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Bericht vom
Zermatt - Marathon am 7.7.2007 von Klaus Sobirey

Teil 2

Mit dem Matterhorn von du zu du - der Zermatt-Marathon 2007

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Zermatt - Marathon 2007

Eisriesen beim Zermatt Marathon 2007

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Kurz vor km 25 ist es so weit. Zunächst noch über Asphalt und vorbei an zahlreichen in den Hang gebauten Hotels, alle mit unverbautem Marathon-Blick, dann auf einem breiten Schotterweg durch schattige Arvenwälder geht es vielen Kurven bergauf - gar nicht mal übermäßig steil, aber dafür permanent. Und das für die nächsten fünf Kilometer. Hier trennt sich recht schnell die Spreu vom Weizen – und ich ziehe es schon bald vor, mich der Spreu anzuschließen. Aber es ist mir einerlei, denn so bin ich viel mehr in der Lage, das Panorama, das sich vor meinen Augen eröffnet, aufzunehmen. Je höher ich komme, desto mehr weitet sich der Horizont, desto weiter reicht der Blick in die Bergwelt, hinüber auf die sich jenseits des Mattertales erstreckende, bis weit über 4.000 m ansteigende Bergkette, vor allem aber in Richtung des Matterhorn. Immer tiefer liegt Zermatt unter mir, und je höher ich komme, desto gewaltiger und majestätischer erscheint mir der über Zermatt thronende Zacken dieses Monolithen.

Zermatt - Marathon 2007

Anstieg zur Riffelalp

Zermatt - Marathon 2007

Im Hintergrund das Monte Rosa Massiv mit den höchsten Bergen der Schweiz

Zermatt - Marathon 2007

Zermatt - Marathon 2007

Zermatt liegt bereits tief unter uns

Bei km 30 enden die Serpentinen und der Weg mündet in eine lange, endlich wieder flachere Gerade, die zunehmend in offenes Gelände und über blühende Almwiesen weg vom Mattertal und hinein ins Skigebiet Sunnegga führt. Einsame Gehöfte und romantische Berggasthöfe fügen sich harmonisch in die uns umgebende alpine Bilderbuchlandschaft ein. Der lange schneebedeckte Kamm des Breithorns überragt in Laufrichtung den Horizont. Weitaus beeindruckender ist aber auch von hier aus das Matterhorn zu meiner Rechten. Auch wenn all die anderen Berge höhenmäßig in der gleichen „Liga“ und vereinzelt sogar höher als das Matterhorn sind – keiner von ihnen kommt an Imposanz an das Matterhorn heran und keiner der schneebedeckten Gipfel hebt sich eindrucksvoller vom tiefblauen Himmel ab wie dieses steinerne Wahrzeichen der Schweiz.

Bei km 32,5 erreichen wir eine felsige Passhöhe, wo wir in luftiger Höhe, knapp 2.300 m üNN, von einem Blasorchester vor Hochgebirgskulisse empfangen werden. Jenseits des Passes ändert sich das Umgebungsbild ebenso wie das Streckenprofil. Weite Wiesenteppiche überziehen die Berghänge, dazwischen ist nur noch spärlich Baumbewuchs auszumachen, die Laufstrecke führt über einen schmalen, aber gut zu belaufenden Bergpfad – und zwar bergab in Richtung eines kleinen türkisgrün schimmernden Sees. Bis nahe ans Ufer geht es im Sauseschritt hinab, endlich habe ich mal wieder das Gefühl von Tempo. Lange währt der Geschwindigkeitsrausch aber nicht und die nächste saftige Steigung lässt mich in den alten Trott verfallen – aber da bin ich nicht allein. Es ist schon erstaunlich, wie so eine Horde den Hang herunterpreschender Dynamiker im kollektiven Einvernehmen plötzlich zur Schneckenparade mutiert. Das Steilstück währt aber gerade mal einen Kilometer – dann werden wir erlöst und wir dürfen wieder Gas geben und über Stock und Stein den Windungen des Pfades bergab folgen. Überrascht bin ich, nicht nur einmal japanischen Wandergruppen zu begegnen, die in Reih und Glied entlang des Weges Spalier stehen und freundlich lächelnd die Läufer wild beklatschen.

Zermatt - Marathon 2007

Zermatt - Marathon 2007

Der Grüensee

Zermatt - Marathon 2007

Zermatt - Marathon 2007

Hinter uns Eisriesen

Wir nähern uns dem Talgrund und müssen vom Bergpfad, zum Glück nur für die nächsten 2 km, auf eine etwas weniger schöne Schotterstraße wechseln, die uns durch eine bisweilen mondlandschaftartige Umgebung führt. Erstaunt stelle ich fest, dass ausgerechnet in dieser Einsamkeit in größerem Stil Felsmaterial abgebaut wird. Kurz bevor wir die ersten Ausläufer des in dieses Tal fließenden Findelgletschers erreichen, queren wir die Talsohle, um auf der anderen Talseite wieder in Richtung Taleingang zurückzulaufen. Und erneut wechselt die Szenerie: Lichter, hoher Nadelwald und viel Geröll mit großen Felsbrocken prägen die unmittelbare Umgebung, entsprechend steinig ist der vielgewundene Pfad. Bäche kreuzen den Weg und wir müssen von Stein zu Stein springen. Immer wieder eröffnen sich weite Panoramablicke auf die vergleichsweise kahle gegenüber liegende Talseite, gekrönt von den schneebedeckten 4000ern im Hintergrund. Ich genieße dieses Streckenstück – hier erlebe ich wieder echtes Genusslaufen in wundervoller Umgebung, wozu natürlich auch beiträgt, dass es kaum und allenfalls kurze Steigungen gibt.

Zermatt - Marathon 2007

Das Matterhorn beherrscht die Szenerie

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Weitere Anstiege

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