Spreewald-Marathon am 22.04.07
Begonnen hat es entspannt in einem wunderschönen Hotel direkt am
Start, einem netten Abendessen mit Freunden. Vorher war ich noch 6 km
traben im wunderschönen Spreewald und habe ein wenig bedauert, dass ich
nicht gleich 42 km laufen kann. Es war ein schöner Abend, wunderbare
Natur und schön ruhig auf dem Radweg. Das war schon mal eine schöne
Einstimmung. Dann habe ich nach einem Glas Rotwein richtig gut
geschlafen, scheinbar war ich nicht aufgeregt genug. Am Morgen dann ein
schönes Frühstück und schweren Herzens das tolle Angebot des Koches, uns
eine leckere Eierspeise zubereiten zu wollen abgelehnt.
Dann sind wir ein Stück spazieren gegangen, der Start sollte ja erst
10.30 sein. Bekannte getroffen und wieder zurück ins Hotel.Wir sind dann
noch ein kleines Stück getrabt aber nur ganz kurz.
Kleidung wählen war gar nicht so leicht. Es war schon recht warm, ich
habe aber trotzdem unters Singlet noch ein kurzärmeliges Laufshirt
gezogen, damit es nicht scheuert unter den Armen.
Dann haben wir uns auf zum Start gemacht. Da laberte jemand tatsächlich
ca. 8 Minuten dummes Zeug, was keiner verstand und die Läufer fingen an
zu klatschen, damit endlich der Startschuss erfolgt. Wir waren schon
über der Zeit.
Ich lief zügig aber nicht zu zügig los. Die Kilometerschilder waren aber
etwas willkürlich gesteckt. 5:11 soll der erste Kilometer sein, so
langsam kam es mir gar nicht vor. Dafür bei Kilometer zwei 9:28. Ist ja
komisch, war doch das gleiche Tempo. Na, egal. Mal sehen, was noch
kommt.
Nach 7 km in 33 Minuten suchte ich mir eine Gruppe. Da lief eine richtig
große Gruppe aus Staßfurt sehr schön gleichmäßig und der Tempomacher
sagte, sie würden nicht unter 5er Schnitt fallen, liefen aber nur HM.
Ich blieb bei ihnen, so musste ich mich bis HM um nichts mehr kümmern.
Und mir ging es sehr gut.
Ungefähr bei HM bekam ich mein Wasser wieder von
Stephan
Freigang, was mich immer sehr stolz macht. Dort hab ich auch das
erste Gel versucht. Ich habe die Erfahrung, dass mein Magen mit Gel und
Wasser sehr zufrieden ist. Bananen geht nicht und Iso hab ich noch nicht
probiert. Dann die zweite Runde. In diesem Jahr war die Strecke eine
andere als in den Vorjahren. Landschaftlich um Längen besser, dafür
anspruchsvoller. Sie ging jetzt teilweise auf Wanderwegen durch den
Spreewald und auch über einige kleine Brücken, was minimale Anstiege zur
Folge hatte. Aber nichts wirklich schweres. Vielleicht aber dadurch
insgesamt doch nicht mehr eine ganz so schnelle Strecke.
Bei Kilometer 31 nahm ich schon mein zweites Gel, mehr hatte ich
nicht mit aber ich hatte das Gefühl, dass ich eines brauchte. Zu diesem
Zeitpunkt war ich auf Rang 4, wie mir Zuschauer mitgeteilt haben. Fand
ich schon ein wenig schade, dass ich wieder mal 4. werden sollte aber
primär wollte ich unter 3:30 laufen und das konnte ich noch schaffen.
Ich war 1:42 bei HM durchgegangen, was natürlich auch wieder mal ein
wenig zu schnell war. Übrigens genauso schnell wie letztes Jahr. Aber
ich fand trotzdem wieder einen Rhythmus. Bei Kilometer 30 war ich bei
2:27, immer noch gut. Dann kamen die schweren letzten Kilometer, ich
hatte nur noch Wasser an den Getränkestellen, es war auch ziemlich warm
inzwischen. (Also, es gab natürlich noch Obst und so und auch Cola, ich
wollte das nur nicht).
Plötzlich ab Kilometer 38 etwa, bekam ich Krämpfe, es zuckte dauernd in
beiden Waden, ich knickte immer leicht weg dabei. Zu dem Zeitpunkt lief
ich auch auf die 3. Frau auf, die gleich danach anfing zu gehen. Und da
hatte ich nur noch den Gedanken, irgendwie einen schonenden Laufschritt
zu finden, möglichst noch flacher als sonst, um die Krämpfe, die immer
wieder kamen in Schach zu halten. Es gelang. Kilometer 41 war rum und
noch genug Zeit. Aber der letzte Kilometer wollte und wollte nicht rum
gehen. Endlich bog ich um die Ecke und sah das Ziel, noch mal alle
Reserven aus dem Körper kratzen, irgendwo werden schon noch welche
versteckt sein - wenns jetzt ne 3:30:03 wird, dann werde ich mich sehr
ärgern, obwohl das ja eigentlich keine Rolle spielen sollte. Und
tatsächlich gelang mir fast eine Punktlandung. Ich hatte ja vorher
rumgeflachst, ich wollte 3:29:59 laufen, 3:29:58 steht auf meiner
Urkunde. Hurra! |
Wir sind dann erstmal ins Hotel zurück, denn im Ziel hatte ich leider mein
Frühstück noch aus dem Gesicht verloren und damit den Zuschauern noch
was geboten! Ich bekam aber dennoch Blumen für Platz 3, wollte aber dann
erstmal weg. Einen Moment im Hotel hinlegen, dann duschen und dann
runter, Siegerehrung. Leider hatten sie es damit diesmal etwas sehr
eilig, sie war schon rum. Etwas bedauerlich, denn auch Platz 2 Damen
hatte es verpasst. Aber für uns beide wurde es dann nachgeholt, in der
AK bin ich gar 1.
Ich bin sehr froh, dass ich das geschafft habe, sehr stolz darauf und
freue mich aber ehrlich gesagt auch darauf, dass ich jetzt erstmal Läufe
vor mir habe, die in moderatem Tempo über die Bühne gehen, weil es nicht
auf Zeiten ankommt. Und morgen erhole ich mich.
Eure Silke |