Dahinter folgen wir bei herrlich sonnigem Wetter und
wunderbarer Landschaft dem Flusstal Richtung
Lauterbrunnen. Dabei
wechseln sich Anstiege mit flacheren Abschnitten ab. Diese Abwechslung
macht Spaß und so kommt bei mir eine gute Laufstimmung auf. Gerade bei
den Bergpassagen können Petra und ich immer wieder andere Läufer
überholen. |
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Lauterbrunnen begrüßt seine Läufer mit Elan: Tausende
Zuschauer mit bunten Plakaten und überdimensionierten Kuhglocken,
Musikkapellen in fantasievoller Bekleidung, dazu der 300 Meter hohe
Staubbachfall.
Was will das Herz und die Seele des Marathonläufers mehr begehren? |
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Petra und ich passieren die Halbmarathonmarke nach 2:06
Stunden. Somit bin ich etwa 5 Minuten schneller
als im Vorjahr. Damals lief ich eine Endzeit von 5:47. Wird das mit
Sub 5:30 noch klappen? Ich befürchte wohl eher nicht. Aber was soll's
entscheiden ist doch der Laufspaß bei der ganzen Sache! |
Petra fasst Getränke |
In der Ferne hören wir in einer grandiosen Bergwelt
fremde karibische Klänge. In der Tat spielt uns eine
Steelband
Calypso
auf. Rhythmisch mit den Hüften schwingend laufen Petra und ich dran
vorbei. |
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Dahinter geht es erst einmal bergab. Plötzlich fühlt
sich Petra nicht mehr so gut. Ihr Magen rebelliert. In stillem
Einverständnis trennen wir uns.
Vor dem Anstieg zur brutalen und legendären Wand nach Wengen hoch, begrüßt uns nach 25 Kilometern
Laufstrecke erst noch einmal ein "Großes Marathonfestival". |
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Nach Festivalstimmung und einer letzten Verpflegung
wagen wir uns in den Anstieg der legendärer Wand nach Wengen hoch. Jetzt
heißt es Atem fassen vor der wohl größten Herausforderung auf der ganzen
Strecke. Auf den nächsten 2 Kilometern sind über 400 Höhenmeter zu
überwinden, was einen durchschnittlichen Anstieg von über 20 % bedeutet.
Das ganze wäre an sich schon schlimm genug, aber da wir auf den zurück
liegenden 25,5 km mit gerade mal knapp 300 Höhenmetern nur so was wie
einen Laufrhythmus im Flachlandlauf gefunden haben, tut sich der Körper
hier sehr oft schwer den neuen ganz anders gearteten Rhythmus zu finden.
Wer nun zu schnell in die Wand reinläuft oder auch nur reingeht, läuft
förmlich gegen eine Betonwand. |
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Bei meinem fünften Erklimmung der Wengener Wand, hat
sie für mich die früheren Schrecken verloren. Ich weiß halt, was
auf mich zukommt und wie ich bedächtig sie erst einmal angehen muss. Außerdem stelle ich mir
geistig die viel schlimmeren Anstiege beim
Immenstädter
Gebirgsmarathon vor Augen. Solche Vergleiche tun mir psychisch gut
und lassen die heutigen Anstrengungen schnell vergessen. |
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