wer so
verrückt ist und das einmal versuchen möchte, muss unbedingt beim
Gebirgsmarathon Immenstadt mitlaufen, weil er da voll auf seine Kosten
kommt!
Die Anstiege summieren sich auf den gut 42 Kilometern Laufstrecke auf
gut und gerne 2500 Höhenmeter, die man nicht nur rauf sondern auf zum
großen Teil anspruchsvollen Steigen auch wieder runter laufen muss.
Erfahrung beim Laufen im Hochgebirge, eine gute Kondition und Trittsicherheit
sind daher wichtige Voraussetzungen, um den hohen Ansprüchen dieses
Laufes zu genügen. Das spiegelt sich auch in den
Teilnehmerzahlen dieses familiären Laufes wieder. Willi Hiemer und sein
kleines nettes Organisationsteam trugen diesen anspruchsvollen Lauf zwar
nun schon zum 18. Mal aus, aber erst bei dieser Auflage erreichten sie
bei den Teilnehmerzahlen erstmals die Hundertergrenze. |
Der Tag zuvor
Wir - meine Schwester Petra, Sven, Heidi und Manfred
- reisen schon am Vortag an und übernachten im
Hotel Krone in Immenstadt
- Stein. Da wir zeitig ankommen, wollen wir die Umgebung auf
einer kleinen Wanderung zur Ruine Rothenfels erkunden. |
Wanderung am Vortag. Vorne Manfred und Heidi. dahinter Petra |
Dabei stoßen wir auf die Alpe Rothenfels, die so urig
und einladend ist, dass wir dort einkehren. |
Einkehr in der Alpe Rothenfels |
Hinter der Alpe öffnet sich ein schöner Ausblick auf
die morgige Laufstrecke vom Mittagberg, über das Steigbachtal bis zum
Stuiben, ab dem wir auf der
Nagelfluhkette
laufen werden. |
Blick auf Mittagberg
links und das Steigbachtal, wo wir morgen laufen werden. Rechts im
Hintergrund der Stuiben,
wo wir dann am Grat die
Nagelfluhkette
erreichen. |
Kleines Abenteuer zur Einstimmung am Vortag
Die Ruine Rothenfels dahinter ist dann eher
enttäuschend.
Da wir unsere Kräfte für morgen sparen wollen suchen wir beim Rückweg
die Abkürzung über eine Skiloipe, wo man sicher im Winter gut langlaufen
kann. Im Sommer wandern wir aber ins Verderben. Auf der Loipe finden
sich keine Markierungen und Weidezäune blockieren den nicht vorhandenen
Weg. So kämpfen wir uns durch Sumpfwiesen und üben uns im Hindernislauf
über und unter Stacheldrahtzäune hindurch. Sicher eine gute Übung für
den morgigen Lauf!
Da ich bei diesen Sumpfwiesen
auch mit Schuhen nasse Füße bekomme, ziehe ich sie aus und wandere
barfuss weiter. Dabei entdecke ich eine große Matschpfütze, in die ich
mit der Freude eines kleines Kindes rein springe. So eine Gaudi hatte
ich schon seit Kindheitstagen nicht mehr!
Nach einer abenteuerlichen Wanderung entdecken wir wieder feste Wege,
die uns zurück zum Hotel führen.
Nach einem guten Abendessen mit einem abenteuerlichen Auftakt zuvor
legen wir uns zu Bett und träumen bereits vom großen morgigen
Laufabenteuer. |
Der große Lauftag
Das Morgenwetter ist gegenüber dem trüben Tag zuvor
wie ausgewechselt. Als ich aus dem Hotelzimmer herausschaue,
brechen bereits die ersten Sonnenstrahlen durch den Morgennebel. Der
Wetterbericht hatte recht: Das wird heute ein wunderschöner Tag!
Nach einem üppigen Frühstück vor einem anstrengenden Lauf, fahren wir die
drei oder vier Kilometer zur Talstation der Mittagbergbahn, wo wir die
Startnummern abholen, zahlreiche Laufbekannte treffen und danach mit der
Sesselbahn kostenlos zur Mittelstation hochfahren. |
Startnummernausgabe an der Talstation der
Mittagbergbahn |
Wir fahren nun mit der Mittagbergbahn
bis zur Mittelstation hoch, wo der Start ist. |
Dabei lassen wir den Morgennebel unter uns und fahren der Sonne entgegen. |
Blick auf Immenstadt,
das noch vom Morgennebel verdeckt ist. |
Bei der Mittelstation werden wir starten. Aber bevor
es so weit ist, schauen wir uns um, welche bekannten Gesichter wir
entdecken können. Wer schon ein paar Bergläufe gelaufen ist, wird dabei
sicher fündig werden.
So entdecke ich Bernd Sesterheim, mit dem ich
beim Vorjahreslauf
so lange gemeinsam lief. Da wir dabei beide das Feld abschlossen,
scherze ich "wir sind die beiden Letzten vom letzten Jahr". |
Mit Startnummer 104 Bernd, mit dem ich
letztes Jahr lange
zusammen lief |
Vorne Veranstaltungspräsident Willi Hiemer mit seinem legendären Megaphon.
Sowohl Willi als auch sein Megaphon besitzen in der Allgäuer
Berglaufszene bereits Kultstatus. |
Das Starterfeld fiebert schon dem Startschuss zum 18. Immenstädter
Gebirgsmarathon entgegen. |
Sven der Co-Fotograf, Thomas der Autor, Heidi |
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