So wie ich das Eschenlainetal erreiche, erreiche ich auch die
erste Verpflegungsstelle, wo es alles gibt, was das Läuferherz begehrt. |
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Nach einer kurzen Rast und einem Smalltalk mit dem
jugendlichen Betreuer der Labestation laufe ich das beschauliche Eschenlainetal
talwärts Richtung Eschenlohe.
Erst kurz vor diesem Ort werden wir unseren langen Anstieg zum Heimgartengipfel
beginnen. Bevor es so weit ist, geht es aber erst mal meist leicht bergab.
Da die Strecke weiterhin auf einem Fahrweg verläuft, kann man hier gut Tempo
machen. Trotzdem gönne ich mir zwischendurch immer wieder die nötige Zeit die
Naturschönheiten am Streckenrand, wie den Anblick zahlreicher Wasserfälle zu
genießen. |
Wasserfälle im Eschenlainetal |
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Plötzlich endet der Fahrweg vor dem Flusslauf der Eschenlaine.
Es ist kein Übergang zu entdecken. Soll ich jetzt die Schwimmflossen auspacken?
Nein, der Wegweiser für uns Läufer weist nach rechts auf einen recht holprigen
und schmalen Pfad. Aha, es geht jetzt schon zum Heimgarten hoch! Da war
ich aber wirklich schnell! Nein, auch das nicht! Ich laufe nur ein kleines Stück
das Seitental hoch und überquere auf einem schmalen Steg den Gebirgsbach des
Seitentals. Dann führt mich der Pfad zum Fahrweg im Eschenlainetal zurück. |
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Hinter der Brücke bemerke ich, dass mir wieder meine Läuferin
wie ein Phantom im Nacken sitzt. Ich sah sie schon lange Zeit nicht mehr und
glaubte sie schon verloren. Aber sie holt wieder auf!
Kurze Zeit später verspüre ich ein unangenehmes Drücken im
Bauch. Auch das noch. So hole ich keinen mehr vor mir ein! Schließlich muss ich
mich in die Büsche verdrücken. Durch diese Zwangspause tauschen ich mit meiner
Läuferin wieder die Reihenfolge. Ab jetzt schließe ich wieder das Läuferfeld ab.
Das kümmert mich aber schnell nicht mehr weiter, da sich das Tal nun immer
wieder in eine Klamm verengt und so die Landschaft immer
abwechslungsreicher und sehenswerter gestaltet. Das lenkt von Sorgen bezüglich
der Platzierung ab. |
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Hinter einen kleinen idyllischen See stürzt die Eschenlaine
tief in eine besonders enge Klamm hinab. Es handelt sich dabei um die Gachen -
Tod - Klamm, wie ich später auf einer Wanderkarte feststelle. |
Hier stürzt das Wasser tief in die Gachen - Tod - Klamm hinab |
Wer hier runter springt findet sicher den Tod! |
Auch unser Weg führt nun steil bergab, so dass ich mit
Schwung bergab laufen kann, während sich entgegenkommende Mountainbiker auf
dieser
bei Radfahrern beliebten Strecke den Berg hoch quälen. Ja, so ähnlich wird
es mir vielleicht auch gehen, wenn ich nachher noch die 1100 Höhenmeter zum
Heimgarten hoch laufen darf!
Aber nun steht erst einmal ein anderes Abenteuer bevor. Auf
Steinblöcken balancierend muss ich eine Flussquerung über die Eschenlaine wagen.
Dennoch komme ich mit viel Glück mit trockenen Füßen am gegenüber liegenden Ufer
an. Dort lege ich eine kurze Pause ein, damit ich genau beobachten kann,
wie einer der Mountainbiker das Problem löst. Er schultert sein Rad und macht es
mir nach ... |
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Kurz dahinter an der Abzweigung zum Heimgarten erreiche ich
die zweite Verpflegungsstelle, wo sich schon "meine" Läuferin labt. Wir begrüßen
uns und müssen über unser vorheriges Katz und Mausspiel lachen.
Nadine und ich beschließen nun den schweren Weg zum Gipfel hoch gemeinsam
anzugehen. Denn in Gesellschaft läuft es sich bei so schweren Steigungen besser.
Weil, ist man erst mal abgelenkt, vergisst man auch eher die kleinen Wehwehchen,
die einem bei so was sonst in so ungewünschter Weise begleiten. |
An der zweiten Trinkstelle geben Nadine und ich unser Katz
und Mausspiel um den letzten Platz auf und laufen ab nun gemeinsam.
Wie mein Bauch beweist, können wir über die Verpflegung nicht klagen. Noch habe
ich kein Gramm abgenommen ... |
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