Trotz zügigem Gehens und eines taktischen Boxenstopps in der Toilette
einer Kneipe am Weg war es bereits 9.40Uhr als wir den Startblock rot
erreicht hatten. Ich musste allerdings zum Block grün, der ca. 1km
weiter entfernt lag. Ich gab meiner Tochter meinen Kleiderbeutel zur
Abgabe und sauste im Laufschritt los. Als ich den Startblock grün
erreichte, war keiner mehr da! Ich musste lachen, so was ist mir noch
nie passiert. Ein Citymarathon mit 36.000 Teilnehmern und ich habe einen
Exklusivstart! Vor dem Durchlaufen des Starttores wollte ich noch ein
Foto machen und rutschte auf dem nassen Rasen aus. Ein toller Auftakt! |
Mein ganz exklusiver Start |
Ich lief über die Startmatte und achtete nicht genau auf die Zeit, meine
Stoppuhr lasse ich auch schon seit Jahren nicht mehr mitlaufen und so
tigerte ich dem entschwundenen Läuferfeld unter tollem Applaus der
Zuschauer hinterher.
Nach ungefähr einem Kilometer fing ich an die ersten Läufer zu überholen
und nach knapp 1,5km fädelten sich von rechts die letzten Läufer des
Startblockes blau in unsere Truppe ein. An ein Laufen im eigenen Tempo
war nicht mehr zu denken, die Läuferschar und die teilweise engen
Straßenverhältnisse erlaubten dies nicht.
Also ausweichen auf Bürgersteige, Rasen, etc. um noch einigermaßen
zügig laufen zu können. Ich hatte ja nicht vor eine neue persönliche
Bestzeit zu laufen, aber eine „Mädchenzeit“ von über 4Std wollte ich
auch nicht benötigen. Nach einem kurzen Plausch mit einem
südafrikanischen Läufer kamen von links nach ungefähr 4km nun auch die
Läufer des Startblocks rot dazu. Aus unseren Reihen hörte man „blue“
Rufe, um den Roten wohl zu sagen wo sie jetzt gelandet sind. |
Startblock grün trifft sich mit rot |
Ausbruch in Reih und Glied ... |
... zum Austreten |
Gegenverkehr gibt es teilweise auch |
Startblock grün und blau trifft rot |
Es war sonnig und windstill, wir hatten ca. 20 Grad und
der Veranstalter hatte wegen der prognostizierten Wärme mit Wasser
bestens vorgesorgt. Alle 1,5km gab es 1/4Liter Flaschen Vittel, welche
von den Helfern bereits aufgeschraubt waren über jeweils eine Länge von
bestimmt 100m, teilweise auf beiden Straßenseiten, gereicht. Das war
super, etwas davon trinken, den Rest verteilt bis zur nächsten
Versorgung immer schön über den Kopf laufen lassen. So kann man in der
Wärme gut laufen! Es erinnerte mich sehr an meine vielen Ultraläufe in
Südafrika, wo es kleine Wasserbeutel gab, die man auch vorzüglich
mittragen konnte. Horror waren allerdings die ganzen Wasserbomben. Die
von den Läufern nicht ausgetrunkenen Flaschen flogen im hohen Bogen über
uns hinweg Richtung Straßenrand und bildeten dort richtige zu
durchlaufende Müllhalden. |
Queen’s House (gegenüber maritimen Museum mit Greenwich Time) |
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Welch herrlicher Apriltag! |
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