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Teufelslauf Bad Herrenalb 2007 am 30.9.2007 - Himmlischer
Halbmarathon zum Teufel - Laufbericht von Günter Kromer
Zu den schönsten neuen Wettkampfstrecken, die uns der
aktuelle Laufboom bescherte, gehört ohne Zweifel der Teufelslauf im
Nordschwarzwald. Noch ist dieser anspruchsvolle, aber wunderbare Lauf nur
regional bekannt, obwohl er 2007 bereits zum zweiten Mal ausgetragen wird, aber
er verdient weit größere Beachtung.
Dieses Mal stehe auch ich an einem recht kühlen, aber fast wolkenlosen und
windstillen Sonntagmorgen in
Bad Herrenalb. Es ist
ein kurioser Zufall und hat garantiert nichts mit heimlichen Okkultismus zu tun,
dass ich innerhalb weniger Wochen zwei Halbmarathons laufe, die den Teufel als
Logo haben. Der Inferno-Halbmarathon
war eine spontane Entscheidung gewesen, aber auf den Teufelslauf freue ich mich
schon seit Monaten.
Die Anfahrt zu diesem Kurort ist recht bequem: nur etwa 20 Minuten von der A5,
Ausfahrt Ettlingen oder von der A8, Ausfahrt Karlsbad. Da außer den 21,1
Laufkilometern auch noch eine 12 km Variante mit deutlich weniger Höhenmetern
sowie beide Strecken auch für
Nordic-Walker angeboten werden, steht vor dem Kurhaus ein bunt gemischtes
Volk: von hageren Bergläufern bis zu schwergewichtigen Walkern (natürlich auch
hagere Walker und schwere Läufer). |
Klosterbezirk |
Nach flotter Aufwärmgymnastik dürfen wir das Startfeld auf
der Straße betreten, müssen dann aber doch noch einmal zur Seite, denn ein
verspäteter Linienbus will noch vorbei. Der Busfahrer wird von den Läufern mit
viel Applaus begrüßt.
Dann fällt der Startschuss. Schon kurz darauf laufen wir durch einen Torbogen in
den ehemaligen Klosterbezirk und vorbei an der Ruine einer kleinen Kapelle.
Bereits am Ortsrand bremst die erste Steigung einige Läufer aus. Insgesamt
müssen bei diesem Halbmarathon 768 m Höhenmeter Aufstieg bewältigt werden, etwa
die Hälfte davon auf steilen Pfaden. Der Abstieg beträgt nur 433 Höhenmeter.
Schon nach etwa einem Kilometer trennt sich das Feld. Die 12km zweigen links ab.
Ich laufe dagegen auf einem schönen Weg hinein ins obere Albtal.
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Albtal |
Etwas später zweigt ein Pfad ab, der uns hinab zu einer
Brücke über die hier recht schmale Alb führt. Am anderen Ufer beginnt nun der
Aufstieg, der den Teufelslauf zu einem anspruchsvollen Wettkampf macht. Ein
steiniger Pfad, im unteren Teil teilweise recht feucht, lässt fast jeden Läufer
zum Walker werden. Auf diesem Untergrund muss man konzentriert gehen, den Blick
auf die vielen Steine und Wurzeln richten. Trotzdem bleibt natürlich noch genug
Zeit, die schöne Umgebung zu bewundern. |
Der Aufstieg beginnt |
Bei der Risswasenhütte ist die erste Getränkestation.
Anschließend kommt ein Abschnitt, auf dem man wieder etwas lockerer laufen kann.
Zuerst führt der Aufstieg ein kurzes Stück Asphaltstraße hinauf. Danach kommt
ein längerer Abschnitt auf einem breitem Forstweg, flach, teilweise sogar
abwärts. Dies ist ideal, um den inzwischen recht hohen Puls wieder zu
normalisieren. Dann beginnt übergangslos der härteste Teil des Tages. Am Beginn
eines steilen Single-Trails steht das Warnschild ?Vorsicht Rutschgefahr! |
Kein Scherz
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Bei Regen sollte man dieses unbedingt ernst nehmen. Doch
selbst an einem trocken Tag wie heute muss man nun wirklich aufpassen, dass man
auf dem steinigen, immer steiler aufsteigenden Pfad nicht rutscht oder mit dem
Fuß umknickt. Für routinierte Wanderer kein Problem, für ausschließlich flache
Wege laufende Sportler aber eine Herausforderung. Doch einfache Strecken gibt es
überall, und gerade dieser fast an einen alpinen Wettkampf erinnernde Aufstieg
trägt stark zu dem Reiz dieses großartigen Wettkampfs bei. Hier sollte man seine
Kräfte gut einteilen, denn der Weg wird immer steiler (bis 56% Steigung). Die
Vegetation um uns herum wirkt teilweise noch sehr ursprünglich.
Mühsam, aber glücklich steigen alle aufwärts. Laufen ist inzwischen nahezu
unmöglich. Doch dann, genau am Ende des steilsten Stückes, wechseln wir auf
einen fast ebenen Fahrweg, der erneut den Puls beruhigt. Wer will kann nun eine
Weile ordentlich Gas geben und einige Läufer überholen.
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Steil, aber schön |
Abenteuerpfad |
Doch Achtung: ein weiterer steiler Abschnitt folgt. Besser
beraten ist, wer beim flachen Teil einfach nur locker läuft und die herrliche
Fernsicht auf Murgtal, Rheinebene und in der Ferne vom Dunst fast verborgen
Vogesen und Pfälzer Wald genießt. Vor mir hebt ein Läufer die Arme und gleitet
scheinbar wie ein Adler durch die Schwarzwaldlandschaft.
Wieder folgt ein Stück steiniger Single-Trail, auf dem wieder einige Meter recht
schlammig sind.
Am Streckenrand steht ein Kilometerschild, bei dem sich viele über die Zahl
wundert. Erst ein oder zwei Kilometer später erkennt dann wirklich jeder, dass
hier die Entfernung rückwärts zum Ziel gezählt wird. Psychologisch auf so einer
Strecke eine hervorragende Idee! |
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Aussicht zur Rheinebene
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Wildnis pur
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Auf einem kurzen Asphaltabschnitt vor dem Gasthaus
Teufelsmühle wartet tatsächlich ein ?Teufel auf uns Läufer und treibt uns mit
seiner großen Gabel an. |
Begegnung mit dem Teufel
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